Meine Tochter wurde von ihrem Internet-Lover ermordet!
Als die beiden sich im Netz kennenlernten, war sie 12, er 15. Sieben Jahre später setzte sich das Mädchen ins Flugzeug, um ihren Facebook-Schwarm endlich zu treffen...
Christy Gendron war besorgt, als sie erfuhr, dass ihre Tochter einen Mann treffen wollte, den sie nur aus dem Internet kannte. Zwei Monate später geschah das Schlimmste, was einer Mutter passieren kann. Hier erzählt sie ihre traurige Geschichte...
„Jack schien ein netter Kerl zu sein“
Als meine Tochter Ashley Jack im Internet kennenlernte, war sie gerade mal 12 Jahre alt. Er war drei Jahre älter, und zuerst waren die beiden nur Freunde. Aber während des COVID-Lockdowns hatten sie immer mehr Zeit online miteinander verbracht. Wir lebten in British Columbia, Kanada, Jack war in England zu Hause. Ashley liebte seinen britischen Akzent und fand ihn süß und plötzlich betrachteten sie ihre virtuellen Treffen als „Dating“. Ich nahm das alles gelassen. Meine Ashley war ein braves Mädchen und Jack schien ein netter Kerl zu sein. Eine ernsthafte Zukunft sah ich allerdings nicht für die beiden.
Doch als sie 19 war, teilte sie mir mit: „Ich fliege nach England, um Jack zu besuchen.“ Als ich hörte, dass sie sechs Monate bleiben wollte, war ich nicht begeistert. Aber sie war inzwischen erwachsen und ich sagte mir: Lass sie eine aufregende Reise ins Ausland machen. Außerdem hatte sie viele Gründe, nach Hause zurückzukehren, einschließlich der Tatsache, dass ihre Schwester Hailey gerade ihr erstes Baby bekommen hatte und Ashley ihre kleine Nichte vergötterte.
Am 12. November 2021 flog Ashley mit einem Touristenvisum nach Großbritannien. Sie wohnte bei Jack, wurde von seiner Familie mit offenen Armen aufgenommen und fand schnell Freunde. Ich war zunächst beruhigt, bis ich dann im Dezember erfuhr, dass Jack an Depressionen litt und für ein paar Tage ins Krankenhaus gegangen war. Ab da machte ich mir richtig Sorgen, doch Ashley wollte nichts davon hören. Noch im Januar 2022 postete sie Bilder von sich und Jack, als sie seinen Geburtstag mit einer Sightseeing-Tour durch London feierten.
Aber schon bald darauf gab meine Tochter zu, dass ihre Beziehung nicht funktionierte, weil er sie ständig kontrollierte und sehr eifersüchtig war.
Der Richter sprach von einem „brutalen, feigen Angriff“
Am 1. Februar, nachdem sie den ganzen Tag mit Jack gestritten hatte, rief Ashley mich um zwei Uhr morgens unter Tränen an. Ich sagte ihr: „Das reicht. Du kommst jetzt zurück zu uns.“ Ich buchte ihr sofort einen Flug zwei Tage später nach Kanada. Hailey und ich gingen um vier Uhr morgens ins Bett, erleichtert, dass sie endlich nach Hause kam.
Aber ein paar Stunden später wachte ich besorgt auf und versuchte, Ashley anzurufen. Sie antwortete nicht, also riefen wir eine ihrer Freundinnen dort vor Ort an und baten sie, in die Wohnung zu gehen und nach ihr zu sehen. Noch während wir miteinander sprachen, ging sie hin und sagte, dass sie hören könnte, wie sich jemand im Inneren der Wohnung bewegt, dass aber keiner die Tür öffnete. Panisch flehte ich sie an, die Polizei zu rufen.
Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit, aber eine Stunde später meldete sich die Polizei bei Hailey. Sie sagten ihr: „Es tut uns sehr leid, aber es wurde eine Leiche gefunden. Wir glauben, dass es sich um Ihre Schwester handelt.“ Jack wurde unter Mordverdacht verhaftet.
Vor Gericht legte er ein Geständnis ab. Sein Motiv: Er war wütend, dass Ashely zurück nach Kanada gehen wollte. Er hatte sie erwürgt und mehr als 90 Mal auf sie eingestochen. Der Richter sprach von einem „brutalen, feigen Angriff“, bevor er Jack zu mindestens 23 Jahren Gefängnis verurteilte.
Wir haben unsere Tochter hier bei uns auf dem örtlichen Friedhof beerdigt, aber das Ganze fühlte sich immer noch nicht echt für mich an. Ich musste daran denken, wie nah sie daran war, nach Hause zu kommen – nur zwei Tage. Ich schaue mir immer wieder diese Fotos an, auf denen sie in London lächelt. Sie hatte keine Ahnung, dass sie nur zwei Wochen vom Tod entfernt war
Im Video: Wann gilt jemand bei der Polizei als vermisst?
Autor*in: Redaktion Closer
Artikelbild & Social Media: Artem_Furman / iStock
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