Diese Bilder machen klar, wie hart eine Kaiserschnitt-Geburt wirklich ist!
Ein Kaiserschnitt, weil er so viel einfacher ist, als eine vaginale Geburt!? Diese Bilder machen eindeutig klar, dass Kaiserschnitt nie „der einfache Weg“ ist.
Machen wir uns nichts vor, der Kaiserschnitt ist noch immer verpönt. So manche Mutter, die ihr Kind per Kaiserschnitt zur Welt gebracht hat, egal ob freiwillig oder nicht, muss sich blöde Sprüche anhören. "Dir war eine normale Geburt wohl zu lang und zu schmerzhaft?" er "Wolltest wohl sichergehen, dass es nachher beim Sex nicht wehtut und du nicht inkontinent wirst!" Doch an einem Kaiserschnitt ist nichts einfach oder schmerzfrei! Die Gesellschaft suggeriert Frauen die ihr Kind per Kaiserschnitt zur Welt gebracht haben, eine Abkürzung genommen zu haben und zwar eine, die ihnen nicht zusteht. Kinder sollten schließlich auf "natürliche" Art zu Welt kommen.
An dieser Einstellung hat sich leider wenig geändert, obwohl mittlerweile jede 3. Geburt in Deutschland durch einen Kaiserschnitt erfolgt. Viele Frauen wählen selbst den Kaiserschnitt, anderen werden nach Stunden in Wehen auf den Eingriff vorbereitet, weil er medizinisch notwendig ist. Ein Not-Kaiserschnitt, der durchgeführt wird Gefahr für Mutter und/ oder Baby bestehen, kann schnell zu einer traumatischen Erfahrung werden, wenn die Frauen nicht richtig darauf vorbereitet werden, was im hektischen Krankenhausalltag schnell passieren kann.
Doch wie können wir Tabus brechen? Nur in dem wir über sie sprechen, sie enttabuisieren. Und genau das hat Raye Lee getan.
Raye Lee teilt ihre Erfahrung mit einem Kaiserschnitt ganz öffentlich
Die Amerikanerin Raye Lee hat auf ihrer Facebook-Seite Fotos von ihrem Bauch nach dem Kaiserschnitt veröffentlicht. Der Kaiserschnitt wurde durchgeführt, als sie 38 Stunden in den Wehen lag und die Herztöne ihres Babys plötzlich schwächer wurden. Mit diesen Bildern will sie endgültig klarstellen, dass ein Kaiserschnitt niemals „der einfache Weg“ ist – sondern ein tiefgreifender und schmerzhafter Eingriff, der eine Frau noch sehr lange nach der Geburt physisch und psychisch sehr belasten kann!
In ihrem Post beschreibt Raye Lee, wie dramatisch die Geburt ihres Babys war:
"Es war die schmerzhafteste Erfahrung meines ganzen Lebens. Ich gehöre jetzt zum Stamm der besonders harten Mütter, die diese Narbe auf ihrem Körper tragen, als Zeichen dafür, dass ein Baby aus ihrem Körper herausgeschnitten wurde. Dabei kann man sterben, weißt du?
Dieses Gefühl, wie ein schreiendes Baby aus meinem Bauch gezerrt wurde, durch einen Schnitt von 13 Zentimetern (!), der immer weiter reißt, während dein Kind durch all die Schichten von Fett, Muskeln und Organen gezogen wird (welche die Ärzte teilweise auf den Tisch nebenan legen, damit sie weiter schneiden können, um besser an dein Baby ranzukommen) war absolut nicht die Geburtserfahrung, wie ich sie mir für die Geburt meines Sohnes vorgestellt hatte.
Nichts daran war angenehm.
Du brauchst deine Bauchmuskeln jeden Tag, selbst um dich hinzusetzen. Stell dir vor, wie es ist, wenn du diese Muskeln nicht mehr benutzen kannst, weil sie von einem Arzt zerrissen wurden, der sie nachher über mehr als sechs Wochen nicht reparieren kann, weil das nur dein Körper auf natürliche Weise machen kann.
Wenn nach der Geburt die erste Krankenschwester will, dass du aus dem Bett aufstehst, und der unfassbare Schmerz eines Körpers dich durchfährt, der erst zerschnitten und zerrissen und dann wieder zusammengenäht wurde, dann verstehst du, wie unfassbar falsch die Annahme ist, ein Kaiserschnitt könnte "der einfache Weg" sein. All die Menschen, die so etwas denken, können mich mal.
Ich bin die stärkste Frau, die ich kenne. Nicht nur für mich selbst, auch für meinen wunderschönen Sohn. Und ich würde das immer wieder durchmachen, jeden Tag, nur um sicherzugehen, dass ich jeden Tag sein lächelndes Gesicht sehen darf."
Einen Kaiserschnitt erlebt jede Frau anders
Das Klischee, dass sich Frauen, die ihre Kinder mit einem Kaiserschnitt zur Welt bringen, es sich "leicht" machen, ist ein Vorurteil, das längst überholt sein sollte. Jede Frau, jede Mutter sollte das Recht, haben selbst zu entscheiden, welche Art von Geburt sie möchte. Ob mit PDA oder ohne, ob spontan oder per Kaiserschnitt. Die Gesellschaft sollte sich da nicht einmischen und erst recht nicht verurteilen. Manche Mütter haben traumatische Geburtserlebnisse hinter sich und entscheiden sich bei einem weiteren Kind ganz bewusst für einen Kaiserschnitt. Andere haben gar keine Wahl.
Laut Statistischen Bundesamt bringt in Deutschland jede dritte Frau ihr Baby per Kaiserschnitt zur Welt. Diese Erfahrung ist für jede Frau anders, genau wie auch jede Frau eine spontane Geburt anders empfindet. Die Erfahrung von Raye Lee ist also eine von vielen. Für sie war dieses Erlebnis erschreckend und traumatisch, diese Erfahrung öffentlich zu teilen ist mutig und verdient Respekt, doch abschrecken lassen solltet ihr euch davon nicht, denn nicht jede Kaiserschnittgeburt verläuft so.
Kaiserschnittnarben ist nicht gleich Kaiserschnittnarbe
Jede Kaiserschnittnarbe sieht anders. Direkt nach der Geburt sind die einen überrascht, wie klein der Schnitt ist, andere schockiert wie groß. Das Empfinden ist ganz individuell. Durchschnittlich ist eine Kaiserschnittnarbe 12 bis 15 Zentimeter lang und sie verläuft quer oberhalb des Schambeins. Für einen Kaiserschnitt selbst braucht ein erfahrener Chirurg etwa 30 Minuten, die komplette OP inklusive Vorbereitung dauert ca. eine Stunde.
In den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt ist die Narbe natürlich geschwollen und sehr empfindlich. Die meisten Kaiserschnittnarben verheilen jedoch sehr gut und verblassen mit der Zeit immer mehr, sodass sie Jahre später oft kaum mehr sichtbar sind.