Erfahrungsbericht

Deep Work: Funktionelles Training im Sinne von Yin und Yang

Deep Work ist eines der Power-Workouts schlechthin, obwohl es ganz sanft anfängt. Ich habe das knallharte Training getestet und hatte den Muskelkater meines Lebens.

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Erfahrungsbericht zu Deep Work

Vorweg: Ich bin wirklich kein Sportmuffel. Ich gehe regelmäßig ins Fitnessstudio und habe von Jumping Fitness, über Bauch-Beine-Po-Kurse bis zu Kampfsporttraining schon etliche Kurse ausprobiert. Keiner war allerdings so eine Herausforderung wie Deep Work. In meinem Erfahrungsbericht verrate ich euch alles über das Ganzkörper-Workout.

Der Sinn hinter Deep Work

Wie schon der Name vermuten lässt, ist bei Deep Work (auf Deutsch: tiefe Arbeit) der Fokus auf der Beanspruchung der Tiefenmuskulatur.

Das Training für den ganzen Körper basiert laut der zugehörigen Website auf der Lehre von Yin und Yang, was hier ein dynamischer Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung ist.

Die Übungsabfolge orientiert sich an den fünf Elementen Erde, Holz, Feuer, Metall und Wasser. Das bedeutet: Jedes Element hat eine eigene Energie, also hat auch das Trainingsprogramm unterschiedliche Intensitätsstufen.

Das hört sich jetzt erst einmal alles sehr esoterisch an und erweckt den Anschein, dass es mit entspanntem Yoga oder Pilates zu vergleichen ist, aber der Schein trügt. Das Ziel bei Deep Work ist nämlich, dass die Teilnehmer total ausgepowert sind und keine Energie mehr haben. Das hat sich der Erfinder Robert Steinbacher bei der dynamischen Meditation abgeschaut und soll eine positive Wirkung auf Körper und Geist haben.

Das Praktische bei Deep Work ist, dass das Training ohne jegliche Hilfsmittel auskommt. Alles, was du brauchst, ist eine Yogamatte. Nicht einmal Sportschuhe brauchst du mitnehmen, denn die Übungen werden barfuss durchgeführt.

Deep Work: Funktionelles Training im Sinne von Yin und Yang
Deep Work bringt sogar trainierte Sportler an ihre Grenzen. Foto: iStock/gorodenkoff

Die Intensitätsstufen bei Deep Work

Laut der Homepage gibt unterschiedliche Intensitätsphasen, die einzelnen Elementen zugeordnet sind oder auch den Übergang zwischen zwei Elementen markieren:

  1. Energiephase "Erde": Der Anfang ist relativ harmlos: Um sich gut erden zu können, beginnt der Kurs mit Atemübungen und sanftem Dehnen - sehr angenehm, um bei sich anzukommen und den Körper aufzuwärmen, echt entspannend.
  2. Energiephase: Dann geht es gemächlich los, indem die Muskeln im Wechsel angespannt und entspannt werden. Alles noch machbar.
  3. Energiephase "Übergang von Holz zu Feuer": In der siebten Phase kommt der Kreislauf mit einem Wechsel aus Cardio- und Kräftigungsübungen langsam in Fahrt. Hier beginnt bei mir bereits die Schweißbildung.
  4. Energiephase "Feuer": Der Wechsel zwischen Intervalltraining und statischen Haltungen hat es bereits in sich und mein Körper bereits an seine Grenzen gebracht.
  5. Energiephase "Feuer und Metall": Es geht knallhart weiter, denn in dieser Phase werden erneut im Wechsel Kondition und Kräftigung trainiert. Es wird viel mit Sprüngen gearbeitet. Mir schmerzen langsam meine Füße und die Kraft lässt nach.
  6. Energiephase "Feuer": Kurz vor Schluss ist immer noch keine Zeit zum Ausruhen. Durch erneutes Konditionstraining mit Koordinationsübungen soll die Energie richtig angekurbelt werden - doch meine Energie ist längst aufgebraucht.
  7. Energiephase "Metall": Diese Phase ist der Übergang zwischen der letzten Feuer-Etappe und der anschließenden ruhigen Wasser-Phase. Die Energie soll sich wieder absenken und der Puls beruhigt werden. Ich bin völlig ausgelaugt und der Schweiß fließt.
  8. Energiephase "Wasser": Jetzt wird es angenehm, denn die Entspannungsphase beginnt. Dabei wird sich wieder auf den Atem konzentriert.

Mein Fazit zu Deep Work

Das härteste Training der Welt

Deep Work ist wirklich das härteste Training, das ich je gemacht habe. Zwischenzeitlich musste ich immer pausieren, weil mein Körper nicht mehr konnte. Vor allem die Sprünge haben es in sich, weil das Gewicht nicht durch Turnschuhsohlen abgefedert wird, wenn die Füße wieder auf dem Boden ankommen. Das spiegelt sich auch an meinen Füßen wieder. Sie taten während der Sprungübungen richtig weh. Ich bin mir nicht sicher, ob sich der Körper daran gewöhnen kann. Vielleicht ist Deep Work auch einfach nicht für jede Art von Füßen geeignet. ;)

Tagelanger Muskelkater im Rücken und in den Beinen

Die heftigste Nebenwirkung war allerdings der unfassbar schmerzhafte Muskelkater, der sich vom unteren Rücken, über den Po bis in die Oberschenkel ausgebreitet hat und mich für zwei Tage nahezu bewegungsunfähig gemacht habe.

Deep Work ist wohl nur für sehr trainierte Sportler

Also insgesamt für mich einfach zu hart, von der positiven Wirkung auf Körper und Geist habe ich nichts gemerkt, da ich einfach zu ausgelaugt war. Richtig gut trainierte Sportler haben dabei aber bestimmt ihren Spaß. Ich kann mir vorstellen, dass Menschen, die es lieben sich richtig auszupowern von Deep Work begeistert sein werden. Mir war es halt einfach einen Tick zu viel. Da bleibe ich lieber bei Jumping Fitness und Co.

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