Kommunikationstraining: 15 Sprachsünden, die Sie vermeiden sollten
Training für die Kommunikation
Stop! Für jedes negative Wort gibt es meist auch eine positive Variante - nutzen sie das für sich. Unser Kommunikationstraining kann helfen.
Um Ihre Rhetorik zu verbessern, ist es nicht nur hilfreich, bestimmte Phrasen, die Ihnen weiterhelfen , in Ihren Wortschatz aufzunehmen. Sie sollten außerdem lernen, bestimmte Sprachsünden zu vermeiden. Wir zeigen Ihnen welche.
Kommunikationstraining: Vermeiden Sie diese 15 Sprachsünden
Streichen Sie die folgenden negativen Äußerungen lieber aus Ihrem Wortschatz. Denn damit verfehlen Sie Ihr Ziel, beleidigen andere oder greifen sie an - und machen sich dadurch selbst schwach. Mit unserem schnellen Kommunikationstraining sind Sie auf der sicheren Seite.
1 Kein "hängen" mehr
Vermeiden Sie die Phrase "Ich hänge an ...". Wer etwa an seinem "Leben hängt", genießt es nicht wie jemand, der es "liebt". Auch am Partner oder an den Kindern sollten Sie nicht hängen, sondern diese lieben - und ihnen somit Freiraum lassen.
2 Die Schuld nicht anderen zuschieben
Durch Äußerungen wie "Da haben Sie was falsch verstanden" denkt Ihr Gesprächspartner unweigerlich, dass Sie ihn für einen Trottel halten. Vermeiden Sie deshalb solche direkten Schuldzuweisungen. Bessere Alternative: "Da habe ich mich falsch ausgedrückt."
3 "Eigentlich" eliminieren
Zu einem Thema haben Sie eine andere Meinung als Ihr Gesprächspartner. Sie sagen: "Das sehe ich eigentlich anders." Dabei ist "eigentlich" ein unklares, unsicheres Wort, das Ihren Standpunkt relativiert, statt ihn zu stärken. Das gilt ebenso für die Begriffe "wirklich" und "genau genommen". Besser: "Das sehe ich anders."
4 "Würde" streichen
Sätze wie "Ich würde sagen, dass ..." bringen Sie nicht weiter. Denn wenn Sie "würde" verwenden, legen Sie sich in der Regel nicht fest. Sie halten sich Möglichkeiten offen. Sie lassen den anderen im Ungewissen und projizieren Ihre Unsicherheit auf ihn. Sprechen Sie hingegen direkt, entscheiden Sie. Besser: "Meine Meinung dazu ist ..."
5 "Glauben" ist nicht wissen
"Ich glaube, das ist ganz gut" - mit diesem Satz zeigen Sie an, dass Sie die Leistung des anderen nicht hundertprozentig anerkennen, sowohl durch das Wort "glauben" als auch durch das "ganz". "Glauben" steht für "nicht wissen". "Ganz gut" meint, dass es im Detail nicht immer gut war, sondern nur im Großen und Ganzen. Besser: "Was du gemacht hast, ist gut."
6 Bye-bye, Baby!
"Tschüssikowski", "wunderprima" oder "supi" wirken selten lustig oder sympathisch. Vielmehr sind Verniedlichungen und kreative Wortverbiegungen oft nur peinlich und ein No-Go, wenn Sie Ihre kommunikativen Fähigkeiten verbessern wollen. Wer sie verwendet, ist in der Babysprache gelandet - und sollte sich nicht wundern, wenn er als Erwachsener nicht mehr ernst genommen wird. Besser: der Babysprache Tschüss sagen.
7 "Mal sehen"
Sagen Sie "Schauen wir mal" oder "Mal sehen", markieren Sie nichts, sondern bleiben im Unbestimmten, wo Sie sich nicht festlegen müssen. Letztendlich verstecken Sie sich hinter Ihrem Satz. Sagen Sie deutlicher, was Sie möchten, beispielsweise, ob Sie einer Einladung folgen wollen oder nicht.
8 Dem Trotz trotzen
"Sie haben recht, trotzdem finde ich ..." - Sätze wie dieser suggerieren: Sie stecken anscheinend noch im Trotzalter fest. Sie geben dem anderen zwar recht, um dann jedoch zu widersprechen. Besser: "Ich stimme Ihnen zu. Diesen und jenen Punkt finde ich gut. Meine Ergänzung hierzu ist ..."
9 Ehrlichkeit ist selbstverständlich
Bei einer Besprechung werden verschiedene Vorschläge auf den Tisch gebracht. Sie sagen zu einem Kollegen: "Ehrlich gesagt finde ich ..." Warum Ihre Aufrichtigkeit betonen? Natürlich sind Sie ehrlich! Besser: "Ich finde, wir sollten ..."
10 "Wusste ich's doch ..."
Sätze wie "Das habe ich doch gleich gesagt, dass das nicht geht" oder "Das wusste ich doch von Anfang an" zeigen, dass Sie um jeden Preis recht haben wollen. Das wirkt jedoch schnell überheblich - und ist keine gute Basis für konstruktive Gespräche. Eliminieren Sie also Sätze wie diese besser aus Ihrem Wortschatz.
11 "Äh"? Nicht doch!
Das Einzige, was Sie mit Lauten wie "äh", "hm" oder "ne" schaffen: Sie stärken Ihre Schwäche. Denn jedes "äh" zeigt, dass Sie Ihre Impulse zurückhalten, Ihnen die Worte fehlen. Lassen Sie die Pünktchen auf dem "a" mal weg und sagen Sie "ah". Ein "hm" ist nicht automatisch falsch. Es zeigt, dass Sie gerade überlegen und sich eine Denkpause schaffen. Nur wenn Sie es sehr oft sagen, wirkt es negativ.
12 Niemals "nie"
Oft ist die eigene Erwartungshaltung anders als das reale Verhalten unserer Mitmenschen. Wer aber sein Empfinden mit "Nie hilft mir jemand" beschreibt, wird die Situation nicht verbessern. Denn Verallgemeinerungen wie "nie", "jeder" und "immer" schränken die Bereitschaft dazu von vornherein ein. Besser: "Es wäre schön, wenn mir jemand hilft."
13 Weg mit "noch mal"
Dies signalisiert dem Gesprächspartner, dass etwas nur für ihn - wie in der Schule - nochmals wiederholt wird, da er offenbar unfähig ist, das Gesagte zu verstehen.
14 "Leider", leider nein
Das Wort "leider" ist die Steigerungsform von Leid - und wirkt deshalb negativ auf Ihre Zuhörer und auf Sie selbst. Denn mit jedem "leider" verstärken Sie Ihren Kummer und ziehen neuen an. Das Wort ist so von Nachteil, weil darauf in der Regel nur Erklärungen folgen, warum etwas nicht möglich ist. Das Gehör des Gegenüber schaltet daher sofort "auf Durchzug". Wagen Sie lieber die direkte Ansprache und sagen Sie zum Beispiel statt eines "Leider kann ich nicht kommen" einfach "Ich kann nicht kommen".
15 "Na gut ..."
Wenn jemand "Na gut" oder "Ja gut" sagt und anschließend einfach weiterredet, ist er an der Meinung des anderen nicht interessiert - ein absoluter Gesprächskiller.
Autor: Marcus Duroldt/Susanne Schulz