Klimasteuer: Diese Kosten kommen auf uns zu
Im September soll es so weit sein: Die Bundesregierung will eine Klimasteuer beschließen. Diese Kosten können auf jeden einzelnen zukommen.
In Zukunft kann uns unsere individuelle CO2-Bilanz bares Geld kosten. Das Klima-Kabinett, bestehend aus Bundeskanzlerin Angela Merkel, Umweltministerin Svenja Schulze (SPD; Vorsitzende des Gremiums), Innenminister Horst Seehofer (CSU), Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU), Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und Regierungssprecher Steffen Seibert, diskutiert im Moment, wie die zukünftige Klimasteuer genau aussehen soll.
Klimasteuer: Höhere Abgaben für CO2-Ausstoß geplant
Umweltministerin Svenja Schulze schlägt vor, zusätzliche Steuern einzuführen. Auch die Luftverkehrsabgabe soll steigen. Schließlich ist Fliegen unter den Reisearten absoluter Spitzenreiter in Sachen CO2-Verschmutzung. Wie nun aus einem vertraulichen Entwurf des Bundesumweltministeriums, der der Bild vorliegt, hervorgeht, kann dies für bestimmte Bürger eindeutige Mehrkosten mit sich bringen.
Der Ausstoß von CO2 soll ab 2020 zusätzlich versteuert werden: Zu Beginn sollen 35 Euro pro Tonne CO2 anfallen. Diese Abgabe erhöht sich 2023 auf 80 Euro und 2030 dann noch einmal auf 180 Euro pro Tonne. Die zusätzlichen Kosten werden Unternehmen dann auf die Verbraucher umschlagen.
Das würde bedeuten, dass die Benzin- und Diesel-Preise bereits 2020 um zehn (Benzin) bzw. elf Cent (Diesel) steigen. Damit ist mit zusätzlichen Kosten fürs Autofahren und Heizen zu rechnen. Bahnfahrten und die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs könnte wiederum günstiger werden, wenn die Mehrwertsteuer von 19 auf sieben Prozent gesenkt wird und es bestimmte Förderungen für Jahrestickets geben würde.
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Mehrkosten durch Klimasteuer? So hoch können sie sein
Im Detail soll die Klimasteuer nach dem oben genannten Entwurf des Bundesumweltministeriums gerade für einige Bundesbürger Mehrkosten nach sich ziehen. Ein Haushalt bestehend aus zwei Doppelverdienern, die keine Kinder haben, aber zwei Autos verwenden, muss pro Jahr bei einem gemeinsamen Jahreseinkommen von 61.160 Euro ab 2023 mit zusätzlichen Abgaben im Wert von 139 Euro rechnen. Für alleinstehende Arbeitnehmer, die keine Kinder haben, ein Auto besitzen und im Jahr 24.532 Euro verdienen, fallen wiederum 65 Euro mehr an - und das trotz der Klimaprämie, die derzeit mit 80 Euro pro Jahr veranschlagt wird.
Doch es gibt auch Personen, die von der Klimasteuer profitieren könnten: So würde ein Paar mit einem Kind, das kein Auto besitzt und über ein Jahreseinkommen von 40.369 Euro verfügt, um 319 Euro jährlich entlastet werden. Bei einem Studenten, der mit einem Einkommen von 11.382 Euro veranschlagt wird und ebenfalls kein Auto besitzt, wären es 54 Euro.
Außerdem sollen Arbeitnehmer, die für ihren Job aufs Pendeln angewiesen, im Pflegedienst tätig sind sowie Handwerker steuerlich entlastet werden, z. B. in Form von Rückerstattungen. Auch die Anschaffung von E-Autos könnte mit Entschädigungen unterstützt werden.
Dennoch: Diese Mehrkostenrechnung bezieht sich auf das Jahr 2023, in dem sich die Abgabe für CO2 auf 80 erhöht. 2030 sollen aber schon 180 anfallen. Dann sehen die Zahlen wieder ganz anders aus.
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