Wechseljahre aufhalten durch diese Methode möglich!
Britische Forscher*innen haben eine Methode entwickelt, um die Wechseljahre hinauszuzögern. Wir verraten, wie die Methode funktioniert und ob das Aufschieben tatsächlich sinnvoll sein kann.
Britischen Forscher*innen soll eine medizinische Sensation gelungen sein: Sie haben eine Möglichkeit entwickelt, um die Wechseljahre um ganze 20 Jahre hinauszuzögern.
Was sind die Wechseljahre?
"Die Wechseljahre treten ein, wenn alle Eizellen in den Eierstöcken verbraucht sind. Da in jedem Zyklus neben der einen, voll entwickelten Eizelle auch viele hundert weitere zugrunde gehen, ist bei den meisten Frauen ungefähr um das 50. Lebensjahr herum der Vorrat aufgebraucht", erklärt Dr. med. Christian Albring.
Kann man die Menopause hinauszögern?
Nein, eigentlich kannst du die Wechseljahre leider nicht aufhalten oder stoppen. Was du allerdings machen kannst, wenn es zu dir passt und du dich bei deiner*m behandelnden Ärztin beraten lassen hast, wäre eine Hormonersatztherapie. Diese zögert die Wechseljahre nicht heraus, verringert aber die Symptome.
So funktioniert die Methode zum Verzögern der Wechseljahre
Bei der neuen Methode handelt es sich um einen operativen Eingriff, der laut Bild nur 30 Minuten dauern soll. Bei der Operation wird ein Teil des Eierstockgewebes entnommen. Anschließend wird es bei einer Temperatur von -150 Grad Celsius eingefroren. Sobald die ersten Wechseljahre-Symptome eintreten, pflanzen die Ärzte das entnommene Gewebe wieder ein.
Das Wiedereinsetzen des Gewebes soll die Hormonproduktion im Körper wieder ankurbeln. Das berichtet Prof. Christiani Amorim von der University of Louvain in der Sunday Times. Die Medizinerin ist Gründungsmitglied von ProFaM (Protecting Fertility and Menopause). Die private Firma bietet die Operation zum Hinauszögern der Menopause an.
Erhalt der Fruchtbarkeit – Der eigentliche Zweck des Eizellen-Einfrierens
Eigentlich wird die Technik des Eizellen-Einfrierens zum Beispiel bei Patientinnen mit schweren Krankheitsverläufen zum Erhalt der Fruchtbarkeit genutzt. Die Kosten dafür werden nur bei sogenannten „keimzellschädigenden Behandlungen“ bis zum 40. Lebensjahr übernommen, so die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). So dass zum Beispiel eine Krebserkrankte, die Bestrahlung bekommen muss, nach ihrer Behandlung die noch intakten Eizellen nutzen kann, um doch noch Kinder zu bekommen. Dass diese Methode auch zum Aufhalten der Wechseljahre dienen könne, war nur ein Nebenfund der Studie.
Denn eins der Studienergebnisse war: "Die Kryokonservierung und Transplantation von Eierstockgewebe können nicht nur die Fruchtbarkeit wiederherstellen, sondern auch die hormonelle Funktion der Fortpflanzung. Obwohl diese Technologie als Option zur Erhaltung der Fruchtbarkeit entwickelt wurde, kann sie auch zur Erhaltung der hormonellen Funktion in Betracht gezogen werden." Es seien aber weitere Studien mit größeren Personengruppen erforderlich, um die optimalen Verfahren zur Gewinnung, Kryokonservierung und Transplantation bestimmen zu können, so die Forscher*innen.
Für wen ist der Eingriff geeignet?
Für die Entnahme des Gewebes dürfen die Frauen höchstens 40 Jahre alt sein. Derzeit haben zehn britische Frauen zwischen 22 und 36 Jahren den Eingriff durchführen lassen. Bisher ist der Eingriff nur in England möglich.
Was kostet die Operation?
Die Kosten für den Eingriff zum Verlängern der Fruchtbarkeit müssen die Patientinnen selbst tragen und das ist äußerst kostspielig: Zwischen 3.000 und 7.000 Pfund (also umgerechnet bis zu 7.600 Euro) betragen die Kosten für das Entnehmen und die Lagerung des Eierstockgewebes. Das Implantieren kostet weitere 4.000 Pfund (umgerechnet 4370 Euro).
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Ist die Methode sinnvoll?
Zunächst klingt die neue Maßnahme wie ein Befreiungsschlag für uns Frauen. Durch die OP sind nicht mehr unserer biologischen Uhr ausgeliefert und müssen keine Angst vor einer früh eintretenden Menopause haben. Dadurch sind wir länger fruchtbar, brauchen uns mit der Familienplanung nicht stressen und können auch die Wechseljahresbeschwerden hinauszögern.
Auch positiv ist, dass dem Körper keine künstlichen Hormone zugeführt werden müssen, sondern es sich bei dem Eierstockgewebe um Bestandteile unseres eigenen Körpers handelt.
Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, es handelt sich um einen Eingriff in den natürlichen Prozess (wobei man Betonen muss, dass es sich bei der Antibabypille ebenfalls um nichts anderes handelt). Vielleicht sind wir deshalb zunächst kritisch, aber es kann uns schon eine Menge Freiheit bringen.
Allerdings dürfen wir nicht vergessen, dass der restliche Körper trotzdem altert und eine späte Schwangerschaft daher eine Belastung für den Körper sein kann.