Durch Corona-Impfung?

Sinusvenenthrombose: So entsteht die Thrombose im Kopf

Eine Sinusvenenthrombose könnte in sehr seltenen Fällen durch eine Corona-Impfung mit AstraZeneca entstehen. Was du über die Thrombose im Kopf und Sinusvenenthrombose-Symptome wissen solltest, verraten wir dir hier.

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Die Sinusvenenthrombose oder Hirnvenenthrombose ist zurzeit in aller Munde, obwohl es sich um eine äußerst seltene Form der Thrombose im Kopf handelt. Alles über die Symptome und den Zusammenhang mit der AstraZeneca-Impfung gegen das Coronavirus erfährst du hier.

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Sinusvenenthrombose: Was ist eine Thrombose im Kopf?

Eigentlich erhoffen sich viele Menschen von der Corona-Impfung von AstraZeneca, dass sie in absehbarer Zeit endlich wieder ihr normales Leben zurückhaben können - oder zumindest einen Teil davon. Doch nun ist einige Male nach der Impfung eine sogenannte Sinusvenenthrombose aufgetreten und durch die Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) wurde die Impfung mit dem Covid-19-Mittel bis zur Entscheidung am 18. März 2021 für die Weiterverwendung ausgesetzt. Was hat es mit der Hirnvenenthrombose auf sich?

Es handelt sich hierbei um eine Thrombose im Kopf, genauer gesagt in der äußeren Hirnhaut, auch Dura mater oder harte Hirnhaut genannt. Diese liegt ganz außen am Gehirn. Bei der speziellen Thrombose handelt es sich um ein Blutgerinnsel, das eine Vene im Gehirn verstopft, die sogenannten venösen Blutleiter oder Hirnvenen. Dieses Blutgerinnsel kann das Blutgefäß - also die Vene - verstopfen und beispielsweise einen Schlaganfall auslösen, wenn das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird.

Zu unterscheiden ist die Sinusvenenthrombose von venösen Thrombosen wie den tiefen Beinvenenthrombosen, die in der Lunge oder dem Herz bspw. eine Lungenembolie bzw. einen Herzinfarkt auslösen können. Die Seltenheit der Thrombose im Kopf (ca. 50 Fälle im Jahr in Deutschland laut Pharmazeutischer Zeitung) lässt die Vermutung zu, dass es einen Zusammenhang mit dem Impfstoff gibt.

Insgesamt ist dies nach einer AstraZeneca-Impfung siebenmal passiert, sechsmal war die Betroffene der Erkrankung eine Frau - drei der Patientinnen sind in der Folge gestorben. Trotzdem sind die Sinusvenenthrombosen als Nebenwirkung als sehr selten einzustufen, da es im betreffenden Zeitraum rund 1,6 Millionen Impfungen mit AstraZeneca gab.

Im Zuge der Berichterstattung gab es auch immer wieder Vergleiche zum Thrombose-Risiko bei der Einnahme der Anti-Baby-Pille. Das Risiko für ein verstopftes Gefäß ist hierbei ungleich höher als bei der Impfung, allerdings handelt es sich nicht um die Hirnvenenthrombose - das Blut verstopft an anderen Stellen.

Welche Blutgruppen gibt es?

Wie hoch das Risiko ist, hängt auch vom Präparat ab, dass dir dein behandelnder Arzt verschreibt - ältere Präparate sind demnach sicherer, wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" im Hinblick auf offizielle Zahlen berichtet. Ein Expertenvideo zum Risiko eines Blutgerinnsels nach Einnahme der Pille findest du bei der Deutschen Gefäßliga. Aber wie gesagt: eine Sinusvenenthrombose tritt hier in der Regel nicht auf.

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Thrombose im Kopf: Dadurch wird die Sinusvenenthrombose ausgelöst

Unklar ist, ob diese seltene Form eines Blutgerinnsels im Kopf durch die Impfung gegen SARS-CoV-2 erst ausgelöst wurde. Eine Ursache kann also nicht direkt festgemacht werden, klinische Studien sind aufgrund der Seltenheit der Fälle erstmal nicht möglich. Es gab aber eine Gemeinsamkeit bei allen Betroffenen - ihre Blutgerinnung war erhöht.

