Klimawandel: Diese vier Gefahren kommen auf Europa zu!
Wissenschaftler*innen warnen: Der Klimawandel schreitet zu schnell voran. Europa drohen vier großen Risiken.
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Das Zeitfenster für den erfolgreichen Kampf gegen den Klimawandel schließt sich und wir tun zu wenig - dieses Fazit ziehen die Wissenschaftler*innen, die am aktuellen Bericht des Weltklimarats IPCC mitgearbeitet haben. Wenn sich die Welt weiter erwärmt, wird auch Europa – und damit Deutschland – drastische Auswirkungen zu spüren bekommen.
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Klimawandel: Vier Gefahren für Europa
Es gibt Zyniker, die den Klimawandel als Problem der armen Länder abtun. Und tatsächlich haben die Untersuchungen des IPCC ergeben, dass Armut ein Risikotreiber ist. Die Hotspots der Erderwärmung sind Afrika, Südostasien,
Südamerika, verschiedene Inselstaaten und die Arktis. Dort sind zwischen 3,3 und 3,6 Milliarden Menschen den Klimarisiken besonders stark ausgesetzt.
Dennoch wird auch Europa die Auswirkungen der Erderwärmung zu spüren bekommen. Denn: "Europa erwärmt sich schneller als der globale Durchschnitt", warnt Daniela Schmidt von der University of Bristol, die als koordinierende Leitautorin für das Kapitel "Europa" im IPCC-Bericht zuständig war.
Insgesamt nennen die Wissenschaftler*innen vier Hauptrisiken, die der Klimawandel in Europa nach oben treibt:
Hitze
Dürre
Wasserknappheit
Überschwemmungen (bzw. ein steigender Meeresspiegel)
"Damit haben wir eine große Liste an Auswirkungen, die heute schon messbar sind", betont Daniela Schmidt.
Jedes Zehntel Grad zählt
Naturkatastrophen wie das Hochwasser in Nordrhein-Westfalen im Sommer 2021 zählen zu eben jenen messbaren Auswirkungen des Klimawandels.
Die Forschenden betonen an mehreren Stellen ihres Berichts, dass es um jedes Zehntel Grad geht: Je weniger sich die Erde erwärmt, desto besser. Auch bei der IPCC nimmt man einer Erwärmung von 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter als Richtlinie.
"Die Auswirkungen werden dramatisch stärker werden, wenn wir 1,5-Grad globale Erwärmung übersteigen", so Schmidt. Ab einer Erderwärmung um 2 Grad wird mehr als ein Drittel der südeuropäischen Bevölkerung unter Wasserknappheit leiden. Steigt die Erderwärmung um 3 Grad, steigt die Zahl der Todesfälle und Menschen, die durch Hitzestress gefährdet sind, auf das zwei- bis Dreifache – zusätzlich zu "erheblichen Verlusten in der landwirtschaftlichen Produktion", versteht sich.
IPCC-Klimabericht: 34.000 wissenschaftliche Veröffentlichungen
270 Hauptautor:innen und 675 weitere Autor:innen aus 67 Staaten arbeiten fünf Jahre lang ehrenamtlich an dem aktuellen Klimabericht. Es ist der zweite von insgesamt vier Teilen des 6. Sachstandbericht des Weltklimarats.
Die Wissenschaftler*innen gingen rund 34.000 wissenschaftliche Veröffentlichungen durch, um den aktuellen Stand der Forschung darzulegen.
Schneller und effektiver anpassen
"Die Auswirkungen, die wir heute sehen, treten viel schneller auf und sind zerstörerischer und weitreichender als vor 20 Jahren erwartet", verdeutlicht die IPCC-Arbeitsgruppe. Zwei Dinge stehen im Vordergrund. Natürlich müsse die Weltbevölkerung versuchen, die Erderwärmung so gering wie möglich zu halten.
Doch das alleine reicht nicht. Zeitgleich müsse sich die Menschheit schneller an den Klimawandel anpassen. Die aktuellen Anpassungsprozesse sind zu langsam und zu zaghaft.
Hinzu kommt die stetige Zerstörung gut laufender Ökosysteme. Das Abholzen des Regenwaldes, die Trockenlegung von Torfmooren oder das Schmelzen des arktischen Permafrosts müsse gestoppt werden. "Gesunde Ökosysteme und eine reiche Artenvielfalt sind die Grundlage für das Überleben der Menschheit", so die IPCC-Wissenschaftler*innen. Ökosysteme müssen deswegen "instandgesetzt, wieder aufgebaut und gestärkt und nachhaltig bewirtschaftet" werden.
Es bleibt zu hoffen, dass die Warnungen der Wissenschaftler*innen im aktuellen Geschehen zwischen Corona-Pandemie und Krieg in Europa nicht untergehen.
Der Klimawandel wirkt sich nicht nur auf Ökosysteme, sondern auch auf unsere Gesundheit aus. Mehr dazu erfährst du im Video!
Artikelbild & Social Media: iStock/ollo
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