Steinfrüchte aus warmen Ländern

Cashewkerne: Gesund oder ungesund? So ist es wirklich!

Aus der Serie: Diese Nährstoffe stecken in Nüssen

Cashewkerne sind gesund - oder doch nicht? Was du über die vermeintliche Nuss wissen musst, welche Inhaltsstoffe und Vitamine in den Cashewkernen stecken, liest du bei uns.

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Magst du Cashewkerne? Gesund sind sie meistens, doch es gibt - wie bei anderen Nüssen auch - Ausnahmen, die die Cashewkerne ungesund machen. Und apropos Nüsse - Cashewnüsse gibt es nicht. Worum genau es sich dabei handelt, verraten wir dir hier.

Cashewkerne: Gesund, aber keine Nuss

Sie sind in vielen Nussmischungen wie dem beliebten Studentenfutter enthalten und schmecken vielen Menschen sehr - die Cashewkerne. Ihre Form grenzt sich deutlich von denen der Nüsse ab, die wir sonst so kennen.

Und hier sind wir schon beim ersten Irrglaube: Cashewnüsse. Denn eigentlich sind Cashewkerne keine Nüsse - sie sehen nur ähnlich aus und haben eine ähnliche Konsistenz. Beim Cashewkern handelt es sich stattdessen aus botanischer Sicht um eine Steinfrucht, also wie eine Pistazie, Mango oder Mandel.

Mit Pistazien und Mangos sind die gesunden Cashewkerne sogar näher verwandt, denn der Cashewbaum (lat. Anarcadium occidentale) gehört wie die beiden anderen zu den sogenannten Sumachgewächsen. Wegen der Form seiner Früchte wird er auch Nierenbaum genannt, aber auch Kaschubaum ist ein gängiger Begriff. Letztlich hat sich der Name Cashew aber bei uns durchgesetzt.

Bei den gesunden Cashewkernen handelt es sich um die Samen der Frucht des Cashewbaumes. Die Früchte haben die Form von Nieren und es sieht am Baum so aus, als würden sie unten an den sogenannten Cashewäpfeln hängen. Die Cashewäpfel sehen zwar wie Früchte aus und werden in den Anbauländern auch als Lebensmittel genutzt, aber sind eigentlich die Stiele der Früchte, die unten "dranhängen", wie du hier sehen kannst.

Die Cashewfrüchte hängen unten am dicken, roten Stiel.
Die Cashewfrüchte hängen unten am dicken, roten Stiel. Foto: BobWC/iStock

Angebaut werden die Cashewkerne in vielen Regionen auf der Welt. Ursprünglich kommt der Cashewbaum aus Brasilien, doch die größte Menge an Cashews produziert inzwischen die Elfenbeinküste. Aber auch in anderen Ländern Westafrikas wie Guinea-Bissau, Burundi oder Benin werden die Cashewkerne angebaut. Zweitgrößter Produzent ist Indien.

Verwendet werden können die leckeren, gesunden Cashews in vielerlei Hinsicht. Geschmacklich sind sie etwas milder als viele Nüsse oder Hülsenfrüchte wie die Erdnuss. Neben dem Genuss von puren Cashews werden sie auch gesalzen und geröstet gerne gegessen. Daneben finden sie sich in vielen Rezepten - beispielsweise als günstiger Ersatz für Pinienkerne in italienischem Pesto. Die Pinienkerne sind eben um ein vielfaches teurer als die Cashewkerne. Aber auch in Rezepten für afrikanische oder asiatische Gerichte kommen heutzutage immer häufiger Cashewnüsse vor. Für eine gesunde Ernährung sind sie jedenfalls ebenso gut geeignet, da sie viele wichtige und gute Inhaltsstoffe haben.

Cashewkerne: Nährwerte, Kalorien, Inhaltsstoffe und Vitamine in der Frucht

Falls du die gesunden Cashewkerne magst, sind sie ein wertvolles Lebensmittel für deine Ernährung. Das liegt an den guten Nährwerten der Samen aus der Frucht. Sie enthalten neben Inhaltsstoffen wie Mineralstoffen und Vitaminen auch essentielle Aminosäuren und vor allem ungesättigte Fettsäuren - wie viele Nüsse ebenfalls. Auch deshalb ist eine Ähnlichkeit der Steinfrucht mit Nüssen und der Name Cashewnuss auch noch naheliegender als allein durch das Aussehen und den Geschmack.

