Partner verändern – aber wie? Mit diesen 5 Schritten klappt es
Du wünschst dir, dass dein Partner sich in manchen Situationen anders verhält? Dating- und Beziehungs-Expertin Stella Schultner verrät, wie die Veränderung gelingt.
Frisch verliebt und mit Schmetterlingen im Bauch – der Anfang einer Beziehung ist oft aufregend und wunderschön. Aber nach einer Weile kehrt der Alltag ein, man hat sich aneinander gewöhnt und irgendwann kommt der erste Streit. Plötzlich merkst du, dass dir der Umgang deines Partners mit schwierigen Situationen gar nicht gefällt.
Oder ihr seid frisch zusammengezogen und Gewohnheiten, die dir vorher nie aufgefallen sind, stören dich auf einmal? Es gibt viele Situationen, in denen man sich von seinem Partner ein anderes Verhalten wünscht. Nur wird einem der Wunsch nicht immer erfüllt. Schließlich ist der Partner kein Wesen, was man sich hinbiegen kann, wie man will.
So wie du dir selbst treu bleiben möchtest, sollte sich auch dein Partner nicht grundlegend ändern müssen, um mit dir zu sein. Doch wie viel Einfluss haben wir in einer Beziehung auf die andere Person und wie klappt die Veränderung?
Warum wollen wir unseren Partner überhaupt verändern?
In der rosaroten Anfangszeit wirkt fast jede Beziehung perfekt. Aber egal wie gut man zusammenpasst: Jeder Mensch ist individuell und bringt eigene Prägungen und Gewohnheiten mit. Klar, dass man sich nicht immer einig wird und die romantische Vorstellung den anderen so anzunehmen, wie er ist, in der Realität nicht funktioniert.
Deshalb entstehen Wünsche nach Veränderung. Eine Umfrage der Dating-Plattform ElitePartner zeigt, dass ein Drittel der Männer wollen, dass ihre Partnerin sexuell aktiver ist und sich weniger beschwert. Frauen hingegen möchten, dass ihr Partner öfter über seine Gefühle spricht und ordentlicher wird. Doch nicht jede Veränderung lässt sich leicht umsetzen.
Wann kann man den Partner ändern und wann nicht?
Das kommt darauf an, was geändert werden soll. Geht es um Gewohnheiten, um die Kommunikation oder um den Charakter selbst? „Kleine Verhaltensänderungen sind einfacher umzusetzen als tief eingefahrene Muster.
Charaktereigenschaften und Persönlichkeitsmerkmale lassen sich nur schwer oder über einen langen Zeitraum hinweg verändern“, sagt Dating- und Beziehungs-Expertin und Mitglied des Parship Expert:innen-Teams Stella Schultner. Das heißt, deinem Mann wird es leichter fallen dir öfter Blumen zu schenken, als anders mit Konflikten umzugehen.
Eine Sache ist entscheidend: Dein Partner wird sich erst ändern, wenn er es selbst will. Versuchst du, deinem Partner etwas aufzudrängen, was er nicht will, führt das früher oder später zu passiver Aggression, Abneigung, Widerstand oder einem Rückzug von dir.
Du willst wissen, ob man unzuverlässige Männer ändern kann? Schau dir im Video die Experten-Antworten an:

Grenzen der Veränderung: Wann wird es problematisch?
Grundsätzlich ist es normal den Partner ändern zu wollen. Denn das heißt, dass man nicht alles hinnimmt und sich für die eigenen Bedürfnisse einsetzt. Aber der menschliche Charakter ist nicht beliebig änderbar. Außerdem will niemand dauerhaft kritisiert werden. Auch dein Partner wünscht sich Liebe, Verständnis und Geborgenheit.
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„Es ist immer okay, einen Wunsch zu äußern. Aber man hat natürlich keinen Anspruch darauf, dass das Gegenüber auch eine Veränderung herbeiführen möchte und kann“, so Schultner. Was nicht in Ordnung ist, ist Manipulation.
