Zyste in der Brust: Was Frauen über Brustzysten wissen müssen
Hinter Veränderungen in der Brust muss nicht gleich etwas Schlimmes vermutet werden: Es kann auch eine Zyste sein. Die Verhärtung ist meist harmlos – trotzdem sollte jede Frau einige Dinge über Brustzysten wissen.
- Was ist eine Brustzyste?
- Symptome: Wie äußert sich eine Zyste in der Brust?
- Wie oft kommen Brustzysten vor?
- Ab welchem Alter bekommen Frauen Brustzysten?
- Wie wird eine Zyste diagnostiziert?
- Was ist der Unterschied zwischen einer Zyste und einem Tumor?
- Kann aus einer Zyste Krebs werden?
- Was sind die Ursachen für Zysten in der Brust?
- Kann eine Brustzyste seelische Ursachen haben?
- Kann ich Zysten in der Brust vorbeugen?
- Wie werden Zysten behandelt?
- Wie lange dauert es, bis eine Zyste in der Brust verschwindet?
- Wie oft muss eine Zyste kontrolliert werden?
Wer eine Veränderung in der Brust bemerkt, ist in Sorge. Doch neben Brustkrebs gibt es viele weitere, deutlich wahrscheinlichere Ursachen - zum Beispiel eine Zyste. Dabei handelt es sich um eine kleine Blase, die mit Flüssigkeit gefüllt und meist völlig ungefährlich ist. Trotzdem ist ein Gang zum Arzt unvermeidbar – um die Zyste zu behandeln und Brustkrebs auszuschließen.
Zysten bringen die meisten Frauen mit den Eierstöcken in Verbindung. Dort treten sie, beispielsweise aufgrund hormoneller Schwankungen, recht häufig auf. Doch auch in der Brust kann sich eine Zyste bilden – so wie überall in unserem Körper. Entgegen vielerlei Gerüchte erhöht eine Brustzyste nicht das Risiko für Brustkrebs.
Was ist eine Brustzyste?
"Eine Zyste ist eine mit Flüssigkeit gefüllte Blase im Drüsenläppchen der Brustdrüse" erklären die Frauenärzte im Netz – ein Informationsportal des Berufsverbands der Frauenärzte e.V. (BVF) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V.. Eine Zyste bilde sich, wenn der Flüssigkeit abführende Gang des Drüsenläppchens verschlossen ist: "Auch außerhalb von Schwangerschaften bildet sich Sekret in den Drüsenläppchen, weswegen Zysten auch in diesem Zeitraum entstehen können."
Symptome: Wie äußert sich eine Zyste in der Brust?
In den meisten Fällen verursachen Brustzysten keine Symptome und werden zufällig beim Abtasten entdeckt. Erst wenn die Zyste eine bestimmte Größe erreicht hat, kann sie auf das umliegende Gewebe drücken und dadurch Schmerzen verursachen. Ein ungewöhnlicher Ausfluss aus der Brustwarze kann ebenfalls auf eine Zyste hinweisen und sollte auf jeden Fall ärztlich abgeklärt werden.
Jede Frau sollte regelmäßig ihre Brust abtasten. Das kann man ganz einfach in den täglichen Ablauf integrieren und die Brust zum Beispiel unter der Dusche abtasten. Tipp: Eine Woche nach der Periode ist das Gewebe besonders weich und weniger empfindlich.
Wer eine Veränderung feststellt, muss nicht in Panik verfallen – in vielen Fällen entpuppt sich ein Knubbel als harmlos. Das kann aber nur ein Arzt beurteilen. Dieser untersucht die Brust mithilfe von Ultraschall und kann damit eine Zyste diagnostizieren.
Wie oft kommen Brustzysten vor?
Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) gehören Zysten in der Brust zu den häufigsten gutartigen Befunden: "Sie entwickeln sich bei den meisten Frauen um das 40. Lebensjahr herum. Trotzdem bleiben Zysten meist unbemerkt."
