Erhöhte Kobalt-Werte in Keramik

Kobaltvergiftung: Wie schädlich ist die blaue Farbe wirklich für uns?

Einen kobaltblau gemusterten Keramikbecher hat so gut wie jeder im Schrank. Bisher sind wir davon ausgegangen, dass das Trinken daraus unbedenklich ist. Eine erhöhte Menge Kobalt wirkt jedoch giftig auf unseren Körper. 

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Nach der Rückrufaktion eines Porzellanherstellers aufgrund von überhöhten Kobalt-Werten an den Trinkrändern, bleibt die Frage offen, wie unbedenklich das Trinken aus den blauen Bechern wirklich ist. Besteht etwa doch ein erhöhtes Risiko dafür, dass sich das Schwermetall beim Trinken löst und mit seiner toxischen Wirkung in unseren Körper gelangt? 

Kobalt hat eine verhältnismäßig geringe Toxizität

Das aus kobalthaltigen Erzen gewonnene Kobaltoxid wird schon seit Jahrhunderten zur Blaufärbung von Email, Keramik und Glas verwendet. Durch eine extrem hohe Färbekraft braucht man häufig nur 0,1 Prozent Kobalt, um einen tiefblauen Ton zu erhalten. Im Vergleich zu Blei und Cadmium, die ebenfalls in der Keramikindustrie eingesetzt werden, besitzt Kobalt eine geringe Toxizität. 25 bis 30 Milligramm Kobalt pro Tag können jedoch zu einem Kobaltüberschuss, einer sogenannten Kobaltvergiftung führen und schwere Schäden an lebenswichtigen Organen anrichten

Keine Kobaltvergiftung durch erhöhte Kobalt-Werte an Trinkrändern

Um festzustellen ob Kobalt beim Trinken aus den typisch blauen Keramikbechern in unseren Körper gelangt, werden regelmäßig Kontrollen des Trinkrandes vorgenommen. Kobalt-Werte die über 0,2 mg/ Trinkrand hinausgehen führen bereits zu Beanstandungen. Aus Gründen des vorbeugenden gesundheitlichen Verbraucherschutzes gelten höhere Werte demnach als unerwünscht. 
Keiner der bisher festgestellten Werte war jedoch so hoch, dass ein direktes Gesundheitsrisiko beim Trinken bestanden oder eine Kobaltvergiftung hätte verursacht werden können.
Rückrufaktionen, wie die oben genannte, dienen daher lediglich dem vorbeugenden Schutz der Verbraucher. Das Trinken aus den kobaltblauen Keramikbechern beinhaltet damit in den seltensten Fällen ein erhöhtes Gesundheitsrisiko für den Trinkenden. 
Wer dennoch auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte keine sauren Lebensmittel, wie zum Beispiel Säfte oder auch Glühwein aus den blauen Keramikbechern trinken, denn diese begünstigen das Herauslösen von Schwermetallverbindungen aus der Glasur. 

Glühwein
Saure Getränke wie Glühwein können Kobalt aus der Glasur der typisch blauen Weihnachtsmarkt-Keramikbecher lösen. Foto: iStock

Woher kann eine Kobaltvergiftung kommen?

Von einer Kobaltvergiftung betroffen, können vor allem Arbeiter aus der Glas-, Email- oder Keramik-Industrie sein. Das Arbeiten mit kobalthaltigen Substanzen kann dazu führen, dass ein erhöhtes Maß an Kobaltstaub eingeatmet oder verschluckt wird. 
Viel diskutiert ist auch das künstliche Hüftgelenk, dessen Metallabrieb in einigen Fällen zu einer Kobaltvergiftung geführt haben soll. Diese sei laut fachkundiger Meinung jedoch eher einem Behandlungsfehler, als dem Hüftgelenk selbst zuzuschreiben. 
Auch Tattoo-Farbe steht in der Diskussion. Es ist bekannt, dass sich die Farbpigmente im Organismus anreichern können. Diese spezielle Farbe enthält ebenfalls häufig Schwermetalle wie Kobalt. 

Kirche
Das blaue Glas der bunten Kirchenfenster ist ebenfalls mit Kobaltoxid gefärbt. Foto: iStock

Kobalt: Wichtiges Spurenelement für den Körper

Kobalt kann jedoch nicht nur als Überschuss gefährlich für den Körper werden, sondern auch ein Mangel schadet dem Körper. 
Als wichtiges Spurenelement ist Kobalt als Bestandteil des Vitamins B12 für die Herstellung der Erbsubstanz, für das Funktionieren der Nerven und für die Aktivierung der Folsäure zuständig. 
Eine gesunde, ausgeglichene Ernährung sorgt dafür, dass der Kobaltbedarf gedeckt ist. Der Tagesbedarf ist bereits bei einer Menge von 0,001 Milligramm Kobalt gedeckt. Insgesamt kann der Körper ein bis zwei Milligramm Kobalt im Körper speichern.
Über die Aufnahme des Vitamins B12 wird die Kobaltaufnahme gesteuert. Vorsicht ist bei veganer Ernährung geboten, da Vitamin B12 hauptsächlich in tierischen Produkten wie Fleisch, Fisch und Milchprodukten vorkommt. Wird der tägliche Kobaltbedarf nicht gedeckt, zeigt der Körper früher oder später einen Vitamin B12-Mangel im Blut an, der zu Blutarmut führen kann. 

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