MillionFriends im Test: Funktioniert die Blutzucker-Diät?
MillionFriends revolutioniert mit seiner individuellen Blutzucker-Diät gerade die Diäten-Landschaft. Das Ziel: Mit einer spezifischen Ernährungsanalyse zu überprüfen, welche Nahrung die richtige für dich ist. Dafür werden dein Blutzuckerspiegel und dein Mikrobiom unter die Lupe genommen. Aber kann Abnehmen so funktionieren? Wir haben die MillionFriends-Diät getestet.
Ernährungsanalyse statt Diät - kann man dadurch abnehmen?
Diäten helfen meist nur kurzfristig: Kaum ernährt man sich wieder normal, nehmen wir meist auch wieder zu. Um dem Jo-Jo-Effekt entgegenzuwirken, lohnt es sich eher seine Ernährung langfristig umzustellen, und das zu essen, was einem guttut.
Hier setzt die MillionFriends-Diät an. Grundlage des Abnehm-Konzepts ist nämlich eine komplette Ernährungsanalyse. Dabei wird überprüft, wie dein Blutzuckerspiegel auf bestimmte Lebensmittel reagiert, eine Analyse deines Mikrobioms (der Zusammensetzung deiner Darmbakterien) rundet die Analyse ab. Darauf basierend, kannst du dann schauen, welche Lebensmittel dich lange sättigen und was dein Körper gut verwerten kann. Der Blutzucker jedes Menschen reagiert individuell auf Lebensmittel und jedes Mikrobiom ist anders zusammengesetzt, deshalb ist eine spezifische Analyse so wichtig.
Wie hängen Blutzucker und Ernährung zusammen?
Geht dein Blutzucker langsam und nicht weit in die Höhe, halten dich die Nahrungsmittel lange satt und du isst weniger oft. Steigt dein Blutzuckerspiegel schnell an und fällt dann stark ab, hast du schneller wieder Hunger. Du isst also häufiger und nimmst zu.
Welche Auswirkungen hat das Mikrobiom auf das Gewicht?
Je nachdem wie dein Mikrobiom zusammengesetzt ist, weißt du, welche Lebensmittel dein Darm gut verwerten kann. Du kannst Glück haben und vor allem Darmbakterien haben, die die beim Abnehmen helfen. Es kann aber auch sein, dass sich dein Mikrobiom überwiegend aus energiespeichernden Bakterien zusammensetzt. Je nach Art der Bakterien, die sich in deinem Darm tummeln, kannst du dann reagieren und die Lebensmittel zu dir nehmen, die dein Mikrobiom gut verdauen kann.
So bestimmen Darmbakterien unser Gewicht
Klingt alles überzeugend, oder? Aber kann eine Diät, die auf der Analyse des Blutzuckers und des Mikrobioms basiert, wirklich funktionieren? Das kann man nur wissen, wenn man es ausprobiert, deshalb haben meine Kollegin Mareike und ich die MillionFriends-Diät getestet.
MillionFriends-Diät: Die 14-tägige Blutzucker-Meßphase
Die Blutzucker-Analyse verlangt vor allem eines - eiserne Disziplin: Zwei Wochen lang musst du über einen Chip, der mit einem Blutzuckermessgerät verbunden ist, deinen Blutzuckerspiegel überprüfen. Tagsüber muss die Messung alle zwei Stunden erfolgen und auch morgens solltest du direkt messen, denn nach acht Stunden bricht die Messung ab.
Um die Wirkung der Lebensmittel auf deinen Blutzuckerspiegel zu überprüfen, solltest du die Lebensmittel möglichst separat zu dir nehmen. Alles wird akribisch in der zugehörigen App notiert. Du sollst dich zunächst normal ernähren. Zusätzlich kannst du dann einzelne Challenges machen, darüber kannst du dann zum Beispiel herausfinden, ob du eher der Fett- oder Proteintyp bist oder welcher Snack am besten für dich geeignet ist.
MillionFriends-Diät: Die Mikrobiom-Analyse
Für die Analyse der Darmbakterien musst du zwei Stuhlproben einschicken. Dann ist Geduld gefragt, denn die Analyse ist eine komplexe Angelegenheit. Es dauert zwei bis drei Monate bis die Ergebnisse da sind, aber das Warten lohn sich! In der MillionFriendsApp kannst du sehen, wie sich dein Mikrobiom zusammensetzt. Dadurch weißt du, mit welchen Lebensmitteln du deine Darmbakterien bei der Arbeit unterstützen kannst.
