Wie Männer und Frauen lieben

Frau und Mann: Liebe ist nicht gleich Liebe – oder doch?!

Was bedeutet Liebe für Frauen und was für Männer? Gibt es einen Unterschied zwischen Frau und Mann und der Liebe? Und woher kommt das?

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Es ist das, worum sich alle unsere Leben drehen: die Liebe. Sie begegnet uns auf viele Arten: als freundschaftliche Liebe, mütterliche Liebe, Selbstliebe… Doch vor allem die romantische Liebe nimmt einen großen Stellenwert in unserer Gesellschaft ein.

Ob in Filmen, Büchern oder Songs: Die romantische Liebe ist ein beliebtes Thema. Kein Wunder! Als soziale Wesen zählen Liebe und Verbindung nun mal zu unseren Grundbedürfnissen.

Aber was macht Liebe eigentlich aus? Und bedeutet Liebe für jeden Menschen dasselbe?!

Dass die letzte Frage nicht mit Ja beantwortet werden kann, liegt wohl auf der Hand. Denn auch wenn die Liebe so etwas wie die universelle Sprache ist, die uns alle verbindet, so können wir sie dennoch unterschiedlich interpretieren. Schließlich sind wir alle individuell und so kann unsere Vorstellung und unser Gefühl von Liebe stark variieren.

Frau und Mann: Liebe entsteht unterschiedlich – oder?!

Warum verlieben wir uns in einen Menschen? Zunächst spielt eine Anziehung eine entscheidende Rolle. Hier kann zwar noch nicht von Liebe die Rede sein. Denn damit Liebe entstehen kann, braucht es Zeit, um eine tiefe, emotionale Verbindung zu schaffen. Dennoch ist der erste Moment häufig entscheidend, damit es überhaupt so weit kommen kann.

Bei der sexuellen Anziehung und dem Interesse an einer Person spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Die Vorstellungen von Partnerschaft, Familie und romantischer Liebe können sich mit der Zeit verändern. So haben vor allem kulturelle und gesellschaftliche Faktoren einen großen Einfluss auf die Wünsche und das Verständnis von Partnerschaften.

Das zeigt auch eine aktuelle Studie der Dating-Plattform Elitepartner. Demnach verliert z. B. die Hochzeit als „Beziehungsziel“ zunehmend an Bedeutung. Viel wichtiger sei es den Teilnehmer*innen der Studie „als Paar frei und unabhängig zu leben“. Und da sind sich Frauen mit 74,2 % und Männer mit 72 % ziemlich einig.

Liebe & Partnerschaft: Das wünschen sich Frauen und Männer in einer Beziehung

Was sich Frauen und Männer von der romantischen Liebesbeziehung wünschen untersucht eine ElitePartner-Studie von 2022. Über 6000 Singles und Vergebene wurden nach ihren Wünschen, Bedürfnissen und Ansprüchen an die Liebe befragt.

Die Studie zeigt, Frauen und Männer sind sich in vielen Punkten einig. Beliebte Beziehungsfaktoren sind Treue und Harmonie. Doch die Studie zeigt auch, dass Frauen grundsätzlich höhere Ansprüche als Männer haben. In fast allen Kategorien haben Frauen den einzelnen Punkten mehr Wichtigkeit zugesprochen als Männer.

Nur ein Thema sticht heraus: guter Sex. Der ist zwar beiden Geschlechtern wichtig. Schaut man sich jedoch das Ranking der Bedürfnisse an, dann fällt der Unterschied deutlich auf. Während guter Sex für Männer auf Platz 7 landet, bekommt er bei den Frauen lediglich Platz 12.

Konfliktpotential?! Nicht unbedingt! Schließlich nimmt der Sex auch für die meisten Frauen eine wichtige Rolle ein. Jedoch kann es laut der Studie ab einem gewissen Alter zu einer Problematik in heterosexuellen Beziehungen werden. Die Antworten der befragten Teilnehmer*innen zeigen, dass Sex und Erotik bei Frauen nach 30 an Bedeutung verlieren, während es bei Männern umgekehrt ist.

Was passiert, wenn es keinen Sex mehr in der Ehe oder Beziehung gibt und ob die Partnerschaft noch eine Chance hat.

Wichtig ist, die eigenen Bedürfnisse zu kommunizieren und die Bedürfnisse des Partners*der Partnerin zu erfragen. Die Paarkommunikation spielt eine entscheidende Rolle, damit eine Beziehung langfristig funktionieren kann.

Verschiedene Arten der Liebe: Ein Sexismus-Problem?!

Lieben Männer und Frauen nun wirklich so anders? Die Studien zeigen, die Grundbedürfnisse sind sehr ähnlich.

Doch nach Außen scheint das nicht immer so. Wenn wir über die Liebe und Dating im heterosexuellen Kontext sprechen, dann fallen häufig Sätze wie „Frauen sind so kompliziert“ oder „Männer sind so einfach gestrickt“.

Das liegt daran, dass alte Rollenbilder häufig noch vorgeben, wie wir zu sein haben. „Ein Mann darf keine Gefühle zeigen“ ist ein gutes Beispiel dafür. Dass das Quatsch ist, wissen wir heutzutage hoffentlich alle. Dennoch ist es nicht immer leicht, diese Stereotypen abzulegen.

Und so kommt es, dass Frauen und Männer vermeintlich anders lieben oder zumindest anders mit der Liebe umgehen. Zum Beispiel, dass eine Frau gerne über ihre Gefühle sprechen will und der Mann nicht. Doch hier lohnt es sich einmal tiefer zu blicken.

Wir leben in einer Zeit, in der wir uns nicht mehr in Schubladen stecken sollten. Schließlich gibt es auch nicht-binäre Personen und nicht jede*r identifiziert sich mit den „typischen“ Eigenschaften einer Frau oder eines Mannes.

Was heißt das überhaupt? Wünschen wir uns nicht eine Gesellschaft ohne Sexismus und mit Gleichberechtigung? Und dennoch tappen wir selbst immer wieder in die Sexismus-Falle. Anstatt eine Unterscheidung zu machen, wie Männer und wie Frauen lieben, sollten wir eher die Türen dafür öffnen, dass jede*r so lieben kann wie er*sie will.

Das Entscheidende ist schließlich den*die Partner*in zu finden, der*die am besten zu den eigenen Beziehungsvorstellungen und -bedürfnissen passt.

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Wie lieben Männer und wie lieben Frauen?!

Ob also jemand die Liebe stark nach außen zeigt, zum Beispiel durch Worte oder kleine Gesten, hat nicht unbedingt etwas mit dem Geschlecht zu tun. Wie sich ein*e Partner*in in einer Beziehung verhält und die eigene Liebe zeigt, hängt viel mehr mit der Persönlichkeit und der individuellen Sprache der Liebe zusammen. Laut dem Modell der 5 Sprachen der Liebe, gibt es verschiedene Beziehungstypen, die ihre Liebe unterschiedlich zeigen.

Und was eine Person in einer Liebesbeziehung braucht, muss jede*r für sich selbst herausfinden. Ob eine monogame oder polyamore Beziehung, ob eine offene oder eine geschlossene Beziehung: Wer sich mit sich selbst und den eigenen Bedürfnissen auseinandersetzt, kann leichter eine*n oder mehrere passende Partner*innen finden, um die Liebe so zu leben, wie es sich individuell richtig anfühlt.

Quellen

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