Das ist laut Expertin der Fall, wenn man versucht eine Veränderung zu erzwingen, in dem man den Partner unter Druck setzt, lügt, ihn vor Entweder-oder-Tatsachen stellt oder mit Schuldzuweisungen arbeitet.
Und manchmal muss man sich eingestehen, dass die Beziehung nicht zu einem passt. Denn während kleine Veränderungen okay sind, sollte es nicht die Norm sein, dass man den Partner ständig ändern will.
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So klappt es, das Verhalten in der Beziehung zu ändern
Dating- und Beziehungs-Expertin Stella Schultner erklärt, welche Schritte dir dabei helfen können, Veränderungen in deiner Beziehung anzustoßen.
Sprich den Wunsch nach Veränderung an. Schultner verrät wie: „Wichtig ist, bei sich selbst zu bleiben und die eigene Wahrnehmung in den Mittelpunkt zu stellen. Es hilft, zu beschreiben, wie sich eine Situation anfühlt und welche Emotionen sie auslöst, anstatt mit Vorwürfen oder Forderungen zu reagieren.
Ein Beispiel: ‚Wenn du laut und wütend wirst, wenn wir streiten, spüre ich Angst und fühle mich unwohl. Ich möchte eine Beziehung, in der ich mich auch in Konflikten sicher fühle. Wie können wir gemeinsam einen Weg finden, respektvoll miteinander zu sprechen?‘ Diese Formulierung öffnet den Raum für eine konstruktive Lösung, ohne den anderen in die Defensive zu drängen.“
Findet gemeinsam die Ursache des Problems. Hinter jedem Verhalten steckt ein tief verwurzelter Glaubenssatz. Indem dein Partner seine Verhaltensmuster erkennt, fällt es ihm möglicherweise leichter, diese zu ändern. Außerdem kannst du ihn dann besser verstehen.
Reagiere mit Rat und Unterstützung statt mit Schuldzuweisungen. Keiner muss sich für dich verändern, auch dein Partner nicht. Deswegen ist es wirkungsvoller zu bestärken und die Momente hervorzuheben, in denen eine positive Veränderung erkennbar wird, anstatt zu kritisieren. Gleichzeitig ist es wichtig, Geduld zu haben, wenn es um tiefgreifende Veränderungen geht. Zusätzlich können bewusste Reflexion, therapeutische Begleitung oder gezieltes Training helfen, neue Verhaltensweisen zu etablieren.
Lebe vor, was dir wichtig ist und sei konsequent. „Denn wenn das Gegenüber wahrnimmt, dass jemand sich um eine gute Partnerschaft bemüht, selbst kritikfähig ist und aktiv daran arbeitet, positive Veränderungen umzusetzen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch der andere bereit ist, seinen Teil dazu beizutragen“, sagt Schultner.
Reflektiere dich selbst. Manchmal ist das Problem nicht das Verhalten deines Partners, sondern was es in dir auslöst. Eine starke emotionale Reaktion ist oft ein Hinweis auf innere Trigger. Wenn du dich über deine eigene Intensität wunderst oder dein Partner sichtlich überfordert wirkt, könnte es sein, dass tiefere, unbewusste Muster eine Rolle spielen.
Dann kann es helfen, eine neutrale Perspektive einzunehmen, dich mit vertrauten Personen auszutauschen oder dir professionelle Unterstützung zu suchen. Außerdem ist es wichtig sich selbst nicht zu vernachlässigen! Deine Zufriedenheit hängt nicht nur von deinem Partner ab. Kümmere dich auch um Dinge, die dir wichtig sind. So bleibst du ausgeglichen – und das tut auch der Beziehung gut.
Unsere Expertin
Stella Schultner ist Dating- und Beziehungs-Expertin sowie Teil des Parship-Expert:innen-Teams. Mit ihren Coachings unterstützt sie Singles und Paare dabei, ihr Dating-Leben und ihre Beziehungen langfristig zu verbessern. Zusätzlich teilt sie auf Instagram als @stellaschultner_psychologie wertvolle Impulse rund um das Thema Liebe.