Wundermittel Aspirin: 7 überraschende Anwendungsmöglichkeiten

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Was Aspirin zum Beispiel mit deinem Gehirn macht...

Neue Forschungen zeigen: Der Wirkstoff ASS aus Aspirin-Tabletten lindert nicht nur Kopfschmerzen, er kann noch so viel mehr für unsere Gesundheit tun...

Ein Extrakt aus Weidenrinde gilt als Ur-Aspirin - nach seinem Vorbild wird das Medikament, wie wir es heute kennen, im Labor chemisch hergestellt. Obwohl der Schmerzmittel-Klassiker mehr als 100 Jahre alt ist, entdecken Forscher immer neue Wirkungen.


1. Aspirin als Herzschützer

Acetylsalicylsäure (kurz: ASS) ist eines der wichtigsten Herzmedikamente, um einem Infarkt vorzubeugen. Optimal dosiert verhindert der Wirkstoff, dass sich das Blut verdickt und die Herzkranzgefäße verstopft. Zudem gilt: Je dünner das Blut, desto schneller gelangen Sauerstoff und Nährstoffe in die Zellen. Die genaue Dosis muss gemeinsam mit dem Arzt festgelegt werden. Wichtig: ohne Absprache nicht länger als drei Tage nehmen.


2. Jungbrunnen Aspirin

Studien der Uni Magdeburg zeigen, dass Acetylsalicylsäure sogenannte freie Radikale unschädlich macht. Das sind Stoffwechsel-Abfallprodukte, die gesunde Zellen angreifen und sie vorzeitig altern lassen. Dadurch erhöhen sich mit der Zeit die Risiken für Arterienverkalkung, Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes, Krebs, Arthritis oder Alzheimer. Für die Zellen der empfindlichen Blutgefäße weiß man inzwischen auch, dass der Wirkstoff die natürliche Zellalterung deutlich verlangsamt.


3. Fiebersenker

Acetylsalicylsäure fördert die Bildung von sogenannten Antipyretika im Körper. Diese sind dann in der Lage, die fiebersteuernden Stoffe im Körper zu hemmen. Als Folge erweitern sich die Blutgefäße in der Haut, wodurch vermehrt Wärme abgegeben wird. Gleichzeitig erhöht sich die Schweißproduktion. Beides bewirkt, dass sich der Körper quasi entfiebert. Wichtig: Wenn Fieber länger als zwei Tage anhält, über 39 Grad steigt oder Begleitbeschwerden auftreten, sollten Sie lieber einen Arzt aufsuchen.


4. Migränehelfer

Bei sogenannten Spannungskopfschmerzen ist ASS ein beliebtes Mittel. Doch der Wirkstoff mindert auch Schmerzhormone, die speziell bei Migräne ausgeschüttet werden. Klinische Studien zeigen außerdem: Acetylsalicylsäure kann die typischen Begleitbeschwerden wie Übelkeit und Lichtempfindlichkeit lindern.


5. Erkältungs-Stopper

Der Wirkstoff ASS hemmt die Produktion von Prostaglandinen. Das sind Gewebehormone, die für Schmerzempfinden und Entzündungsreaktionen im Körper verantwortlich sind. Bei Erkältungen zeigt sich dieser Effekt so: Die Nasenschleimhäute schwellen ab, typische Kopf- und Gliederschmerzen gehen zurück. Außerdem regt Acetylsalicylsäure den Stoffwechsel an. Dazu nimmt man ASS am besten in Wasser aufgelöst zusammen mit Vitamin-C-Tabletten. Der Grund: Zum einem erhöht die Einnahme von ASS den Vitamin-C-Bedarf, zum anderen ist es ein wichtiger Nährstoff fürs Immunsystem. Die Dosierung bestimmt der Arzt.


6. Krebsschützer

Die Auswertung von 25 000 britischen Krankenakten zeigt: Aspirin kann vor Krebs schützen. Bei Patienten, die mindestens fünf Jahre lang täglich 75 mg ASS genommen hatten, war die Zahl der Todesfälle durch Krebs um ganze 21 Prozent niedriger. Die Forscher fanden heraus: Krebszellen, die sich ungehemmt teilen und so Tumoren bilden, reagieren auf Aspirin empfindlich. Der Wirkstoff scheint die Teilung tatsächlich zu stoppen. Außerdem hemmt er Botenstoffe im Körper, die ein Tumor zum Wachsen braucht.

Nach den Ergebnissen mehrerer Studien wirkt ASS gegen zahlreiche Krebsarten: Speiseröhrenkrebs trat um 60 Prozent seltener auf, Darmkrebs um 40 Prozent, aber ASS half auch gegen Prostata- und Bauchspeicheldrüsenkrebs, Gehirntumoren (eine neue Studie ergab eine Risikosenkung von 34 Prozent) und Lungenkrebs.


7. Warzen-Vernichter

Gegen ASS haben unschöne Hautwucherungen keine Chance. Für den Anti-Warzen-Effekt ist die enthaltene Salicylsäure verantwortlich: Sie weicht die obere Hautschicht auf, die dann sanft abgetragen werden kann. Dazu in ein Heftpflaster ein kleines Loch schneiden und so auf die betroffene Stelle kleben, dass die Warze herausschaut. Dann eine Tablette ASS vorsichtig auf die Hautwucherungbröseln und mit einem zweiten Pflaster abdecken. Drei Tage lang täglich wiederholen.

8. Hilfe bei Sonnenbrand

Die beste Soforthilfe bei Sonnenbrand ist Aspirin. Nehmen Sie schon bei den ersten Anzeichen zwei Tabletten ein - mit jeweils 500 mg des Wirkstoffes ASS (Acetylsalicylsäure). Dadurch können Sie die sich anbahnende Entzündung eindämmen und Zell-Schäden vorbeugen. Denn viele der Botenstoffe, die beim Sonnenbrand die Entzündung hervorrufen, stammen aus der Reihe der sogenannten Prostaglandine. Und ASS ist der bekannteste Prostaglandin-Hemmer.

Wie wirkt Acetylsalicylsäure noch besser?

Koffein steigert die Wirkung der schmerzlindernden Stoffe wie Acetylsalicylsäure um das Doppelte, wie eine Studie zeigt. Besonders Medikamente, die eine Kombination der beiden Wirkstoffe sowie 100 mg Koffein enthalten (z. B. in "Thomapyrin", rezeptfrei, Apotheke), wirken daher besonders gut. Denn Koffein wirkt gleich mehrfach gegen den Schmerz. Es senkt die Fließgeschwindigkeit des Bluts in den Hirngefäßen - dadurch sinkt der Druck, es werden weniger Schmerzsignale ausgesandt.

Soll ich jetzt ganz viel Aspirin nehmen, um jung zu bleiben, keinen Krebs zu bekommen etc.?

Nein, Aspirin ist immer noch ein Medikament mit ernst zu nehmenden Nebenwirkungen und sollte nicht wie Smarties gesnackt werden: Es kann zu Magenblutungen führen und die Gerinnungsfähigkeit des Blutes beeinträchtigen. Wer krankheitsbedingt bereits Blutverdünner wie z. B. Marcumar einnimmt und bei Kopfweh zu entsprechenden Schmerzmitteln mit Acetylsalicylsäure greift, riskiert lebensbedrohliche Blutungen.

Sprich unbedingt mit deinem Arzt, bevor du überlegst, Aspirin dauerhaft zu nehmen.

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