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Ist Rotkohl gesund? 5 Dinge, die du noch nicht über das Gemüse wusstest

Rotkohl, Rotkraut, Blaukraut: So zahlreich seine Namen, so vielfältig die Wirkung. Warum Rotkohl so gesund ist? Wir verraten es dir - und dazu Nährwerte und Kalorien des Rotkrauts.

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Rotkohl ist ein echter Winterklassiker. Zu Braten und Klößen darf das Kraut nicht fehlen. Wer das Wintergemüse jedoch als simple Beilage verurteilt, macht einen Fehler: Rotkohl ist gesund und lecker. Welche Inhaltsstoffe das Blaukraut bzw. Rotkraut gesund machen sowie alles zu Kalorien und Nährwerten, erfährst du in diesem Artikel.

Rotkohl: Gesundes Rotkraut oder Blaukraut

Wenn in der Weihnachtszeit die schweren Gerichte auf die Tische kommen, ist das leckere Rotkraut bzw. Blaukraut aus dem gesunden Rotkohl nicht weit. Aber wie gesund ist das Kraut wirklich? Kommt es vielleicht auch aufs Rezept an?

Das Problem: Oftmals enthält das eigentlich gesunde Blaukraut Unmengen an Fett und Zucker. Klar, das schmeckt lecker, nimmt dem Lebensmittel aber den Vorteil für deine Gesundheit. Das Stichwort hier heißt: Selber kochen mit dem richtigen Rezept, dann ist das ganze auch geeignet für eine gesunde Ernährung.

Ganz egal ob mit Knödeln, einem Braten oder der Gans, Rotkraut ist eines der beliebtesten Lebensmittel, das als Beilage verwendet wird. Sogar im Döner findet sich frischer Rotkohl in manchen Regionen Deutschlands. Roh essen kannst du Rotkohl also auf jeden Fall, allerdings macht es dann manchmal Blähungen. Der Grund liegt im Rotkohl-Inhaltsstoff Acetylcholin.

Ganz egal ob du dein Rotkraut aber nach Rezept der Oma, einem neueren im Internet oder auch direkt aus dem Glas machst - die Frage, die sich viele stellen ist, ob das wirklich gesund sein kann? Gerade das Rotkraut ist ja oft mit viel Fett oder Zucker versetzt, wenn es dann serviert wird. Wir haben uns das ganze angeschaut und Fakten zu Nährwerten und Kalorien gefunden.

Rotkohl: Kalorien und Nährwerte

Rotkohl hat wenig Kalorien und auch ansonsten interessante Nährwerte, wie die Daten des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) belegen. Besonders erwähnenswert ist der niedrige Gehalt an Fett, der bei 100 Gramm Rotkraut gerade mal 0,2 Gramm beträgt. Wir könnten also auch sagen, dass Fett bei Rotkohl eigentlich keine Rolle spielt, denn er besteht zu über 90% aus Wasser. Auch Eiweiß und Kohlenhydrate haben daher eher niedrige Werte. Wie viele Kalorien hat Rotkraut aber eigentlich genau?

100 Gramm Rotkohl haben 31 kcal (129,7 kJ), also brauchst du bei selbst zubereitetem Rotkraut nicht über die Kalorien nachzudenken, falls du auf eine gesunde Ernährung bedacht bist. Zudem enthält es nur 1,4 Gramm Proteine, also sehr wenig Eiweiß. Kohlenhydrate sind mit 7 Gramm etwas mehr enthalten. Von den Kohlenhydraten entfallen 3,8 Gramm auf Zucker und 2,1 Gramm auf Ballaststoffe.

Rotkohl: Gesund vorbeugen

Warum ist Rotkohl so gesund? Weil er voller Antioxidantien steckt, in diesem Fall dem Flavonoid Anthocyan. Daher wird das Lebensmittel Rotkohl von Organisationen wie der Niedersächsischen Krebsgesellschaft e.V. empfohlen. Laut dieser sind die Flavonoide krebsvorbeugend, entzündungshemmend, antimikrobiell, stärken das Immunsystem, schützen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und helfen dem Körper bei der Regelung der Blutgerinnung.

Rotkohl: Viel Vitamin C enthalten

Was kaum jemand weiß: 100 Gramm Rotkohl enthalten genauso viel Vitamin C wie die gleiche Menge Zitronen – den Tagesbedarf hat man so bereits mit 200 Gramm Blaukraut gedeckt. Vitamin C stärkt das Immunsystem, es wirkt zudem entzündungshemmend. Im Mittelalter soll Rotkohl übrigens sogar als Heilmittel gegen die Pest eingesetzt worden sein, wobei der Erfolg unbekannt ist.

