Nach Joko & Klaas Doku: So reagiert Politik auf Pflegenotstand
Am Mittwochabend überraschten Joko und Klaas mit einer Doku zum Pflegenotstand in Deutschland, jetzt reagiert die Politik.
In dieser Woche haben Joko und Klaas "Joko und Klaas gegen ProSieben" gewinnen können und sich so 15 Minuten Sendezeit erspielt. Am Mittwochabend war es dann soweit - und es kam alles ganz anders als gedacht. Statt 15 Minuten sendeten die beiden Moderatoren fast sieben Stunden!
Joko und Klaas zeigen bei ProSieben Alltag von Pflegekräften
Unter dem Motto "Nicht selbstverständlich" wurde bei ProSieben der Alltag einer Pflegekraft auf der Intensivstation gezeigt und so auf den Pflegenotstand in Deutschland hingewiesen. Die Zuschauer begleiteten die Pflegerin Meike Ista, die im Knochenmark- und Transplantationszentrum der Uniklinik Münster arbeitet, in Echtzeit durch ihre Frühschicht.
Möglich machte das eine Kamera, die sich Meike Ista umgehängt hatte. Neben ihr kamen auch weitere Pflegekräfte zu Wort, die auf die Missstände aufmerksam machten und bessere Bezahlung so wie mehr Personal einfordern. Zudem kritisieren sie, dass erst an die Pfleger gedacht werde, wenn sie gebraucht werden.
Pfleger fordern bessere Löhne und mehr Personal
Für die ungewöhnliche TV-Doku hat der Privatsender sein gesamtes Programm spontan umgestellt. Die Reaktionen auf die Aktion von Joko und Klaas sind eindeutig: Im Netz wird die Doku über den Pflegenotstand als wichtiges Signal an die Politik gefeiert. Und auch die hat sich mittlerweile zu dem Projekt geäußert.
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SPD-Chefin Saskia Esken schreibt bei Twitter: "Vielleicht twittere ich jetzt nicht gleich was Schlaues, aber ich schaue genau hin und höre genau zu. Und bin erstmal beeindruckt. Danke an alle Ermöglicher*innen für diesen Einblick." Und auch Vizekanzler Olaf Scholz hat sich zu Wort gemeldet.
Kritik an Äußerung von Vizekanzler Olaf Scholz
"Danke Joko und Klaas für diese Sendung! #nichtselbstverstaendlich Und - man kann es nicht oft genug sagen - Danke an alle Pflegerinnen & Pfleger! Ohne sie geht nichts. Antwort auf diese Erkenntnis ist nicht, Beifall zu klatschen. Respekt heißt: gute Löhne & Arbeitsbedingungen", betont er bei Twitter.
Und dem Post des Politikers sammeln sich aber auch kritische Stimmen, die erklären, dass nun endlich etwas passieren muss. "Ich will keine Worte mehr, ich will Taten. Die SPD ist Teil der Bundesregierung. Du bist Vizekanzler. Worauf warten wir? Wann, wenn nicht jetzt? Hört auf zu reden. Handelt! Wir haben keine Zeit mehr. #nichtselbstverständlich", schreibt Krankenpfleger und Sozialdemokrat Alexander Jorde. Bleibt zu hoffen, dass sich durch den Beitrag nun etwas ändert. Aufmerksamkeit für das Thema geschaffen haben Joko und Klaas mit ihrer Aktion auf jeden Fall!
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