Was ist Ascorbinsäure? Wirkung und Lebensmittel
Ascorbinsäure – was ist das eigentlich? Sie ist in vielen Lebensmitteln enthalten und hat irgendwas mit Vitamin C zu tun. Aber was genau hat es mit Ascorbinsäure auf sich und wo steckt sie drin? Wir kennen die Antworten.
Ascorbinsäure kennst du bestimmt und hast das auch schon oft auf Lebensmittelpackungen gelesen. Aber so genau weißt du vielleicht doch nicht, was es ist. Ascorbinsäure, Vitamin C – ist das nicht das Gleiche? Wir sind der spannenden Frage mal nachgegangen.
Was ist Ascorbinsäure?
Sie ist in vielen Lebensmittel, manchmal als Zusatz – und vielleicht hast du sie auch schon mal im ein oder anderen Laden zum Kaufen gesehen. Das war dann ein kristallines Pulver, das eine Ähnlichkeit mit Zucker gehabt hat – Ascorbinsäure eben.
Im normalen Zustand ist die Ascorbinsäure nämlich keineswegs flüssig, wie du dir eine Säure für gewöhnlich vorstellst, sondern eben dieses kleine, weiße Pulver. Das ist aber richtig gut löslich – also irgendwo reingegeben und – schwuppdiwupp – ist sie schon im Lebensmittel drin.
Dabei ist es nicht wichtig, ob es sich um ein Gericht oder ein Getränk handelt – Hauptsache, es ist Flüssigkeit drin. Und ja, Vitamin C ist eine Ascorbinsäure, genauer gesagt die L-(+)-Ascorbinsäure. Aber es gibt auch noch andere Ascorbinsäuren.
Der Körper kann allerdings nur die L-(+)-Ascorbinsäure als Vitamin nutzen – die anderen nicht, weswegen es wichtig ist zu wissen, dass es eine bestimmte Ascorbinsäure braucht, um das Immunsystem in Schwung zu bringen.
Ascorbinsäure: Wirkung auf den Körper
Ascorbinsäure ist also nicht immer gleich Vitamin C, aber für dich ist die L-(+)-Ascorbinsäure die relevante. Schon im Namen steckt viel der Wirkung drin – denn der ist eigentlich eine Verkürzung von „Anti-Skorbut-Säure“.
Skorbut? War da nicht was im Geschichtsunterricht bei den Seefahrern? Ja, genau. Die hatten oft keine frischen Lebensmittel an Bord und erkrankten aufgrund von Vitamin-C-Mangel – also fehlender Ascorbinsäure – an Skorbut.
Diese Krankheit ist dir vielleicht auch als Mundfäule ein Begriff. Dabei kommt es unter anderem zu einer Verfärbung des Zahnfleisches und starkem Zahnfleischbluten, aber zum Beispiel auch Schwindel, Müdigkeit, Fieber und anderen Symptomen. Klingt alles nicht so entspannt.
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Der Körper braucht Vitamin C hingegen zur Bildung von Bindegewebe, für Botenstoffe und Hormone. Zudem stärkst du mit der Aufnahme auch dein Immunsystem.
Da der Körper die Ascorbinsäure nicht einfach speichern kann, verändert das auch die Ascorbinsäure-Wirkung – woraus dann der Vitamin-C-Mangel resultiert. Daher muss Vitamin C täglich mit der Nahrung aufgenommen werden, doch dazu später mehr.
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Da könntest du dir denken, du kannst dir Ascorbinsäure in rauen Mengen geben – das ist auch nicht richtig, denn der Körper verträgt täglich bis zu einem Gramm Ascorbinsäure – empfohlen sind allerdings nur 100 mg. Die erreichst du locker mit einer vollwertigen Ernährung.
Ab drei Gramm wird es kritisch und ein regelmäßiger Konsum kann zu Nierensteinen führen, zumindest bei Männern. Die überschüssige Ascorbinsäure wird – weil sie so gut wasserlöslich ist – über den Urin ausgeschieden und kommt daher durch die Niere.
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Gelöste Ascorbinsäure hilft allerdings bei Harnwegsinfektionen, da sich Bakterien und Keime in saurem Urin schlechter entwickeln – daher kannst du in dem Fall auch mal mehr als die empfohlene Tagesdosis nehmen, aber solltest immer noch im Rahmen bleiben.
Deswegen solltest du aber nicht einfach Ascorbinsäure pur essen – das bringt dir am Ende womöglich einen unangenehmen Durchfall. Aber was kannst du dann essen, um genügend Vitamin C aufzunehmen?
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Ascorbinsäure: Lebensmittel mit Vitamin C
Hier kommt an allererster Stelle natürlich das Obst. Das enthält Ascorbinsäure bzw. Vitamin C in hoher Konzentration. Wobei manches Obst dann doch wieder mehr enthält als anderes. Auch Gemüse, vor allem Kohl, kann viel Vitamin C enthalten.
Besonders viel Vitamin C findest du in:
- Acerolakirschen
- Hagebutten
- Brennnesseln
- Guaven
- Sanddorn
- Schwarzen Johannisbeeren
- Petersilie
- Grünkohl
- Rosenkohl
- Zitrusfrüchte (reif)
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Vitamin C kommt aber auch in anderen Lebensmitteln vor, beispielsweise in Rinder- und Kalbsleber. Diese enthält in etwa so viel Vitamin C wie Tomaten oder eine Mango. Im Verhältnis eher wenig Vitamin C enthalten beispielsweise Pfirsiche, Äpfel, Birnen, Bananen oder Zwiebeln. Sie sind trotzdem eine gute Vitamin-C-Quelle.
Ascorbinsäure wird heutzutage allerdings oft synthetisch hergestellt. Als Zusatzstoff in Lebensmitteln hat sie das Kürzel E 300. Diese wird zum Beispiel oft Apfelsaft beigemischt, um dessen Farbe zu erhalten – gerade bei naturtrüben Produkten – und um ihn länger haltbar zu machen.
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In Wurst wiederum wird Ascorbinsäure als Umrötungsmittel genommen, damit das Fleisch möglichst lange rot und haltbar bleibt. Auch in Mehl findet sich oftmals Ascorbinsäure.
Ascorbinsäure kann aber auch als in Form von Vitamin-C-Pulver als Backtriebmittel eingesetzt werden. Bei Bananen- oder Apfelstücken sorgt es auch dafür, dass das Obst seine frische Farbe behält und nicht braun wird, während es geschnitten auf den Einsatz beim Backen wartet.
In Marmelade und eingekochtem Gemüse oder Obst hingegen wird es wiederum als Konservierungsmittel eingesetzt.
Wie du siehst, ist Ascorbinsäure in vielen Lebensmitteln enthalten. Sie ist also nicht nur Vitamin C – aber die für dich relevante L-(+)-Ascorbinsäure wird im normalen Sprachgebrauch als Vitamin C bezeichnet. Der Zusatz wird der Einfachkeit halber dann eben weggelassen.
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