Ab welchem Alter bekommen Frauen Brustzysten?
Gemäß den Frauenärzten im Netz treten Zysten am häufigsten im Alter zwischen 30 bis 50 Jahren und mit Beginn der Wechseljahre auf.
Wie wird eine Zyste diagnostiziert?
Wenn du beim Abtasten eine vermeintliche Zyste entdeckt hast, solltest du deinen Verdacht von dem*r Gynäkolog*in bestätigen lassen. "Zysten lassen sich im Ultraschall gut erkennen, fast immer besser als in einer Mammographie", so das Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ). Je nach Situation werde eine Röntgenuntersuchung der Brust aber trotzdem notwendig. Eine Magnetresonanztomographie (ein MRT) der Brust gehöre laut DKFZ dagegen nicht zu den Routineuntersuchungen.
Was ist der Unterschied zwischen einer Zyste und einem Tumor?
Im Gegensatz zu einem Mammakarzinom (Brustkrebs) gehört eine Zyste zu den gutartigen Brusterkrankungen und ist meistens ungefährlich.
Kann aus einer Zyste Krebs werden?
Bei der Untersuchung mit dem Ultraschall könne ein erfahrene*r Arzt oder Ärztin mögliche Veränderungen und Wucherungen an der Zysteninnenwand erkennen, so die Frauenärzte im Netz. Sollte das der Fall sein, werde die Zyste ab einer Größe von 1,5 cm "zur Sicherung der Diagnose einmal punktiert, d. h. der Inhalt wird mit einer Hohlnadel abgesaugt und unter dem Mikroskop auf Zellveränderungen überprüft. Die Punktion erfolgt heute in der Regel unter Ultraschall-Kontrolle." Die Risiken dafür, dass aus einer Zyste Krebs werde, seien aber äußerst gering.
Die Ärztin Lydia Choi erklärt im MSD Manual, dass die bei der Aspiration entnommene Flüssigkeit nur dann unter dem Mikroskop auf Krebszellen untersucht werden, wenn Folgendes eintrete:
"Die Flüssigkeit ist blutig oder trüb.
Es ist wenig Flüssigkeit enthalten.
Der Knoten liegt auch nach der Entleerung noch vor."
Sollte das nicht der Fall sein, "wird die Frau 4 bis 8 Wochen später wieder untersucht. Wenn zu diesem Zeitpunkt keine Zyste mehr tastbar ist, gilt sie als gutartig", führt die Ärztin aus. "Wenn sie erneut spürbar ist, wird sie nochmals entleert und die Flüssigkeit wird mikroskopisch untersucht. Sollte die Zyste ein drittes Mal entstehen oder nach der Entleerung noch vorhanden sein, wird eine Biopsie durchgeführt. In seltenen Fällen werden Zysten entfernt, wenn Brustkrebs vermutet wird", so die Ärztin Lydia Choi im MSD Manual.
Was sind die Ursachen für Zysten in der Brust?
Jede Frau kann eine Zyste in der Brust bekommen. Manchmal sind diese auch angeboren. Die Ursachen hierfür sind nicht gänzlich geklärt: Ein Grund kann eine verstopfte Brustdrüse sein, sodass sich Flüssigkeit anstaut und verkapselt – eine Zyste entsteht.
Wie bei Eierstockzysten besteht auch bei Zysten in der Brust eine Verbindung zum Hormonhaushalt. Hormonelle Schwankungen können zur Zystenbildung beitragen.
Besonders häufig treten Zysten in der Brust in den Wechseljahren auf. Die hormonelle Umstellung kann zu einer sogenannten Mastopathie, einer gutartigen Gewebeveränderung der Brust, einhergehen. Als Folge bilden sich Zysten.