Unsere Erfahrungen mit MillionFriends
Um die Ergebnisse vergleichen zu können, haben Mareike und ich die Blutzucker- und Mikrobiomdiät gemeinsam getestet.
Miriams Ergebnisse
"Ich fand es anstrengend, stets jede Mahlzeit abzuwiegen und zu notieren, ich bin eher die Gefühl-Köchin und halte mich nie an Mengenangaben. Es war allerdings wahnsinnig spannend, direkt mit dem Blutzuckergerät überprüfen zu können, wie der Blutzuckerspiegel reagiert. Bei mir kam heraus, dass ich lieber die Finger von Mais haltigen Produkten lassen sollte, da das Gemüse meinen Blutzuckerspiegel extrem in die Höhe schnellen lässt, selbst in Form von Maiswaffeln. Das hat mich überrascht! Es ist aber auch nicht ganz so schwer für mich, darauf zu verzichten.
Ein bisschen geärgert habe ich mich, über meine Darmbakterien: 98,1 Prozent meines Mikrobioms besteht nämlich aus dem Bakterienstamm Firmicutes. Das sind leider extrem gute Engergiespeicher, die dafür sorgen, dass ich schneller zunehme als der Durchschnitt. Zum Glück habe ich aber auch viele Prevotella-Bakterien, die beim Abnehmen helfen, wenn ich meine Ernährung umstelle und sich freuen, wenn ich ab und zu mal ein Bier trinke. Außerdem vertrage ich sowohl Fett als auch Proteine gut und kann daher beides essen. Es könnte also alles schlimmer sein.
Grundsätzlich mache ich sowieso bereits fast alles richtig, ich muss nur tagsüber mehr Ballaststoffe aus unterschiedlichen Quellen zu mir nehmen und abends weniger Kohlenhydrate konsumieren. Dann sollte ich meine überflüssigen Kilos gut wegkriegen. ;)"
Miriams Fazit
"Ich kann die MillionFriends-Diät jedem empfehlen, der sich mit seiner Ernährung auseinandersetzen möchte und wissen will, wie und warum sein Körper reagiert. Allerdings braucht man für die Blutzucker-Testphase sehr viel Zeit, um alle Lebensmittel abzuwiegen und in die App einzutragen. Ich empfehle es daher, den Blutzucker-Test im Urlaub zu machen."
Mareikes Ergebnisse
"Ich habe Angst vor Messgeräten - ernsthaft, irgendwie mag ich es nicht, meine Körperfunktionen zu überwachen. An das Blutzuckermessgerät habe ich mich dafür sehr schnell gewöhnt.
Mein Schlüsselergebnis: Es fällt mir gar nicht auf, wie viel und durcheinander ich über den Tag esse. Die zwei Stunden Wartezeit nach dem Essen, um die Blutzuckerreaktion abzuwarten, waren daher sehr, sehr anstrengend. Nach den zwei Wochen war es quasi ein Fest, erst einmal nach dem Essen direkt ein Stück Schoki zu essen - und ein Bier dazu!
Spaß beiseite: Ich habe gelernt, dass ich zum Beispiel Brot gar nicht gut vertrage - insbesondere Vollkornbrot. Danach bekomme ich Heißhungerattacken und werde müde. Sehr gut vertrage ich hingegen mein Lieblingsessen: Nudelauflauf mit Käse und Hackfleisch. Mein Rat daher: Testet alles, was ihr gerne esst.
Meine Mikrobiom-Analyse konnte ich noch nicht machen, da ich Antibiotika nehmen musste. Und die können die Darmflora bis zu drei Monate verändern!"
Mareikes Fazit
"Es ist wirklich unglaublich spannend, wie unterschiedlich der Körper auf Lebensmittel reagiert - und wie wenig man davon weiß, wenn man nicht an einer Krankheit wie Diabetes leidet. Ich fand den Test also alleine aus dem Grund nützlich, dass man lernt, mehr auf seinen Körper und seine Ernährung zu achten. Die Erkenntnisse vergisst man nicht und achtet im Alltag automatisch mehr darauf, was man isst. Daher lohnt sich der Aufwand definitiv, von den zwei Wochen profitiert man sein Leben lang."
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