Masern-Impfung: Warum sie für Babys notwendig ist
Das Masernvirus ist hoch ansteckend und kann für Babys und Kleinkinder lebensgefährlich werden. Die Viren können sich durch eine Tröpfcheninfektion (also etwa Niesen oder Sprechen) verbreiten.
Wer auf eine Impfung seines Kindes verzichtet, riskiert dabei sein Leben, wie jetzt Fälle in Rumänien - Mitglied der EU - auf erschreckende Weise belegt haben. Drei Babys - alle unter zwölf Monate alt - sind an Masern verstorben. Der Grund: Geimpft werden können sie erst nach Ende des elften Lebensmonats.
Heikel daran: Die Babies wurden von Schulkindern angesteckt - die schon längst hätten geimpft werden sollen. Eine gesetzliche Pflicht zur Masern-Impfung gibt es in Rumänien allerdings nicht.
Das rumänische Gesundheitsministerium meldete nach dem Masern-Tod der Babys eine Masern-Epidemie. Die Schuld sieht die Behörde bei diversen Kampagnen von Impfgegnern, unter anderem von christlich-orthodoxen Geistlichen und ultrakonservativen Vereinen. Die Impfquote geht in Rumänien rapide zurück, die Zahl der Infektionen steigt an. Erkrankten 2015 bloß sieben Menschen an Masern, gab es 2016 über 675 Infizierte, 2017 sind es bereits bis heute über 400.
Was sind die Symptome von Masern?
Typische Anzeichen für Masern sind:
- rote Hautflecken (Masern-Exanthem) ab dem 14. bis 15. Tag; beginnend hinter den Ohren, nach 24 Stunden auf dem ganzen Körper. Der Ausschlag sollte nach drei bis vier Tagen wieder verschwinden
- Entzündung der Schleimhäute
- Bindehautentzündung der Augen
- Fieber
- Übelkeit
- Hals- und Kopfschmerzen, Schnupfen und weitere grippeähnliche Symptome (etwa zehn Tage nach der Ansteckung)
- allgemeine Schwäche
Weitere Folgen / Begleiterscheinungen können sein:
- Hirnhaut- und Lungenentzündung
- Bronchitis
- Mittelohrentzündung
- Durchfall
- Tod (laut dem Robert-Koch-Institut liegt die Sterbewahrscheinlichkeit an Masern bei 1:1000)
Der gesamte Krankheitsverlauf dauert etwa 20 Tage.
Wie schütze ich mich und meine Kinder am besten vor Masern?
Ein Heilmittel gegen Masern gibt es bislang nicht. Stattdessen werden bei Infizierten die einzelnen Symptome behandelt. Deshalb raten Ärzte zur Impfung - am besten schon im Kindesalter - bestehend aus zwei Teilimpfungen: die erste zwischen dem elften und 14. Lebensmonat, die zweite zwischen dem 15. und 23. Lebensmonat.
Wie sinnvoll ist eine Masern-Impfung?
Da Nebenwirkungen der Impfung sehr selten auftreten, ist eine Impfung empfehlenswert - nicht nur für sich selbst, sondern für alle (ungeimpften) Menschen, da Masern hoch ansteckend sind.
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