Große Unterschiede

Welche Blutgruppen gibt es?

Jeder Mensch hat Blut in sich – aber Blut ist nicht gleich Blut. Welche Blutgruppen es gibt und wie du herausfindest, welche du hast, kannst du im Artikel nachlesen. Zudem erklären wir dir, was die Blutgruppenvererbung ist und welche Blutgruppen selten sind.

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Welche Blutgruppe habe ich? Diese Frage hast du dir auch schon gestellt? Wenn du es nicht weißt, gibt es einfache Methoden, um das herauszufinden. Aber welche Blutgruppen gibt es überhaupt und welches Blut bekommt mein Kind? Das und mehr erfährst du hier.

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Welche Blutgruppen gibt es?

Menschen haben verschiedene Blutgruppen – und das Blut kann nicht einfach von einem Menschen zum anderen übertragen werden, denn nicht jede Blutgruppe verträgt die andere. Aber welche Blutgruppen gibt es überhaupt?

Unterschieden werden die Blutgruppen nach dem AB0-System. Insgesamt gibt es viele verschiedene Blutgruppen – und zwar:

  • A
  • B
  • AB
  • 0

Diese Blutgruppen lassen sich nochmals aufsplitten nach dem Rhesusfaktor-System. So gibt es von jeder Gruppe noch eine positive Variante, die dann mit einem + gekennzeichnet wird, und eine negative Variante, die mit einem - gekennzeichnet wird. Das ist der sogenannte Rhesusfaktor. Der Name kommt daher, dass Wissenschaftler das früher an Rhesusaffen erforscht haben.

Diese Unterscheidung in positiv und negativ ist für die Verteilung des Blutes als Blutkonserven wichtig, da beispielsweise die seltene Blutgruppe 0 negativ (0-) als Universalspender gilt, aber eine Person mit dieser Blutgruppe nur genau diese bei einer Transfusion erhalten kann. In Deutschland ist diese Blutgruppe allerdings eher selten, doch zur Blutgruppenhäufigkeit kommen wir später.

Die Unterschiede zwischen den Blutgruppen liegen in der Oberfläche der roten Blutkörperchen. Auf der Oberfläche der Blutgruppe A befinden sich das Antigen der Blutgruppe A, bei der Blutgruppe B das Antigen der Blutgruppe B und auf der Oberfläche der Blutgruppe AB beide Antigene. Auf den roten Blutkörperchen der Blutgruppe 0 finden sich keine Antigene.

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Auch über das Blutplasma kann die Blutgruppe bestimmt werden. Denn die verschiedenen Blutgruppen enthalten spezifische Antikörper. Blutgruppe A enthält Antikörper gegen Blutgruppe B, Blutgruppe B umgekehrt gegen Blutgruppe A. Blutgruppe 0 enthält Antikörper gegen A und B und Blutgruppe AB enthält keine Antikörper.

Rhesusfaktor und Blutgruppe bestimmen also, wer welches Blut bei einer Transfusion bekommen kann. Eine Übersicht, wer für welche Blutgruppen Spender und Empfänger ist, findest du bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Wird einem Patienten bei einer Transfusion das falsche Blut gegeben, kann es zu Nebenwirkungen wie Unwohlsein, Hautflecken oder Schlimmerem kommen. Die größte Gefahr ist aber, dass das Blut verklumpt, was zum Tod führen kann.

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Welche Blutgruppe ist selten? Blutgruppenhäufigkeit in Deutschland

In Deutschland kommen alle genannten Blutgruppen mit allen Rhesusfaktoren vor. Allerdings unterscheiden sich die Häufigkeiten deutlich voneinander und es gibt sogar regionale Unterschiede, wir sagen dir aber, wie die bundesweite Verteilung ist. Daher die spannende Frage: Welche Blutgruppe ist selten?

Die Blutgruppenhäufigkeit in Deutschland ist recht klar verteilt. Allein zwei Blutgruppen machen über 70% der Menschen in Deutschland aus. Insgesamt verteilt sich das Blut in Deutschland laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wie folgt auf die Blutgruppen:

  • Blutgruppe A+: 37%
  • Blutgruppe 0+: 35%
  • Blutgruppe B+: 9%
  • Blutgruppe 0-: 6%
  • Blutgruppe A-: 6%
  • Blutgruppe AB+: 4%
  • Blutgruppe B-: 2%
  • Blutgruppe AB-: 1%

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Blutgruppe herausfinden: Welche Blutgruppe habe ich?

Nun weißt du zwar, welche Blutgruppe wie oft in Deutschland vorkommt, allerdings immer noch nicht, welche Blutgruppe du hast? Um die Frage „Welche Blutgruppe habe ich?“ beantworten zu können, gibt es aber zum Glück einfache Wege der Blutgruppenbestimmung, um die Antwort herauszufinden.

Zum einen könnte deine Blutgruppe im Impfpass stehen. Ist sie da nicht drin, ist sie vielleicht in deinem Blutspende-Ausweis eingetragen. Hast du den nicht, gibt es noch weitere Möglichkeiten, deine Blutgruppe herauszufinden:

  • Blutspenden gehen
  • Test bei der Hausärztin
  • Schnelltest für Zuhause aus der Apotheke

Die Blutgruppen-Schnelltests aus der Apotheke sind für rund 25 Euro erhältlich – dann braucht es nur noch ein paar Tropfen Blut und du kannst schon ganz bald deine Blutgruppe herausfinden. Einfach der Anleitung folgen.

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Wer kann wem Blut spenden und wer kann von wem Blut gespendet bekommen? Foto: Redaktion Wunderweib

Blutgruppenvererbung: Was die Eltern den Kindern weitergeben

Wir haben nicht alle die gleiche Blutgruppe – es kann also gut sein, dass in einem Liebespaar verschiedene Blutgruppen in gewisser Weise vereint sind. Aber wer gibt nun seine Blutgruppe ans Kind weiter?

Die Blutgruppenvererbung läuft nach einem klaren Schema ab: den Mendelschen Regeln. Diese beruhen auf der Erkenntnis, dass jeder Mensch ein unveränderliches Blutgruppenmuster besitzt, wie das Rote Kreuz schreibt. Das entscheidet letztlich auch, welche Blutgruppe das Kind hat.

Haben beide Eltern die Blutgruppe 0, kann das Kind nur die Blutgruppe 0 haben – 0- aber nur, wenn beide Eltern Blutgruppe 0- haben, ansonsten hat das Kind Blutgruppe 0+. Diese Logik gilt in der Blutgruppenvererbung für den Rhesusfaktor bei allen Blutgruppen.

Diese Vererbungslogik erklärt auch, warum die Blutgruppen mit negativem Rhesusfaktor so selten sind. Diese nicht-dominanten Faktoren bei der Vererbung werden rezessiv genannt.

Ebenfalls nicht möglich ist es, dass Eltern mit den Blutgruppen A oder B Kinder der Blutgruppe 0 haben, da sich die Blutgruppen mit Antigenen immer gegenüber der Blutgruppen ohne Antigenen (also 0) durchsetzen. Die Blutgruppe 0 ist also immer rezessiv.

Die Unterdrückung der nicht-dominanten Blutgruppe kann aber im Blut festgestellt werden und wird mit einer Unterbezeichnung festgehalten, und zwar A0, AA, AB, B0, BB oder 00. Ein Kind von Eltern der Blutgruppe B kann somit nicht die Blutgruppe B B0 haben. Diese Unterscheidung ist zum Beispiel im Falle eines Vaterschaftstests wichtig.

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