Nolan Scully: Nie wird seine Mama seine letzten Worte vergessen
Die Liebe zwischen Mutter und Kind ist unendlich und überdauert sogar den Tod, wie diese traurige Geschichte vom kleinen Nolan Strong beweist, der mit gerade mal 4 Jahren sterben musste. Der Krebs ließ ihm keine Chance. Doch bevor er starb, erwachte er noch einmal aus seinem Koma – er musste seiner Mama unbedingt noch etwas sagen …
Nolan Scully starb vor zwei Monaten, am 4. Februar 2017. Er war gerade drei Jahre alt, als die Ärzte in seinem Körper Krebszellen entdeckten. Ein Jahr später mussten er und seine Mutter Ruth Scully den Kampf gegen den Krebs schließlich aufgeben. Zu sehr litt der kleine Junge unter den Schmerzen und die Ärzte wussten nicht mehr, wie sie dem kleinen Jungen noch hätten helfen können. Seither vermisst Ruth Scully ihren Sohn kleinen jeden Tag.
Acht Wochen ohne ihren geliebten Nolan, acht Wochen ein verwüstetes Herz, das gequälte Herz einer Mutter, die ihr Kind verloren hat. Und seitdem nicht mehr Duschen kann, ohne an ihren Sohn zu denken.
Nolans Leidensgeschichte begann mit einer verstopften Nase. Er konnte so schlecht atmen, dass er nachts nicht mehr schlafen konnte. Die Ärzte vermuteten zuerst eine Kieferhöhlenvereiterung. Sie versuchten, Nolan mit Antibiotika zu helfen, er bekam spezielle Nasensprays und einen Dampfbefeuchter. Doch nichts half. Schließlich wurden die geschwollenen Nasenpolypen des kleinen Jungen operativ entfernt.
Doch nach der OP folgte erst der eigentliche Schock. Die Ärzte entdeckten eine spezielle Krebsart in Nolans Körper – das Rhabdomyosarkom - die das Weichgewebe des Körpers befällt.
Fortan bestand Nolans Leben aus einem verzweifelten Kampf gegen die ständig wuchernden Krebszellen.
Sein Leben spielte sich nur noch im Krankenhaus ab, eine Chemotherapie folgte der nächsten.
Der Krebs verbreitete sich wie ein Waldfeuer
Am 1. Februar 2017 mussten die Ärzte schließlich einsehen, dass Nolan nicht mehr zu retten war. Seine Mutter schreibt auf Facebook:
„Als seine Onkologin redete, sah ich den Schmerz in ihrem Gesicht. Sie war immer auf unserer Seite, aber das letzte CT zeigte große, neue Tumore, die auf seine Lunge und sein Herz drückten, nur vier Wochen nach der Operation am offenen Brustkorb. Der Krebs verbreitete sich wie ein Waldfeuer.“
Schließlich sah sich Ruth Scully gezwungen, die schwerste Entscheidung ihres Lebens zu treffen.
Sie berichtet von dem herzzerreißenden Gespräch mit ihrem Sohn:
„Ich setzte mich mit ihm hin, hielt mein Kopf an seinen und wir hatten folgende Konversation:
Ich: Poot (Anm. d. Red.: Spitzname für Nolan), es tut weh zu atmen, oder?
Nolan: Naja ... schon.
Ich: Du hast starke Schmerzen, oder?
Nolan (schaut nach unten): Ja.
Ich: Poot, dieser Krebs ist ätzend. Du musst nicht länger kämpfen.
Nolan (voller Freude): Muss ich nicht?! Aber ich würde es für dich tun, Mama!
Ich: Nein, Poot! Ist es das, was du die ganze Zeit gemacht hast? Für Mama gekämpft?
Nolan: Naja ... ja.
Ich: Nolan Ray, was ist Mamas Job?
Nolan (mit einem Lächeln): Mich zu beschützen!
Ich: Liebling … Ich kann das hier nicht länger machen. Die einzige Möglichkeit, dich zu beschützen, ist im Himmel. (Mein Herz raste.)
