Aus dem Leben

Erschütternder Bericht: "Ich wurde von der EX meines Mannes gestalkt!"

Nicole Madigan hat ein Buch über Stalking geschrieben. Ihre wichtigste Protagonistin ist sie selbst …

Schwarze Silhouette und Schatten einer einsamen Frau, die auf einer Straße hinabgeht
Foto: Oleg Elkov/iStock
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Der Albtraum für Nicole Madigan begann an dem Ort, an dem sie sich am sichersten hätte fühlen sollen – zu Hause. Die Journalistin aus Brisbane (Australien) spülte gut gelaunt Geschirr, nachdem sie sich mit ihrem Partner Adam und Freunden das Finale der Fußball-WM 2018 angeschaut hatte. Plötzlich vibrierte ihr Handy. Dieses winzige Geräusch würde ihren Frieden für die kommenden Jahre erschüttern.

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„Zuerst dachte ich, es wäre das Beste, es einfach zu ignorieren, aber es eskalierte weiter“

„Es war eine Nachricht voller Beschimpfungen und Beleidigungen von einer Frau namens Karissa, mit der Adam kurz zusammen war, bevor wir uns kennengelernt hatten“, erzählt sie.

Doch es sollte noch schlimmer kommen. „Ich bekam eine SMS von meinem Ex-Mann, in der nur stand: ,Karissa sagt Hallo‘. Ich war völlig verwirrt.“ Doch der Albtraum hatte gerade erst begonnen. Karissa erstellte einen Fake-Account bei Instagram, gab sich als Nicole aus und verschickte in ihrem Namen Nachrichten.

Karissa begann, Nicole in Instagram-Posts zu markieren, über ihr Aussehen zu lästern und erfundene Gerüchte über sie zu verbreiten. Nicole blockierte sie, aber sofort tauchte ein neues Konto auf, das den Missbrauch fortsetzte.

Nicole wusste es zu diesem Zeitpunkt nicht, aber sie wurde gestalkt. „Zuerst dachte ich, es wäre das Beste, es einfach zu ignorieren, aber es eskalierte weiter“, sagt sie.

„Warum sollte es das Opfer sein, das sein Verhalten ändert?“

„Man weiß nicht so recht, was zu tun ist, wenn man nicht direkt mit Gewalt bedroht wird, man fragt sich unwillkürlich, ob es sich lohnt, zur Polizei zu gehen. Aber die ständigen Beschimpfungen fangen an, dich zu zermürben.“

Als Journalistin machte sich Nicole Sorgen, dass die Lügen, die in den sozialen Medien über sie verbreitet wurden, ihrer Karriere schaden könnten. Also ging sie schließlich doch zur Polizei.

Daraufhin wurde es für eine Weile ruhig, aber nach ein paar Monaten begannen die SMS-Attacken wieder. „Die Polizei hatte mir geraten, in so einem Fall meine Konten privat zu machen oder zu versuchen, ganz offline zu bleiben. Aber warum sollte es das Opfer sein, das sein Verhalten ändern muss?“

Jede fünfte Frau bekommt es im Laufe ihres Lebens mit Stalking zu tun!

Stalking ist ein ernstes Problem, das zu körperlichen Angriffen oder Mord führen kann. Statistiken belegen, dass etwa jede fünfte Frau irgendwann in ihrem Leben damit zu tun bekommt, dennoch bleibt es eines der am schwersten zu beweisenden und zu verfolgenden Verbrechen.

Nachdem Nicole und Adam zusammengezogen waren, nahmen Karissas Aktionen eine unheimliche Wendung. Sie stellte Nicoles neue Adresse ins Netz, zusammen mit dem Hashtag #ilivearoundthecorner. Endlich konnte die Polizei handeln.

Dank Nicoles akribischer Notizen über jede Begegnung aus den vergangenen drei Jahren wurde Karissa wegen unrechtmäßigen Stalkings angeklagt, eine einstweilige Verfügung gegen sie erlassen und sie zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt.

Social-Media-Unternehmen sollten zur Rechenschaft gezogen werden!

Durch ihre eigenen Erfahrungen als Opfer lernte Nicole viel über Stalking, sprach mit Experten und Betroffenen. Schließlich beschloss sie, ein Buch darüber zu schreiben.

„Obsession“ ist eine Mischung aus persönlichen Erinnerungen und einer Untersuchung des Phänomens Stalking und der schlimmen physischen und psychischen Folgen, die es anrichten kann.

Sie hofft, dadurch einen Beitrag leisten zu können, der die öffentliche Wahrnehmung verändert. „Es gibt viel Unverständnis darüber, was Stalking eigentlich ist“, sagt sie. Sie wünscht sich, dass Social-Media-Unternehmen stärker zur Rechenschaft gezogen werden, wenn ihre Seiten für Missbrauch genutzt werden.

„Ich habe oft versucht, bei den Firmen Hilfe zu bekommen. Aber ich bin immer vor eine Wand gelaufen, niemand fühlte sich zuständig.“

Außerdem hofft sie, dass die Polizei künftig mit besseren Mitteln ausgestattet wird, um Stalking erkennen und bekämpfen zu können.

„Jeder Vorfall scheint für sich genommen keine große Sache zu sein“, betont sie. „Aber zusammengenommen entsteht ein gefährliches Verhaltensmuster. Die Menschen sollten immer in der Lage sein, Hilfe zu suchen.“

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Video: Glutamat

Artikelbild und Social Media: Oleg Elkov/iStock

Text: Redaktion CLOSER