Isabel Varell: Das war ihre beste Therapie!
Ihre Kindheit war ein Albtraum. Lange Zeit konnte Isabel Varell die Vergangenheit nicht loslassen.
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Eine Mutter, die fürsorglich ist, Trost spendet und Hilfe anbietet, wenn sie gebraucht wird. All das hat Isabel Varell (61) nie erlebt. Sie ist mit einer Mutter aufgewachsen, die ihr das Gefühl gab, wertlos zu sein.
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Isabel Varell: Kindheit war sehr schwer
Immer wieder wurde die Moderatorin seelisch und körperlich misshandelt. Ihre Kindheit war ein Albtraum! Trotz alledem schaffte sie es, sich ein glückliches Leben aufzubauen. Über ihre schwere Vergangenheit hat die 61-Jährige nun ein Buch geschrieben. Ihre Offenheit half ihr, die Dämonen ihrer Kindheit loszulassen. „Das Schreiben war für mich Selbsttherapie.“
„Dummes Kind!“, „Du kannst nichts, du landest in der Gosse“ – noch immer schwirren diese schrecklichen Sätze durch Isabel Varells Kopf. Als junges Mädchen litt sie unter einer Lese- und Rechtschreibschwäche. Ihre Mutter Brundhilde (†74) beleidigte sie dafür. Jahrelang musste sich der TV-Star dieser psychischen Folter aussetzen. Aber nicht nur das. Wegen Kleinigkeiten bekam die Moderatorin schwere Prügel. „Ich habe meine Mutter zeitweise gehasst. Ich wollte als Kind oft nicht mehr leben. Auch ihr habe ich sogar manchmal den Tod gewünscht“, blickt Varell im Interview mit "t-online" zurück.
Ihr Vater konnte ihr nicht helfen. Varells Eltern trennten sich, als sie neun Jahre alt war. Mutter Brundhilde drohte ihr sogar mit dem eigenen Tod, wenn sie ihren Vater sehen würde. Wie schrecklich all das für ein kleines Mädchen gewesen sein muss …
Isabel Varell: Nie in den Arm genommen und getröstet
Keinen einzigen Tag wurde Isabel Varell in den Arm genommen oder getröstet, wenn sie traurig war. Stattdessen bestimmten Gefühle wie Scham und Schuld Isabels Alltag.
Sehr oft wurde ihr auch mit dem Heim gedroht. Manchmal hoffte das kleine Mädchen sogar, Brundhilde würde ihre Drohungen wahr machen. Dann wäre sie endlich raus aus diesem Albtraum! Stattdessen wurde die heute 61-Jährige in ihrem Zimmer eingesperrt.
Dort konnte sie zumindest für einen kurzen Moment der Hölle entfliehen. Am liebsten hörte sie dann die Lieder von Udo Lindenberg (76). In seiner Musik fand sie Hoffnung, schöpfte neue Kraft.
In Momenten wie diesen wuchs bei der Schauspielerin der Wunsch, selbst im Rampenlicht zu stehen. „Diese Sehnsucht nach Liebe. Diese Sehnsucht, anerkannt zu werden“, gesteht Isabel. Dieser große Wunsch ebnete ihr vermutlich einen Weg zurück ins Leben. In ein Leben, das sie längst verdient hatte.
Isabell Varell & Pit Weyrich: Er gibt ihr die langersehnte Liebe
Nach einem Nachwuchswettbewerb von Radio Luxemburg 1980 nahm Isabel Varell mit Musikproduzent Jack White (82) ihre erste Single auf. Es war der Startschuss für ihre Karriere. Isabel feierte Erfolge und bekam endlich die Anerkennung, nach der sie sich so lange sehnte.
Mit einer Psychotherapie konnte die Schauspielerin auch ihre Erlebnisse verarbeiten. „Das hat mir sehr geholfen und mir Erkenntnisse geliefert.“
Sie wurde sogar so mutig und sprach ihre Mutter auf den Missbrauch an. „Sie hat alles beiseitegeschoben – als harmlos dargestellt.“ 1998 starb Brunhilde schließlich mit 74 Jahren an Leukämie. „Ich werde nie richtig davon befreit sein, habe die Prägungen aber durch harte Arbeit in den Hintergrund rücken können“, sagt Isabel Varell heute stolz.
Das Schreiben ihres Buches „Die guten alten Zeiten sind jetzt“ war der letzte Schritt, um endlich loszulassen. „Man sitzt vor dem Laptop, heult, lacht. Ich arbeite alles auf und lasse die Hosen runter.“
Die Liebe, nach der sie sich so lange sehnte, gibt ihr heute Lebenspartner Pit Weyrich (74). Das Paar heiratete 2015. Sie ist angekommen. „Ich habe einfach Glück gehabt, dass ich so viel Kraft in mir habe. Mein Leben macht mir sehr viel Spaß.“
Autor*in: jsh
Es gibt Sätze, die kein Elternteil seinem Kind sagen sollte. Darunter fallen auch die folgenden Sätze im Video:
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