Gut für den Körper sind unter anderem die ungesättigten Fettsäuren. Diese machen einen Großteil der knapp 44 Gramm Fett pro 100 Gramm Cashewkerne aus. Darunter sind mehr einfach ungesättigte Fettsäuren. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren und gesättigte Fettsäuren sind ungefähr zu gleichen Anteilen in einer Cashew zu finden. Insgesamt findest du also - wie in Nüssen - einen guten Mix, der dabei hilft, den Cholesterin-Spiegel zu senken.

Des weiteren zeigen die Cashew-Nährwerte, dass in 100 Gramm rund 18,2 Gramm Eiweiß (Protein) und 30,8 Gramm Kohlenhydrate beinhalten. Die Cashew-Kalorien sind durch das viele Fett recht hoch. Insgesamt kommt die Cashew auf rund 553 kcal - daher ist es auch besser, kleine Mengen wie eine Handvoll zu essen. Dann schlagen die Kalorien nicht so sehr zu Buche, aber die Cashewkerne sind trotzdem gesund. Zucker ist in Cashews nur wenig enthalten.

Die Cashew-Nährwerte sind gut, aber auch die in den Cashewkernen enthaltenen Mineralstoffe, die das US-Landwirtschaftsministerium auflistet, lesen sich als sinnvolle Unterstützung des Körpers in Sachen Ernährung. Folgende Mineralstoffe und Vitamine sind in Cashewkernen enthalten:

  • Kalium

  • Phosphor

  • Magnesium

  • Calcium

  • Natrium

  • Eisen

  • Zink

  • Kupfer

  • Mangan

  • Selen

  • Vitamin B1 (Thiamin)

  • Vitamin B2 (Riboflavin)

  • Vitamin B3 (Niacin)

  • Vitamin B5 (Pantothensäure)

  • Vitamin B6 (Pyridoxin)

  • Vitamin B9 (Folsäure)

  • Vitamin C

  • Vitamin E

  • Vitamin K1

Neben all diesen Cashew-Vitaminen findet sich in den Cashewkernen aber noch eine Besonderheit, die sie zu einem ganz wertvollen Bestandteil der Ernährung werden lassen. Denn in den Samen der Früchte findet sich Tryptophan, eine essentielle Aminosäure, die ein wichtiger Bestandteil von Serotonin ist. Zudem kann es wirksam und hilfreich sein bei der Behandlung von Depressionen. Noch mehr Tryptophan findest du nur in Sojabohnen und ungesüßtem Kakaopulver. Wenn das mal kein Snack ist, dessen Verzehr sich wirklich lohnt.

Cashewkerne sind gesund und haben viele Vitamine - aber auch Kalorien
Cashewkerne sind gesund und haben viele Vitamine - aber auch Kalorien. Foto: Aleksandr Grechanyuk/iStock

Cashewkerne: Ungesund durch Schimmelpilze

Neben all den guten Infos über Cashewkerne und den Wert für unsere Ernährung gibt es aber auch noch einige Schimmelpilze, die den Genuss der leckeren Kerne leider etwas verderben und dafür sorgen, dass die Cashewkerne ungesund werden.

Diese sogenannten Aflatoxine entstehen durch falsche Lagerung der Cashews. Gegen diese giftigen Schimmelpilze bringen auch die besten Nährstoffe nichts mehr, weswegen du verschimmelte Cashewkerne und solche, die irgendwie muffig schmecken, einfach nicht mehr anrühren solltest und sie besser in den Müll wandern lässt. Denn Nachhaltigkeit und Lebensmittelverschwendung sind zwar wichtig und richtig, aber Essen mit Aflatoxinen gefährdet die Gesundheit und ist deswegen nicht mehr gut für die Ernährung und deinen Körper. Ungenießbare Lebensmittel gehören in jeden Fall entsorgt.

Abgesehen von diesen Faktoren, die die Cashew ungesund und schädlich machen, ist es aber ratsam, sie in einem gewissen Maß auch oft zu konsumieren - denn die Vorteile überwiegen ganz klar die Nachteile in puncto Ernährung. Ein letzter Vorteil ist, dass nur ganz wenige Menschen allergisch sind auf Cashewkerne - ganz im Gegenteil zu Haselnüssen, Walnüssen oder Erdnüssen. Und daher haben eigentlich fast alle etwas von einer ausgewogenen Ernährung mit Cashews.