Henriette Hell: Eine Frau sucht den perfekten Orgasmus
Henriette Hell kam beim "Rein-Raus"-Sex nie zum Orgasmus. Auf einer Weltreise sucht sie nach dem Rezept für den perfekten Orgasmus.
2 Jahre, 20 Männer, richtig viele Orgasmen!
Henriette Hell: Beim lesbischen Sex den schönsten Orgasmus erlebt
Henriette Hell hatte den Spaß am Sex verloren. Zwar hatte sie einen netten Freund und durchaus flauschige Stunden mit ihm im Bett, aber sie konnte beim klassischen "Rein-Raus"-Sex einfach nicht kommen. Ja, meine Damen und Herren, wir reden hier vom Orgasmus. Ausschließlich Penetration - das reichte Henriette nie. Das frustrierte ihre Männer, das frustrierte sie.
Henriette konnte sich absolut nicht erklären, woran das lag, dass ihr Körper keine bombastischen Zuckungen liefern wollte, obwohl sich ihre Liebhaber oft sehr bemühten. Schließlich fühlte sie sich derart unter Druck gesetzt, dass sie beschloss, ihren Orgasmus zu suchen. Und das nicht beim Psychologen oder so, nein. Henriette plante kurzerhand eine Weltreise. Ziel: Mission Orgasmus. Die hübsche Rothaarige wollte genau wissen: Welche Männer in welchem Land vögeln am besten und welche Männer schaffen es endlich, sie entspannt zum Orgasmus zu bringen?
Amerika, Afrika, Indien, Kambodscha, Frankreich – Henriette hat ganz schön viele Länder gesehen. Und ja, auch mit entsprechend vielen Männern Sex gehabt: 2 Jahre Reise, 20 Männer - und eine Frau. Die gute Nachricht: Bei all diesen Begegnungen hat Henriette eine beachtliche Anzahl an Orgasmen gehabt. Einen der schönsten schildert sie in diesem Auszug aus ihrem Buch „Achtung, ich komme! In 80 Orgasmen um die Welt“.
"Wir verschwanden knutschend in unserer Hütte..."
„Sie zog mich an sich, und dann, naja, dann küssten wir uns irgendwie. Unheimlich sanft und lange. Ich hatte das Gefühl, in einer weichen Wolke zu versinken. Es war einfach herrlich! Also verschwanden wir irgendwann knutschend in unserer Hütte … In jener Nacht hatte ich nicht nur einen Orgasmus, sondern gleich fünf. Ohne Witz! Ich hatte bis dahin gar nicht gewusst, dass ich dazu fähig war. Immer und immer wieder küssten, streichelten und massierten wir uns gegenseitig. Wahrscheinlich wurde der gesamte Strandabschnitt Zeuge unserer Lustschreie.
Und dazwischen? Wurde geredet. Ziemlich viel. Ohne Punkt und Komma. Nora wollte bis ins Detail wissen, was mich antörnte, und informierte mich im Gegenzug über ihre Vorlieben: Sie stand auf 69, Kopfmassagen und Dirty Talk. Ich war irgendwann völlig erschöpft. Soviel hatte ich, glaube ich, noch nie beim Sex geredet. Trotzdem fühlte ich mich hinterher (rein körperlich) so erfüllt wie schon lange nicht mehr. Noras Fingerfertigkeit war wirklich beeindruckend. Und, klar, während die meisten Männer nach dem Sex erschöpft einschliefen, kamen wir Frauen nach Runde eins ja häufig erst so richtig in Fahrt!“
(Auszug aus Kapitel 9: „Bin ich jetzt lesbisch?“)
Natürlich waren nicht alle Sex-Begegnungen von Henriette Hell derart erfüllend. Es gab auch reichlich Männer mit miesen Liebhaber-Fähigkeiten. Immerhin, sie hat dabei so einiges gelernt. Zum Beispiel das hier: „Die Geschwindigkeit New Yorks ist nichts für mich. Man wird schnell aufgerissen, schnell flachgelegt, und die Männer rammeln so schnell wie Duracell-Hasen. Nur: Schnell kommen geht halt nicht. Deshalb war ich auch schnell wieder weg.“
Was Henriette nun allen Frauen da draußen sagen möchte, die verzweifelt auf der Suche nach ihrem Orgasmus sind: „Ich habe die Hoffnung, dass dieses Buch Frauen erreicht, die glauben, dass mit ihnen etwas nicht stimmt, weil sie beim Sex mit ihrem Freund nur selten oder nie zum Orgasmus kommen. Und natürlich auch Männer, die vielleicht noch nicht wissen, dass es viele Frauen gibt, die rein biologisch gar nicht dazu in der Lage sind, durch bloße Penetration zum Höhepunkt zu kommen – und die deshalb bisher die „Schuld“ oder den „Fehler“ bei sich oder ihrer Partnerin gesucht haben. Ich möchte diesen Leuten eine Last von den Schultern nehmen, denn es geht sehr vielen haargenau so wie ihnen. Es redet nur kaum jemand darüber, weil das „Nicht-Kommen“ in unserer sexualisierten Gesellschaft als ein Tabu oder Makel begriffen wird.“
Und wie könnte ein erster Schritt zur Entspannung in Sachen Sex aussehen? Fräulein Hell meint: Erstmal aufhören damit, Orgasmen vorzutäuschen. Das tun nämlich unglaublich viele Frauen, damit der Mann sich als Held fühlen kann und Ruhe gibt oder damit er endlich kommt und der schlechte Sex ein Ende hat.
Aber so kommen wir Frauen ganz bestimmt nicht zu mehr Spaß beim Sex für uns. Nehmen wir uns die Zeit, herauszufinden, was unser Körper und unsere Seele sich wirklich von Liebhabern wünschen. Trauen wir uns, mit uns selbst und den Männer zu experimentieren. Und starten wir damit, mit den Menschen zu sprechen, mit denen wir Sex haben. Denn woher sollen diese wissen, was wir mögen und was nicht, wenn wir nur schweigen und immer weiter so tun als ob?
Alle Details zu Henriettes Orgasmus-Reise gibt es in ihrem Buch zu lesen: "Achtung, ich komme! In 80 Orgasmen um die Welt", Blanvalet Verlag.
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