Nolan: Also werde ich einfach in den Himmel gehen und so lange spielen, bis du kommst. Du kommst doch, oder?
Ich: Natürlich! Du wirst doch deine Mama nicht so einfach los!
Nolan: Danke Mama!!!“
Am darauffolgenden Tag wurde Nolan auf die Palliativstation verlegt, seine Medikamente wurden abgesetzt, alle Schläuche entfernt.
„Ich kann nicht beschreiben, wie es sich anfühlt, ein Nicht wiederbeleben-Formular zu unterschreiben“, erinnert sich seine Mutter an die dunklen Stunden.
Eigentlich wollten Nolan und seine Mutter dann nach Hause fahren, um wenigstens einen letzten Abend außerhalb des Krankenhauses zu verbringen. Doch dann legte der kleine Nolan seine zarte Hand auf die seiner Mama und sagte: „Mama, ist schon gut. Lass uns einfach hier bleiben, okay?“
Kur vor seinem Tod wachte mein Engel noch einmal auf
Der kleine Junge versuchte alles, um seiner Mutter den Abschied leichter zu machen.
„In den folgenden 36 Stunden lagen wir zusammen im Bett, schauten YouTube-Videos und lächelten uns an ,so oft wir konnten“, berichtet Ruth Scully.
„Einige Stunden vor seinem Tod hat mir sogar noch geschildert, wie er sich seine Beerdigung vorstellt, welche Kleidung er sich für die Gäste wünscht, wer seinen Sarg tragen soll und was er für jeden von uns zurücklässt. Er schrieb sogar auf, wie wir ihn in Erinnerung behalten sollen … natürlich als Polizist.“
Nolan wurde immer schwächer. Um 9 Uhr fragte seine Mutter ihn, ob sie kurz duschen gehen könne. „Normalerweise durfte ich nicht von seiner Seite weichen, weil er ständig von mir berührt werden wollte. „Mmmhhh, okay, Mama. Onkel Chris kann sich ja zu mir setzen und ich dreh mich so um, dass ich dich sehe kann.“ Ich stand in der Badezimmertür, sah ihn an und sagte: „Schau einfach her, ich bin in zwei Sekunden wieder da.“
Nolan lächelte seine Mutter an.
„Ich schloss die Badezimmertür. Später sagte man mir, dass in dem Moment, in dem die Badezimmertür zuging, Nolan seine Augen zumachte und in einen tiefen Schlaf fiel.
Als ich die Tür wieder öffnete, stand das ganze Team um ihn herum, schaute zu mir und jeder hatte Tränen in den Augen. Seine Atmung war ganz schwer, seine rechte Lunge kollabierte und seine Sauerstoffwerte fielen ab. Ich rannte zu ihm ins Bett und legte meine Hand auf sein Gesicht.
Dann geschah ein Wunder, das ich niemals vergessen werde … Mein Engel holte noch einmal Luft, öffnete seine Augen, lächelte mich an und sagte: „Ich liebe dich, Mama.“
Nolan Scully starb um 23.54 Uhr. Seine Mutter sang ihm ganz leise „You are my Sunshine“ vor, als er sich auf den Weg in den Himmel machte.
Wo er nun warten und spielen wird, bis seine Mama wieder bei ihm sein kann.
Seine Mutter wird ihren kleinen Jungen immer im Herzen bei sich tragen – und immer ganz besonders an ihn denken, wenn sie duschen geht. Denn als Nolan noch stark genug war, hatte er die Angewohnheit, sich immer auf den Duschvorleger zu legen, wenn seine Mama duschte, weil er Angst hatte, von ihr getrennt zu sein.
„Jetzt bin ich diejenige, die Angst hat“, schreibt Ruth. „Angst zu duschen. Mit nichts als einem leeren Duschvorleger, wo einmal ein wunderbarer, perfekter kleiner Junge lag und auf seine Mama wartete.“