Abenteurer

Reinhold Messner: „Das Ende ist nah …“

Der berühmte Bergsteiger Reinhold Messner weiß, dass ihm nicht viel Zeit bleibt. Jetzt spricht er ganz offen.

Reinhold Messner
Foto: IMAGO / Alexander Gonschior
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Er hat es sich bequem gemacht. Auf dem schwarzen Ledersofa im Wohnzimmer seiner Burg Juval in Südtirol. Eingekuschelt in seine Lieblingsstrickjacke, blickt Reinhold Messner (79) aus dem Fenster auf die Berge. Seine Stimme klingt leise und müde – vom Leben. „Das Ende ist nah …“, sagt er.

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Der Bergsteiger ist erschöpft. Längst ist er nicht mehr der junge Abenteurer, der voller Mut alle großen Achttausender der Welt besteigen wollte. Der vor nichts Angst hatte. Manchmal fällt ihm heute schon das Aufstehen schwer. Ganz zu schweigen von der Arbeit auf dem Selbstversorgerhof, auf dem er lebt „Ich merke, dass meine Ausdauer und Sprachfähigkeit nachlassen“, gesteht er. „Ich komme zum Ende, das ist die Realität! Ich gehe mit gutem Gewissen, da ich weiß, dass ich ein guter Mensch war, mein Bestes gegeben habe, ein liebender Vater, ein guter Freund und ein guter Bruder war!“

Reinhold Messner: Angst vor dem Tod hat er keine

Vielleicht spürt er schon, dass der Tod an die Tür klopft. Und deshalb hat sich Reinhold Messner bereits Gedanken über seine letzte Ruhestätte gemacht. Was einmal von ihm übrig bleiben wird, soll auf seiner geliebten Burg begraben werden. „Ein kleiner Teil von mir“, sagt er leise. Der Rest soll mit einem tibetischen Himmelsbegräbnis verschwinden.

Wie das geht? „Der Leichnam wird präpariert und dann an die Luft gelegt. Hunderte von riesigen Geiern kommen den nahen Bergen heruntergeflogen. Und dann überfallen die den Leichnam, und innerhalb einer Minute ist nurmehr das Skelett da!“ Messner will es so. Ob er Angst hat? Vor dem Sterben? Vor dem Tod? „Nein“, sagt er, und zum ersten Mal huscht ein leichtes Lächeln über sein Gesicht.

Denn der Tod war immer Teil seines Lebens, sein ständiger Begleiter, als er als junger Bursche die höchsten Berge der Welt erklomm. Und jetzt, als alter Mann, ist er auch an seiner Seite.

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Artikelbild und Social Media: IMAGO / Alexander Gonschior