Traditionelle Heilkunde

Die Heilkraft der chinesischen Medizin (TCM)

Die fernöstliche Methoden werden hierzulande immer beliebter. Welche Methoden die traditionelle chinesische Medizin bereithält, erfährst du hier.

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Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) hat uns viele Behandlungsmethoden gebracht, die heute für viele ganz normal sind. Von chinesischer Akupunktur über chinesische Kräuter bis hin zu Tai Chi, Qigong und einer Tuina-Massage ist alles mit dabei. Was die Grundpfeiler einer jeden Methode sind, kannst du im Artikel nachlesen.

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Chinesische Medizin (TCM): Ganzheitliche Betrachtung des Menschen

Damals, im alten China, wurden Ärzte dafür bezahlt, dass ihre Patienten gesund blieben. Wurde jemand krank, gab's für den Behandler kein Geld mehr. Dieses Beispiel zeigt, wie unterschiedlich die Grundsätze fernöstlicher und westlicher Medizin sind. Hierzulande hat man manchmal das Gefühl, die Arztpraxis sei eine Art Reparaturwerkstatt. Experten für traditionelle chinesische Medizin (TCM) konzentrieren sich dagegen nicht nur auf Krankheitssymptome, sondern betrachten den ganzen Menschen, seine Gefühle und seine Lebensumstände.

Denn laut TCM ist der Mensch nur dann gesund, wenn Körper, Seele und Geist im Gleichgewicht sind. Jede Therapie beginnt mit einem ausführlichen Patientengespräch sowie der Untersuchung von Gesicht, Puls und Zunge. Dort zeigt sich, wie es um das "Qi" des Patienten bestellt ist – Energie, die auf unsichtbaren Bahnen ("Meridianen") den Körper durchfließt. Störungen des Qi zu orten und zu beseitigen ist die Aufgabe der TCM. Wichtig zu wissen: Heutzutage wird die chinesische Medizin von der chinesischen Regierung aktiv gefördert.

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Chinesische Akupunktur: Nadeln auf den Punkt gebracht

Die wohl bekannteste Methode, den Energiefluss zu regulieren, ist das Einstechen von dünnen Metall- oder Silbernadeln in bestimmte Stellen des Körpers - chinesische Akupunktur. Rund 670 solcher Akupunkturpunkte soll es geben. Sie sind auf den Meridianen angeordnet. Das Einstechen der Akupunktur-Nadeln beeinflusst den Fluss des Qi und damit das mit diesem Punkt in Verbindung stehende Organ. Eine Reihe von wissenschaftlichen Studien belegt, dass chinesische Akupunktur tatsächlich wirkt. Es gibt unter anderem Beweise für die Vorbeugung vor Migräneattacken und den Anti-Schmerz-Effekt bei Rheuma im Knie.

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Chinesische Kräuter: Apotheke aus der Natur

Die Kräutertherapie ist für TCM-Ärzte noch wichtiger als das Nadeln. In China wird mit rund 600 verschiedenen Heilpflanzen gearbeitet. TCM-Experten bei uns verwenden immerhin 200 chinesische Kräuter. Sie mischen sie nach jahrtausendealten Rezepten. Anders als in der westlichen Medizin wird die Zubereitung exakt auf den Patienten abgestimmt. Oft besteht ein Tee aus sechs bis zwölf verschiedenen Kräutern, Samen und Wurzeln.

Die Wirksamkeit dieser grünen Apotheke ist auch bei westlichen Medizinern unumstritten. Allerdings braucht der Arzt dafür viel Erfahrung. Ohne das entsprechende Fachwissen können sich die Symptome durch die chinesischen Kräuter sogar verschlimmern. Neben chinesischen Kräuter werden auch mineralische und tierische Bestandteile genutzt, deren Wirkung allerdings teilst heftig umstritten ist.

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Tai Chi & Qigong: Dynamische Entspannung

Tai Chi, Qigong - diese Begriffe kennst du wahrscheinlich schon. Mit Qigong kann der Patient mittels langsamer, fließender Bewegungen selbst sein Qi beeinflussen. Besonders wichtig ist bei der Kombination aus Gymnastik und innerer Einkehr die ruhige Atmung. Aus westlicher Sicht ist das Heilsamste am Qigong der Entspannungeffekt.

