Gütesiegel

Grüne Bio-Siegel: Welche wirklich am besten sind

Welche Prüf- und Gütesiegeln sagen wirklich etwas über die vermeintliche Nachhaltigkeit eines Produktes aus?

Frau, die Lebensmitteletiketten im Lebensmittelgeschäft liest.
Foto: Drazen Zigic/iStock
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Ob bei Lebensmitteln, Kleidung oder Geräten: Es gibt eine Vielzahl von Prüf- und Gütesiegeln, die die vermeintliche Nachhaltigkeit eines Produktes beweisen sollen. Welche von ihnen wirklich etwas aussagen. Erfahre, welchen du wirklich vertrauen kannst.

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EU-Biosiegel, Neuland-Siegel & Pro Weideland für Lebensmittel

Das EU-Biosiegel zeigt, dass ein Lebensmittel die Mindeststandards für Bio-Produkte erfüllt, und wird auf alle verpackten, in der EU produzierten Bio-Lebensmittel gedruckt. Im Vordergrund stehen eine artgerechte Tierhaltung und der Verzicht auf Gentechnik, organisch-synthetische Pflanzenschutzmittel sowie chemisch-synthetische Dünger.

Anbauverbänden wie Demeter, Naturland und Bioland geht das nicht weit genug. Sie vergeben ihre jeweiligen Markenzeichen nur an Lebensmittel-Erzeuger, die noch strengere Kriterien erfüllen, wie etwa mehr Platz für die Tiere, kürzere Transportwege und weniger Zusatzstoffe in der Verarbeitung der Erzeugnisse.

Ein tierisches Produkt, das mit dem Neuland-Siegel gekennzeichnet wird, steht nicht direkt für Bio-Qualität, erfüllt dafür aber gewisse Tierwohl-Standards. Hinter dem Label stehen der Deutsche Tierschutzbund und der Bund für Umweltund Naturschutz. Neuland-Fleisch bekommt man nur bei ausgewählten Schlachtern und Hofläden.

Ebenso setzt sich Pro Weideland fürs Tierwohl ein. Dieses Siegel bekommen nur Milch und Milchprodukte von Tieren, die Kriterien erfüllen wie z. B. mindestens 120 Tage im Jahr sechs Stunden auf einer Weide gestanden zu haben.

Wer bei Lebensmitteln nicht unbedingt auf bio, aber auf die regionale Herkunft Wert legt, sollte auf das Regionalfenster achten. Es gibt an, woher ein Produkt genau stammt, wo es verarbeitet wurde und wie hoch der Anteil an verwendeten regionalen Zutaten ist.

Denn allein die Angabe „regional“ auf einer Verpackung muss leider nichts heißen. Das Regionalfenster wird mittlerweile auch zur Kennung von Blumen und Zierpflanzen verwendet.

EU-Energie-Label für Elektroartikel

Seit nun mehr zwei Jahren findet sich auf Elektrogeräten wie Waschmaschinen, Kühlschränken, Backöfen, aber auch Leuchtmitteln und Fernsehern ein EU-Energie-Label, welches das vorherige abgelöst hat. Es gilt EU-weit und ist für die Hersteller verpflichtend. Mit Energieklassen von A (besonders energiesparend) bis G (sehr wenig energieeffizient) soll es Verbrauchern zeigen, bei welchen Geräten sie Energie sparen können.

Wurde bei der Einführung des Siegels im Jahr 2021 Klasse A noch nicht vergeben, um den Herstellern einen Anreiz zu bieten, weiter sparsame Geräten zu entwickeln, erhielten diese höchste Auszeichnung mittlerweile doch einige Produkte.

Ob sich für diese der meist hohe Preis lohnt oder nicht, können potenzielle Kunden auch durch weitere Informationen und Vergleiche einsehen, die mithilfe eines QR-Codes, der auf dem Siegel abgebildet ist, abrufbar sind.

Siegel Oeko-Tex Made in Green, Fair Wear & GOTS für Kleidung

Auf Schadstoffe geprüft, in umweltfreundlichen Betrieben und an sozialverträglichen Arbeitsplätzen produziert: Textilien und Lederartikel, die das Siegel Oeko-Tex Made in Green tragen, unterliegen strengen Kontrollen. Zudem können auch deren Lieferketten vom Verbraucher anhand eines QR-Codes auf dem Siegel nachverfolgt werden.

Sich für die sozialen Belange der Arbeitskräfte einzusetzen ist auch das Ziel von Fair Wear. Dieses Logo dürfen mittlerweile ca. 130 Marken nutzen.

Der Grüne Knopf hingegen ist ein staatliches Siegel, das oftmals in Kombination mit einem der anderen Siegel verwendet wird. Unter anderem werden Unternehmen überprüft, ob sie gewisse Standards bei bestimmten Produktionsschritten wie Nähen und Zuschneiden einhalten.

Textilien, bei denen besonderes Augenmerk auf die Herkunft der Fasern gelegt wird, können auch mit dem Global Organic Textile Standard, kurz GOTS, gekennzeichnet werden: mindestens 70 Prozent davon müssen aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft stammen.

Das Fairtrade-Logo, EU-Ecolabel & Der Blaue Engel für allgemeine Konsumgüter

Ob auf Kosmetik, Lebensmitteln, Blumen, Textilien oder sogar auch Gold: Das Fairtrade-Logo zeigt, dass Wert gelegt wurde auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen und angemessene Löhne für diejenigen, die hinter den Produkten stehen, etwa Kleinbauern.

Auch das EU-Ecolabel deckt eine ganze Palette von Produkten ab, u. a. Drogerieartikel, Bodenbeläge, Papier sowie Farben und Lacke. Sie bekommen das Siegel, wenn bei ihnen z. B. vermehrt auf Chemikalien verzichtet wurde, weniger Abfall angefallen ist oder effizienter mit Wasser umgegangen wurde.

Der Blaue Engel, das deutsche Umweltzeichen, das vom Umweltbundesamt mitvergeben wird, ist das etwas strengere Pendant zum EU-Ecolabel. Es richtet sich aber an ähnliche Produktgruppen inklusive Möbel.

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Artikelbild und Social Media: Drazen Zigic/iStock