Serienkiller nach 23 Jahren mit Pizzakarton überführt!

Diesen Moment kann Missy Cann bis heute nicht vergessen: Als sie 2010 erfuhr, dass die sterblichen Überreste ihrer vermissten Schwester an einem Strand auf Long Island im Bundesstaat New York gefunden wurden, änderte sich ihr Leben für immer.

Die Polizei hatte die verweste Leiche von Maureen Brainard-Barnes (†25) in der Nähe der Überreste von drei weiteren Frauen am Gilgo Beach entdeckt.

Es folgte eine mehr als 20 Jahre lange Jagd nach einem Serienmörder. „Es ist sehr, sehr schwer … Ich vermisse sie so sehr", sagte Missy in einer TV-Doku zum zehnten Jahrestag des ungelösten Mordes an ihrer Schwester. „Ich will Antworten.“

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Jetzt, 23 Jahre später, glaubt die Polizei diese Antworten endlich gefunden zu haben. Bei dem Täter soll es sich um einen „ruhigen Familienvater“ handeln, der ein monströses Doppelleben führte. Am 13. Juli verhafteten Fahnder einen Architekten namens Rex Heuermann. Er soll für mindestens zehn ungelöste Mordfälle verantwortlich sein. Überführt wurde er durch die Reste eines Pizzakartons.

Heuermann, ein verheirateter Vater von zwei Kindern, der in dem kleinen Ort Massapequa Park auf Long Island lebt, wurde des Mordes an drei der Opfer vom Gilgo Beach angeklagt: Melissa Barthelemy (†24), Megan Waterman (†22) und Amber Costello (†27), die alle zwischen 2009 und 2010 verschwanden. Heuermann ist auch der Hauptverdächtige im Mordfall Maureen.

Alle „Gilgo Beach Four“, wie die Opfer genannt wurden, arbeiteten als Escort-Girls. In sechs weiteren Mordfällen laufen Ermittlungen. Heuermann hat auf „nicht schuldig“ plädiert. Richter Richard Ambro ordnete an, den Verdächtigen wegen „der extremen Schwere der Vorwürfe“ ohne Möglichkeit einer Kaution in Haft zu nehmen.

Doch wie kam die Polizei nach all den Jahren auf die Spur des Serien-Killers? Heuermann geriet bereits Anfang 2022 ins Visier der Ermittler. Sie wussten, dass der Mörder von Long Island ein Mobiltelefon benutzte, um Verwandte der Opfer zu belästigen.

Das Prepaid-Handy wählte sich von Massapequa Park und Manhattan ins Funknetz ein – hier wohnte und arbeitete Heuermann zu dieser Zeit. Auch die Beschreibung eines Zeugen passte auf ihn.

Außerdem besaß er einen grünen Pick-up – so einen Wagen will ein anderer Zeuge zum Zeitpunkt des Verschwindens einer der Frauen gesehen haben. Weitere Ermittlungen ergaben, dass Heuermann im Internet nach Nachrichten zu den Morden von Long Island gesucht hatte.

Doch all diese Indizien reichten nicht für eine Verhaftung aus. Heuermann wurde jedoch weiter überwacht, ebenso sein Mülleimer vor dem Haus, in dem die Polizei schließlich einen weggeworfenen Pizzakarton entdeckte. Darin befand sich ein abgenagter Pizzarand mit DNA-Spuren, die mit denen übereinstimmten, die bei einem der Opfer sicher gestellt wurden. Treffer!

„Ich habe das nicht getan“, stammelte Heuermann bei seiner Festnahme, offenbar schockiert über seine Verhaftung. Noch schockierter reagierten allerdings seine Nachbarn. „Wir sind seit etwa 30 Jahren hier, und der Typ ist ruhig und stört niemanden. Wir sind total überrascht“, so Anwohnerin Etienne DeVilliers.

New Yorks Gouverneurin Kathy Hochul zeigte sich tief befriedigt. „Ich weiß, dass es da draußen Menschen gibt, die heute Nacht endlich wieder schlafen können“, sagte sie. „Viele Familien, deren Leben auf den Kopf gestellt wurde, fragten sich immer, was passiert ist und ob es jemals Gerechtigkeit geben wird. Nach den heutigen Nachrichten wird die Antwort hoffentlich ,Ja‘ lauten.“

Die „Gilgo Beach Four“ wurden tot am Gilgo Beach auf Long Island gefunden. Sie arbeiteten alle als Escort-Girls, waren aber längst nicht die einzigen Opfer Heuermanns.

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Artikelbild und Social Media: liebre/iStock

Text: Redaktion CLOSER