Wenn du mehr über Vitamin C und Ascorbinsäure wissen willst, empfehlen wir dir diesen Artikel:

Rotkohl gegen Regelbeschwerden

Frauen leiden häufig unter Eisenmangel, doch da kann Rotkraut Abhilfe schaffen. Der Vorteil ist, dass du dann nicht nur den Mineralstoff Eisen zu dir nimmst, sondern sogar noch ein Vitamin, das sich positiv aufs Blut auswirkt. Wenn du den gesunden Rotkohl in den Speiseplan integriert, beugst du den Schmerzen also vor: Das Wintergemüse enthält auch Vitamin K, das die Blutgerinnung reguliert. Frauen mit starken Regelbeschwerden wird daher empfohlen, besonders viel des Vitamins aufzunehmen.

Daher ist es gesund, regelmäßig Rotkohl oder Rotkraut zu essen, um den Schmerzen vorzubeugen. Dabei ist es unerheblich, ob du gekochten Rotkohl oder frischen zu dir nimmst. Wenn du allerdings eine empfindliche Verdauung hast oder größere Mengen isst, empfehlen wir dir eher nicht den rohen Rotkohl. Denn sonst bekommst du ja wiederum Blähungen.

Daneben enthält Rotkraut nennenswerte Mengen Kalium und Natrium, also noch zwei weitere Mineralstoffe bzw. Spurenelemente, die wichtig für den Körper sind.

Blaukraut: Gesund und sättigend

Tadaa – wer sagt, dass die Weihnachtszeit dick macht? Natürlich haben es Gans, Bratensoße und süße Lebkuchen in sich. Doch zur Adventszeit will niemand auf Kalorien achten. Umso besser ist es, dass Rotkohl sogar wirklich kaum Kalorien enthält und du dich satt essen kannst, denn sättigend ist er. Der Kohl ist unglaublich kalorienarm, erst die Zutaten wie Gänseschmalz machen die Beilage so gehaltvoll - denn da ist bekanntlich viel Fett dran.

Dennoch kannst du natürlich Fehler beim eigentlich gesunden Blaukraut machen. Das Problem: In gekauftem Rotkraut aus dem Glas sind oft Unmengen an Zucker enthalten - teilweise über 20 Würfelzucker pro Glas. Da kannst du auch gleich Cola zum Kochen nehmen, die enthält quasi genauso viel Zucker. Nicht umsonst gilt Rotkraut als eine der größten Zuckerfallen, die es im Supermarkt so gibt. Daher entweder drauf schauen, wie viel Zucker wirklich zugesetzt ist, oder selbst zubereiten.

So bereitest du Rotkohl kalorienarm und gesund zu

Wie so oft ist das Gemüse roh am gesündesten. Kohl bereitet in seiner Ursprungsform jedoch häufig Bauchschmerzen, weswegen du das Gemüse anders essen solltest, zum Beispiel gedünstet. Aber: Am verträglichsten ist das eigentlich gesunde Rotkraut gekocht.

Um die Nährstoffe zu erhalten, sollte Rotkohl möglichst schonend gegart werden. Mit ein paar Tipps bleibt die Beilage auch kalorienarm – Schmalz kann nämlich einfach weggelassen und dafür durch Gewürze ersetzt werden. Lorbeer, Nelken, Piment und ein Hauch Zimt sorgen für ein winterliches Aroma und sind dazu noch sehr gesund. Dazu ein paar frische Apfelstückchen oder Apfelsaft. Fertig! Extra Zucker musst du gar nicht zusetzen und am Ende hast du ein leckeres Essen ohne viel Fett oder Zucker. Das Fett hast du ja in den anderen Teilen deines fetten Essens schon zur Genüge drin.

Das soll nicht heißen, dass du jetzt beim Weihnachtsmenü auf Gänseschmalz oder dein liebgewonnenes Fertig-Blaukraut verzichten musst. Dennoch ist es aufgrund der vielen Vitamine und gesunden Eigenschaften des Rotkohls einen Versuch wert, es ein anderes Mal mit dem geeigneten Rezept selbst zuzubereiten - auf gesündere Weise.

Artikelbild und Social Media: Image Source/iStock