Abschaffen oder nicht?

Sommerzeit und Winterzeit: Darum gibt es die Zeitumstellung immer noch!

Eine Stunde vor, eine Stunde zurück! Die halbjährliche Zeitumstellung ist seit Jahren ein Streitthema.

Man sieht ein große Uhr mit zwei Pfeilen. Zudem ist die Uhr mit Winterzeit! und Sommerzeit beschriftet.
Die halbjährliche Zeitumstellung sorgt seit etlichen Jahren für Diskussionen. Foto: IMAGO / Bihlmayerfotografie
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Bleibt sie oder bleibt sie nicht? Seit 1980 gibt es in Deutschland die Umstellung auf Sommerzeit beziehungsweise zurück auf Winter/Normalzeit, sodass zweimal im Jahr die Uhren oder besser gesagt die Zeiger zurück- beziehungsweise vorgedreht werden. Doch seit einigen Jahren wird über eine Abschaffung diskutiert. Kommt diese nun endlich?

Zeiger vor, Zeiger zurück: An diesen Tagen werden 2025 die Uhren umgestellt

In der Nacht vom Samstag (29. März 2025) auf Sonntag (30. März 2025) ist es wieder so weit: Die Uhren beziehungsweise die Zeiger auf der Uhr werden um 02:00 Uhr auf 03:00 Uhr, also um eine Stunde nach vorne gestellt. Die daraus resultierende Stunde weniger Schlaf sorgt dafür, dass es in Deutschland morgens länger dunkel, dafür aber abends länger hell bleibt.

In der Nacht von Samstag (25. Oktober 2025) auf Sonntag (26. Oktober 2025) wiederholt sich das Zeiger-Spektakel. Allerdings werden die Uhren dann um 03:00 Uhr auf 02:00 Uhr um eine Stunde zurückgestellt. Im Zuge dessen wird es früher hell, allerdings wird es auch abends früher dunkel.

Abschaffung der Zeitumstellung: So ist der aktuelle Stand der Dinge

Tatsächlich gibt es diese Umstellung am letzten März-Sonntag auf Sommerzeit und am letzten Oktober-Sonntag auf Winterzeit/Normalzeit in der EU bereits seit 1980. Aber: Jahr für Jahr sorgt die Zeitumstellung bei einer Vielzahl an Menschen für Verwirrung und führt hier und da sogar zu gesundheitlichen Problemen. Im Sommer 2018 startete die EU-Kommission deshalb eine (nicht repräsentative) Online-Befragung der Bürger*innen – mit eindeutigem Ergebnis: 84 Prozent der 4,6 Millionen Teilnehmenden stimmten für eine Abschaffung der Zeitumstellung.

In Zuge dessen sprach sich das Europäische Parlament für eine Abschaffung der alljährlichen Zeitumstellung Ende 2021 aus. Laut diesem bis heute nicht-beschlossenen EU-Vorschlag solle es jedem Mitgliedstaat selbst überlassen werden, ob es seine Zeit ganzjährig auf Sommer- oder Winterzeit umstelle.

Das Problem: Statt einer einheitlichen Zone gebe es innerhalb der EU infolge der Abschaffung der Zeitumstellung einen Flickenteppich mit starken Zeitunterschieden. "Ein EU-weit harmonisierter und koordinierter Ansatz ist von entscheidender Bedeutung, um Zeitzonen-Flickenteppiche zu vermeiden und das reibungslose Funktionieren des EU-Binnenmarktes zu gewährleisten“, so die EU-Ratspräsidentschaft im Jahr 2019 in einem öffentlichen Dokument der rumänischen Ratspräsidentschaft.

Ob es möglicherweise schon bald ein Licht am Ende des Tunnels gebe, ist aktuell noch unklar. Zwar gebe es zurzeit noch keine Einigung der Mitgliedsstaaten der EU, jedoch sondiere Polen die aktuelle Lage. "Da die Kommission in ihrem jüngsten Arbeitsprogramm beschlossen hat, den Vorschlag nicht zurückzuziehen, planen wir, die Mitgliedstaaten informell zu konsultieren, um herauszufinden, ob es noch möglich ist, den Vorschlag voranzutreiben", erklärte der polnische Ratsvorsitz gegenüber der österreichischen Presse-Agentur APA.

Artikelbild und Social Media: Stadtratte/iStock