Himalayasalz: gesund oder gefährlich?
Himalayasalz soll gesund sein, Meersalz ebenso. Verschiedene teure Salze erleben gerade einen Hype.
Zu Recht? Oder sind sie für einige sogar gefährlich?
Wer behauptet, dass Himalayasalz gesund ist?
Edle Salze erleben gerade einen Hype. Bis zu 50 Euro zahlen Gourmetfans für ein Kilo. Denn Himalayasalz, Fleur de Sel, schwarzes Salz aus Hawaii oder Alpensalz sind nicht nur in der Spitzengastronomie gerade Stars auf dem Teller. Auch gesundheitsbewusste Verbraucher versprechen sich viel davon.
Professor Dr. Roland Gärtner, Internist und Endokrinologe an der Universität München sowie Vorsitzender des Arbeitskreises Jodmangel e.V.: "Vor allem Heilpraktiker oder Esoteriker loben an bestimmten Steinsalzen, dass sie auch Träger von natürlichen Spurenelementen und Mineralstoffen sind, die einen gesundheitlichen Nutzen für den menschlichen Körper haben."
Gesundes Himalayasalz und weitere Spezialsalze: Was wirklich drinsteckt
Stiftung Warentest untersuchte 36 unterschiedliche Salze. Das Ergebnis: Sie bestehen zu 93 bis 99,9 Prozent aus Kochsalz. Kalzium und Magnesium machen den Rest aus. Seinen Jod- oder Mineralienbedarf mit Salz decken zu wollen, ist allein aufgrund dieser Zahlen keine gute Idee.
Professor Dr. Roland Gärtner: "Viel zu hohe Mengen wären nötig, um diese Spurenelemente und Mineralstoffe auch nur in nennenswerten Kleinstmengen zu sich zu nehmen.“ Tasächlich glauben viele, dass sie ihren Jodbedarf allein durch solche Salze decken könnten.
Bessere Jodquellen für die Schilddrüse
Wer versucht, seinen Jodgehalt über Salz zu erhöhen, läuft darüberhinaus Gefahr, auf lange Sicht einen Bluthochdruck zu entwickeln und Nierenprobleme zu bekommen. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt die Höchstgrenze von 5 Gramm Salz täglich.
Für den Experten bleibt daher nur eine klare Empfehlung: „Es spricht zwar grundsätzlich nichts dagegen, das Sonntagsei auch einmal mit Alpensalz aus Österreich zu würzen, das durch seine braune Farbe einen interessanten optischen Effekt auf dem Ei erzeugt“, so Professor Gärtner. „Jedoch sollte der tägliche Salzbedarf vorwiegend mit jodiertem Speisesalz gedeckt werden.“
Statt Himalayasalz: Gesunde Ernährungsempfehlungen gegen Jodmangel
Stark jodhaltige Lebensmittel findet man vor allem im Meer. Sehr gute Jodquellen sind:
- Seefische wie Schellfisch oder Kabeljau
- Meeresfrüchte wie Miesmuscheln und Garnelen
- Milch und Milchprodukte enthalten ebenfalls Jod. Zu den nennenswert jodhaltigen Lebensmitteln zählen sie erst, seit dem Futter von Milchkühen jodierte Mineralstoffmischungen zugefügt werden
Jodmangel: Das Video erklärt, wie du eine Schilddrüsenunterfunktion erkennst.
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