Warum Himalaya-Salz nur ein gewöhnliches Speisesalz ist
Himalaya-Salz gilt als Heilmittel für unseren Körper. Doch in Wahrheit ist das rot-rosa Salz nichts anderes als Speisesalz.
Es ist rot-rosa und hat dieselben "energetischen Schwingungen" wie der menschliche Organismus. Was spätestens seit Erscheinen des Buches "Wasser und Salz, Urquell des Lebens" von Peter Ferreiras aus dem Jahr 2001 als Heilmittel gilt, ist im Grunde eine erstklassige Mogelpackung.
Himalaya-Salz ist nur Salz
Um es direkt vorweg zu sagen: Himalaya-Salz ist Speisesalz. Nicht mehr und nicht weniger. Das einzige, was es von unserem Speisesalz unterscheidet, ist die rötliche Farbe. Positive Vorteile für unsere Gesundheit? Fehlanzeige. Der Autor Peter Ferreiras machte das Salz aus dem Himalaya einst berühmt mit seinem Buch. Es habe 84 chemische Elemente, deren Mischungsverhältnis das dem menschlichen Blut ähnelt. Wissenschaftlich bewiesen sind diese Elemente und die angeblichen "energetischen Schwingungen" jedoch nicht. Genauso wenig ist nachgewiesen worden, dass das Salz gesundheitsfördernd ist.
Im Gegenteil: Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hatte bereits 2002 festgestellt, dass Himalaya-Salz etwa 98 Prozent an Natriumchlorid enthält - genau wie Speisesalz. Der Rest ist mit den Anteilen von Meersalz vergleichbar. Die Forscher hatten dazu 15 verschiedene Proben Himalaya-Salz getestet.
Deutscher Biomarkt rät vom Kauf des Himalaya-Salzes ab
Der Bioladen "Biomare" aus Leipzig vertreibt Himalaya-Salz, weil die Nachfrage danach zu groß war. Zuvor hatte die Firma das Salz aus dem Sortiment genommen. Möchte man es jetzt dort kaufen, klebt ein Hinweisschild für die Verbraucher am Regal, das darüber informiert, dass das Himalaya-Salz ein gewöhnliches Speisesalz sei, das nicht aus dem Himalaya-Gebiet käme.
Denn geografisch kommt das Salz aus dem Mittelgebirge der pakistanischen Provinz Punjab. Und die liegt etwa 200 Kilometer vom Himalya-Gebirge entfernt. Der Hype um das rot-rosa Salz basiert also auf einer Werbestrategie - und das zeigt mal wieder: Wir sollten nicht alles glauben, was wir lesen.
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