Weitere Auslöser für eine oder mehrere Zysten im Brustgewebe sind laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) folgende:
"Zysten, die auf Dauer bestehen bleiben, können sich auch nach einer Verletzung des Gewebes bilden. Typische Auslöser sind allerdings weniger Stöße oder Quetschungen, sondern chronische Entzündungen: Sie können Milchgänge und kleine Gefäße zerstören, über die Gewebeflüssigkeit abtransportiert wird.
Nach einem Unfall oder einer Operation, bei der Fettgewebe verletzt wurde, kann es zu sogenannten Ölzysten kommen: Sie enthalten Gewebeflüssigkeit mit hohem Fettanteil und sind auf jeden Fall gutartig."
Kann eine Brustzyste seelische Ursachen haben?
Laut den Hormonspezialisten gelte Stress als begünstigender Faktor für die Entstehung von Zysten in der Brust.
Kann ich Zysten in der Brust vorbeugen?
"Es sind keine Maßnahmen bekannt, mit denen Sie Brustzysten vorbeugen können", erklärt das Universitäts Spital Zürich. Oft würden Zysten im Rahmen einer Mastopathie entstehen, vor der man sich ebenfalls nicht schützen könne. Es gebe auch keine speziellen Früherkennungsmaßnahmen für Brustzysten.
Wie werden Zysten behandelt?
Die gute Nachricht: Viele Zysten bilden sich von ganz alleine zurück. Trotzdem sollte eine Veränderung immer von einem Arzt untersucht und beobachtet werden.
Nur ab einer bestimmten Größe oder bei Schmerzen muss eine Zyste behandelt werden. Handelt es sich um eine gutartige Blase, kann sie punktiert und damit entleert werden. Das nimmt den Druck. "Nach dem Entleeren der Zyste wird diese anschließend meist mit Luft befüllt, woraufhin die leere Zystenhülle narbig verkleben soll. Diese Maßnahme verhindert eine erneute Flüssigkeitsansammlung in der Zyste", erklären die Frauenärzte im Netz. "Bei Zysten, die kleiner als einen Zentimeter sind, glatte, unauffällige Innenwände besitzen und keine Beschwerden bereiten und nicht behandelt werden, sollten regelmäßige Ultraschallkontrollen erfolgen."
In seltenen Fällen wird eine Brustzyste operativ entfernt - zu einer Operation entscheidet sich der Arzt aber nur, wenn Zysten entweder immer wieder auftreten oder das Risiko einer bösartigen Veränderung besteht.
Wie lange dauert es, bis eine Zyste in der Brust verschwindet?
Die Gynäkologin Dr. med. Sheila de Liz sagt, dass sich "die meisten Zysten ohnehin von selbst zurückbilden. Manchmal ist das schon innerhalb eines Zyklus der Fall."
Wie oft muss eine Zyste kontrolliert werden?
Diagnostiziert der Arzt eine Zyste in der Brust, wird empfohlen, diese alle drei Monate zu kontrollieren. So können Veränderungen, wie Vergrößerungen der Zyste, rechtzeitig erkannt werden.
Quellen
Lydia Choi, MD, Karmanos Cancer Center: Brustzysten. MSD Manual. Ausgabe für Patienten (überprüft/überarbeitet Juni 2022): https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/gesundheitsprobleme-von-frauen/brusterkrankungen/brustzysten
Frauenärzte im Netz: Brusterkrankungen (Gutartig): Zysten. Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) in Zusammenarbeit mit Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (13.06.2028): https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/brusterkrankungen-gutartig/zysten/
Krebsinformationsdienst DKFZ: Gutartige Veränderungen in der Brust. Harmlos oder Warnzeichen? Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) (20.11.2017): https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/gutartige-brustveraenderungen.php
Universitäts Spital Zürich: Brustzysten (2024): https://www.usz.ch/krankheit/brustzysten/#:~:text=Es%20sind%20keine%20Massnahmen%20bekannt,Massnahmen%20zur%20Früherkennung%20von%20Brustzysten.