Können wir Blicke wirklich spüren?
Blicke im Nacken oder Rücken spüren. Es gibt viele Menschen, die sagen, sie könnten das. Doch kann das überhaupt sein?
Blicke sind doch nichts, was man spüren kann - oder? Natürlich gibt es warme Blicke von unseren Liebsten, die in uns ein wohlig warmes Gefühl wecken. Es gibt böse, kalte Blicke, die uns Angst machen können. Wütende Blicke, die in uns Schuldgefühle wecken. Doch das sind alles Blicke, die wir SEHEN und die daraufhin in uns Gefühle wecken.
Doch können wir auch Blicke, die wir gar nicht sehen, erst fühlen? Den Blick an sich?
Einige beschreiben es als Kribbeln im Nacken oder Rücken. Und tatsächlich, wenn sie sich dann umdrehen, treffen sich die Blicke mit einem anderen Menschen, der sie gerade anstarrt. Wie kann das sein?
Warum können viele Blicke "im Nacken" spüren?
Dazu gibt es unzählige Theorien, die zu einem großen Teil in die esoterische Richtung gehen. Von "siebtem Sinn" und "Thelepathie" ist oft die Rede. Hier eine kleine Auswahl an Theorien, die uns am plausibelsten erscheinen:
Selektive Wahrnehmung
Den ganzen Tag über nimmt unser Gehirn millionen, eher milliarden Eindrücke wahr. Bilder, Gefühle, Geräusche, Gerüche und und und. Damit unser Verstand damit nicht vollkommen überfordert ist, selektiert das Gehirn. Nur bestimmte Eindrücke werden tatsächlich vom Verstand übernommen und in Erinnerung behalten. Viele glauben, dass unser Eindruck, dass wir Blicke spüren können, falsch ist. Wir haben einfach nur die vielen Situationen, in den wir uns umgedreht haben und NICHT angeguckt wurden, vergessen. Unser Gehirn hat diese Situationen als unwichtig eingestuft und ausselektiert. Die paar, wo wir zufällig Recht hatten und tatsächlich angeguckt wurden, hat unser Gehirn in Erinnerung behalten.
Unterbewusstsein
Wie oben erwähnt, nehmen unsere Sinne sehr viel mehr auf, als unser Verstand letztendlich dann bewusst wahrnimmt. Das meiste um uns herum wird von unserem Unterbewusstsein verarbeitet und gefiltert. Viele erklären das Spüren von Blicken damit, dass wir den Blick vielleicht doch unterbewusst wahrgenommen haben. Sei es, dass wir eine winzige Bewegung des anderen hinter unserem Rücken gehört haben, seinen Duft gerochen oder aus den Augenwinkeln, ganz am Rand unseres Sehfelds, den Blick doch gesehen haben.
Das Gewissen
Wer etwas Verbotenes tut, ein schlechtes Gewissen hat, der möchte nicht gesehen werden. Ein Dieb (bzw ein Anfänger-Dieb), ein Fremdgeher auf dem Weg zu seiner Affäre... Und schon fühlt man sich von Blicken gejagt, spürt ständig Blicke auf sich. Entsprechend nervös schauen sich diese Menschen um, womit sie dann tatsächlich Blicke auf sich lenken. Oder sich Blicke in ihrer Nervosität auch einbilden.
Also wir sehen, eine eindeutige Erklärung fürs Blickespüren gibt es nicht - aber einige plausible Theorien.