Regrowing: Gemüse aus Resten nachwachsen lassen
Gemüse nachwachsen lassen und das aus Resten: Genau das verbirgt sich hinter dem Begriff "Regrowing". Wie das funktioniert und welche Gemüsesorten sich am besten dafür eignen, liest du hier.
Für mich als fleißige Hobbygärtnerin (wenn auch nur auf dem Balkon) und Besitzerin von zahlreichen Topfpflanzen ist es immer ein großer Spaß, Ableger zu ziehen und neue Methoden zu finden, wie man neue Gewächse heranzüchten kann. Noch besser ist es natürlich, wenn dabei nicht nur hübsche Pflanzen entstehen, sondern man diese auch noch zum Kochen nutzen kann.
Damit du auch fleißig neue Pflänzchen heranziehen kannst, zeige ich dir, wie genau Regrowing funktioniert, was du brauchst, um Gemüse nachwachsen zu lassen und welche Pflanzenarten sich besonders dafür eignen.
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Was ist Regrowing?
Hinter dem Begriff "Regrowing" verbirgt sich die nachhaltige Gärtnerpraxis aus (Obst- und) Gemüseresten neue Pflanzen, die auch ertragreich sind, wachsen zu lassen. Im weitesten Sinne kann darunter auch fallen, dass Kerne aus Obst und Gemüse zum Züchten neuer Pflanzen verwendet werden oder aber Stecklinge angezogen werden. Man spricht in diesem Fall auch von der vegetativen Vermehrung von Pflanzen.
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Welche Gemüsesorten eignen sich gut fürs Regrowing?
Es wäre so schön, doch leider eignen sich nicht alle Gemüsesorten gleich gut, um sie nachwachsen zu lassen. Mit den folgenden fünf Sorten klappt es aber ziemlich gut und macht wirklich Spaß.
Romanasalat - er braucht nur ein bisschen Wasser
Wenn du gerade erst mit dem Regrowing beginnst, ist es eine gute Wahl, mit dem Romanasalat zu starten. Dieser wächst nämlich ganz einfach nach, wenn du den Strunk in Wasser stellst und ein paar Tage wartest. Schnell sollten sich neue grüne Blättchen in der Mitte des Strunks zeigen. Dann solltest du den Salatkopf in einen Topf umpflanzen. Tipp: Wechsel das Wasser am Anfang regelmäßig, um zu vermeiden, dass es schimmelt.
Porree/Lauch - die Wurzel lässt sich noch verwenden
Die Wurzel, die wir beim Porree sonst eigentlich nur abschneiden und entsorgen, kann dazu verwendet werden, um das Gemüse nachwachsen zu lassen. Setze dazu das Wurzelende einfach in einen Topf mit ein bisschen Erde. Es sollte gerade so viel Erde sein, dass das Ende noch gut herausguckt. Wächst die Pflanze mit der Zeit in der Höge, kannst du mehr Erde in den Topf nachfüllen.
Kartoffeln - ganz schnell wächst eine neue Pflanze
Schneide einfach ein etwa drei Zentimeter langes Stück von der Kartoffel ab und lege dieses mit der Schnittkante nach unten in ein Glas mit Wasser. Nach einigen Tagen sollte die Kartoffel zu keimen beginnen. Zeigt sich am oberen Ende schon Grün, ist es an der Zeit, die Kartoffel in die Erde einzusetzen. Diese Methode funktioniert übrigens auch bei Süßkartoffeln.
Was auch funktioniert: Manchmal liegen Kartoffeln zu lange und beginnen zu keimen. Ist dieser Punkt einmal erreicht, kannst du einfach die gesamte Kartoffel einpflanzen und ihr quasi beim Wachsen zugucken.
Karotten - mehr Genuss selber züchten
Karotten kannst du ebenfalls ganz einfach nachwachsen lassen. Du musst dafür lediglich beim Schneiden des Gemüses in der Küche die oberen Enden, wo eigentlich das Grün herausragen würde, aufheben. Setze die Karottenenden dann mit der Schnittkante nach unten in die Erde. Sie sollten nicht ganz bedeckt sein. Schon nach einer Woche sollten sich erste grüne Keime zeigen. Immer schön regelmäßig gießen.
Zwar wachsen in diesem Fall keine neuen Karotten nach, doch die Pflänzchen sehen hübsch aus und das Grün ist ebenfalls essbar.
Tomate - du brauchst nur die Kerne
Tomaten, die im eigenen Garten oder auf dem Balkon herangewachsen sind, sind etwas Tolles. Das Beste ist, dass du nur ein paar Tomatenkerne brauchst, um dir deine eigenen Tomatenpflänzchen heranzuziehen. Trenne dafür einfach die Kerne mitsamt des Fruchtfleisches aus einer Tomate heraus und lasse sie einige Tage bis zu einer Woche trocknen. Eventuell musst du das Fruchtfleisch durch ein Sieb pressen, um besser an die Kerne heranzukommen. Setze sie dann in einen kleinen Topf und versorge sie regelmäßig mit Flüssigkeit. Nach kurzer Zeit sollten die Kerne zu keimen beginnen und du hast kleine Pflänzchen, die selbst einmal Tomaten tragen werden.
Noch ein Tipp zum Schluss: Nicht aus jedem Strunk oder Kern wird eine Pflanze, aber wenn du fleißig bist, hast du garantiert Erfolg mit dem Regrowing und kannst dir ganz einfach und ohne großartige zusätzliche Kosten dein eigenes Gemüse ziehen.
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