Verstecktes Symptom

Schwangerschafts-Cholestase: Wie Facebook Mutter und Baby das Leben rettete

Eine werdende Mutter beklagt sich auf Facebook über Juckreiz in der Schwangerschaft – und rettet damit ihrem Baby das Leben. Denn ein Nutzer erkennt eine Schwangerschafts-Cholestase.

Ein Facebook-Beitrag rettete ihrem Baby vielleicht das Leben.
Ein Facebook-Beitrag rettete ihrem Baby vielleicht das Leben. Foto: Christina DePino
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Christina DePino hat keine leichte Schwangerschaft. Im Gegenteil: Sie verspürt Juckreiz am ganzen Körper.  Nachts ist es besonders schlimm, oft wacht die werdende Mutter auf, Arme und Hände blutig aufgekratzt. Bald sind die Beschwerden so stark, dass sie kaum noch schlafen kann.

Genervt beklagt sich DePino auf Facebook über ihr Leid. Dort bekommt sie zahlreiche Reaktionen auf ihren Beitrag – darunter ernste Warnungen. Ihre Beschwerden können Symptome für eine Lebererkrankung sein. Zu diesem Zeitpunkt ist sie in der 35. Schwangerschaftswoche.

DePino sucht einen Arzt auf. Dieser bestätigt den Verdacht der Facebook-Gemeinde: Die werdende Mutter leidet unter intrahepatischer Schwangerschafts-Cholestase (ISC).

Was ist eine Schwangerschafts-Cholestase?

Dabei handelt es sich um eine Lebererkrankung, bei der es zu einem Gallenstau kommt. Der Abfluss, durch den die Galle normalerweise in den Darm abfließt, ist bei einer Cholestase verstopft. Die genaue Ursache ist bisher ungeklärt, Mediziner vermuten in der Schwangerschaft einen hormonellen Zusammenhang. Zudem tritt die Cholestase familiär gehäuft auf.

Durch die Gallenstauung gelangt die Gallensäure ins Blut, woraufhin sie sich in der Haut ablagert. Dort verursacht sie einen starken Juckreiz.

Welche Symptome ruft die Cholestase hervor?

Jucken ist das Hauptsymptom der Schwangerschafts-Cholestase. Der Juckreiz tritt meistens im letzten Schwangerschaftsdrittel und verstärkt an Händen und Füßen auf. Manchmal können zudem Symptome einer Gelbsucht auftauchen, wie ein allgemeines Krankheitsgefühl und ein Gelbstich in Haut und Augen.

Wie gefährlich ist die Erkrankung für Mutter und Baby?

Wird die Cholestase früh entdeckt, besteht oftmals keine Gefahr für Mutter und Kind. Allerdings ist eine intensivere Beobachtung des Babys notwendig, da das Risiko für eine Frühgeburt erhöht ist. Zusätzlich kann es zu einer Entwicklungsstörung kommen.

Die Vitalfunktionen des Ungeboren werden somit gründlich überwacht und die Wehen wenn notwendig früher eingeleitet. In seltenen Fällen kann zudem die Blutgerinnung der Mutter beeinträchtigt sein, so dass es bei der Geburt zu starken Blutungen kommt.

10 Dinge, die Mütter erst nach der Geburt wissen

Meist verläuft die Erkrankung jedoch harmlos. In DePinos Fall hat die Facebook-Beschwerde allerdings das Leben ihres Babys gerettet. Laut ihres Arztes hätte die Krankheit nur zwei Wochen später zu einer Totgeburt führen können. So konnte Mutter und Kind jedoch früh genug geholfen werden.

Da die Risiken der Schwangerschafts-Cholestase trotzdem allgemein gering sind, reicht oftmals eine Linderung der Symptome in Form von Salben und Medikamenten, sowie eine intensive Beobachtung aus. Nach der Geburt geht die Erkrankung von allein zurück.

Heute teilt die junge Mutter stolz Fotos ihrer gesunden Tochter. Damit möchte sie auch andere Mütter warnen – Juckreiz in der Schwangerschaft ist nicht nur nervig, er sollte auch ernstgenommen werden.

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