Eine erste Diagnose der Fälle ergab, dass alle von der Thrombose im Kopf betroffenen Patienten unter einem Mangel an Blutplättchen (Thrombozyten) im Blut litten. Dadurch sind sich Experten wie der SPD-Politiker Dr. Karl Lauterbach, der auch Mediziner ist, relativ sicher, dass ein Zusammenhang besteht, wie er in der ARD-Sendung "Hart aber fair" (15.März 2021) sagte: "Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich hier um eine Komplikation des Impfstoffs handelt, ist überwältigend hoch." Der Nutzen übertreffe allerdings den Schaden - das Risiko ist angesichts der Zahlen gering.

Dieser Thrombozyten-Mangel (medizinisch Thrombozytopenie) kann laut Netdoktor verschiedenste Ursachen haben:

  • Leukämie oder Metastasen im Knochenmark
  • künstliche Herzklappe
  • vergrößerte Milz (bei Leberzirrhose, z.B. durch Alkoholismus)
  • Vitamin-B12-Mangel
  • Folsäure-Mangel
  • Blutvergiftung
  • Bleivergiftung
  • Schock
  • verschiedene Infektionen wie Malaria oder Hepatitis
  • starke Blutungen
  • Medikamente, z.B. Salben gegen Blutgerinnung bei Blutergüssen
  • Schwangerschaft
  • Rückenmarkserkrankung oder -schädigung
  • seltene Krankheiten (Wiskott-Aldrich-Syndrom, Fanconi-Anämie)

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Sinusvenenthrombose-Symptome: So macht sich ein Blutgerinnsel bemerkbar

Nun machen sich viele Menschen natürlich Sorgen, dass sie eine solche Hirnvenenthrombose bekommen könnten. Welche Symptome zeigt der Körper, wenn ein Blutgefäß verstopft?

Das PEI weißt auf seiner Webseite darauf hin, dass sich Menschen mit folgenden Sinusvenenthrombose-Symptomen, die zwischen 4 und 16 Tagen nach der Impfung mit AstraZeneca auftreten, unverzüglich in ärztliche Behandlung gehen sollten:

  • starke, anhaltende Kopfschmerzen
  • punktförmige Blutungen auf der Haut

Neben diesen Kopfschmerzen und Blutungen können bei Blutgerinnseln im Kopf neurologische Beschwerden auftreten, wie Schlaganfall-Symptome:

  • Sprachstörungen
  • Sehstörungen
  • Gefühlsstörungen (z.B. Taubheitsgefühl)
  • Gleichgewichtsstörungen
  • einseitige Lähmung des Körpers
  • einseitig herabhängender Mundwinkel

Behandelt wird eine Thrombose mit Blutgerinnungs-Hemmern und einer Lyse-Therapie, auch Thrombolyse genannt. Die dabei verabreichten Stoffe aktivieren das Enzym Plasmin im Körper, das eine Fibrinolyse auslöst, also die Auflösung des Blutgerinnsels. Die verstopfte Vene darf in diesem Fall nicht länger als 4,5 Stunden verstopft sein, wie das Neurovaskuläre Versorgungsnetzwerk Südwestbayern (NEVAS) der LMU München betont.

Forscher der Universität Greifswald haben ebenso wie norwegische Wissenschaftler der Universität Oslo inzwischen die Ursachen der Vorgänge von der Impfung bis zur Thrombose durch Blutuntersuchungen der Betroffenen nachvollziehen können, weswegen es jetzt möglich ist, im äußerst seltenen Fall auf die Diagnose Sinusvenenthrombose schnell und mit der richtigen Therapie zu reagieren. Diese wird dir in diesem Dokument der Gesellschaft für Thrombose- und Hämatoseforschung beschrieben.

Forscher der Universität Greifswaldhaben ebenso wienorwegische Wissenschaftler der Universität Oslo inzwischen die Ursachen der Vorgänge von der Impfung bis zur Thrombose durch Blutuntersuchungen der Betroffenen nachvollziehen können, weswegen es jetzt möglich ist, im äußerst seltenen Fall auf die Diagnose Sinusvenenthrombose schnell und mit der richtigen Therapie zu reagieren. Diese wird dir in diesem Dokument der Gesellschaft für Thrombose- und Hämatoseforschungbeschrieben.

Fazit: Solltest du einen seltenen Fall einer Sinusvenenthrombose haben, ist die Zeit knapp und Eile geboten. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit der Erkrankung auch nach einer AstraZeneca-Impfung sehr gering.

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