Beim Tai Chi kommen Bewegungen aus der Kampfkunst hinzu. Die Übungen werden langsam und meditativ ausgeführt, sollen den Energiefluss fördern und so Körper, Geist und Seele im Einklang halten.

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Tuina-Massage: Harmonie durch Druck

Ursprünglich vor fast 5.000 Jahren als Wohlfühlmassage entwickelt, ist Tuina heute in der TCM die Ergänzung zur Akupunktur. Beim Kneten und Drücken stimuliert der Masseur ebenfalls ausgewählte Punkte auf den Meridianen. Damit sollen unter anderem Blockaden im Energiefluss gelöst werden. Tuina eignet sich nicht nur bei Rücken- und Gelenkproblemen, sondern kann auch Kopfschmerzen wegzaubern und zu erholsamem Schlaf verhelfen.

Auch beim Massieren ist die Kunstfertigkeit des Behandelnden wichtig. Wer sich für TCM interessiert, sollte sich deshalb am besten an eine Spezialklinik wenden. Dort kann man sicher sein, dass die Ärzte ihr Handwerk beherrschen.

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Chinesische Medizin: Akupressur

Ein weiterer Teil der chinesischen Massage ist die Akupressur, die als kleine Schwester der Akupunktur gilt. Dabei werden durch Drücken und Massieren bestimmter Punkte Nervenreflexe in Haut und Muskeln ausgelöst, die zum Gehirn weitergeleitet werden. Dadurch können verschiedene Schmerzen und Beschwerden gelindert oder gar beseitigt werden. Die Wirkung kann durch ätherische Öle verstärkt werden.

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Moxibustion

Die Moxibustion („mo“ brennen, „Kusa“ Kraut) ist eine Behandlung mit Beifußkraut, das über der Haut und meistens über bestimmten Akupunkturpunkten abgebrannt wird. Diese Therapieform soll in erster Linie anregend wirken, weil das Gewebe erwärmt wird. Achtung: Bei falscher Anwendung drohen Verbrennungen. Allerdings konnte die Wissenschaft bislang keine Wirksamkeit dieser Methode feststellen.

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Chinesische Ernährungslehre

In der chinesischen Ernährungslehre gibt es zwei Grundregeln. Alle Lebensmittel sind erlaubt, allerdings in Maßen. Außerdem sollte einseitiges Essen vermieden werden, stattdessen ist Vielseitigkeit beim Schlemmen erwünscht. Dabei sollte die Ernährung unter anderem den Jahreszeiten angepasst werden. Du kannst zum Beispiel im Sommer dein Herz durch saure oder süße Gerichte unterstützen, die scharf gewürzt sind.

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Chinesische Medizin: Schröpfen

Beim Schröpfen wird in den Schröpfköpfen aus Glas mit Hilfe einer Flamme ein Unterdruck erzeugt, wodurch die Haut angesaugt wird. An dieser Stelle entsteht ein starker Blutzufluss. Bleibt dieser Sog etwas bestehen, entwickeln sich durch den Austritt von Gewebsflüssigkeiten und Blut blaurote Verfärbungen. Diese Reiztherapie soll für eine Art innere Reinigung durch Entfernung von Schadstoffen und eine bessere Durchblutung sorgen.

Auch hier gibt es zwei verschiedene Arten: das blutige und trockene Schröpfen. Beim blutigen Schröpfen wird die Haut vor der Behandlung leicht aufgeritzt, um dem Körper Blut und Gewebsflüssigkeit zu entziehen und den Effekt zu verstärken. Das Verfahren wird vor allem bei einer allgemeinen Abwehrschwäche, Bronchitis, Asthma, chronischen Kopfschmerzen, Durchblutungsstörungen oder Muskelschmerzen und -verspannungen angewandt. Heutzutage kann auch sanft geschröpft werden - die Methode nennt sich Cupping.

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