So geht’s!

Periode verkürzen: Das kannst du tun, wenn deine Menstruation zu lange dauert

Manchmal kommt sie einfach ungelegen: Die Regelblutung. Eine Expertin verrät dir, mit welchen Mitteln du die Periode verkürzen kannst.

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Es ist ungerecht. Manche Frauen haben ihre Regelblutung nur drei bis vier Tage, andere können sie sogar zwischen sieben bis zu 14 Tage lang haben. Im Durchschnitt sollte die Periode aber nur vier bis acht Tage dauern.

Wenn deine Regelblutung regelmäßig viel länger als sieben Tage andauert, kann das verschiedene Ursachen haben. Stress, hormonelle Veränderungen, aber auch eine Erkrankung deiner Geschlechtsorgane ist möglich. Um letzteres auszuschließen, solltest du das von deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt abklären lassen.

Wie lange dauert eine Menstruation durchschnittlich?

Die Ärztin Jessica E. McLaughlin der Medical University of South Carolina definiert im MSD-Manual, dass Menstruationszyklen normalerweise zwischen 24 und 38 Tagen dauern. Der Menstruationszyklus beginnt mit dem ersten Tag der Blutung. Der Zyklus endet unmittelbar vor der nächsten Periode. Die Menstruationsblutung dauert hingegen 4 bis 8 Tage an. "Der Blutverlust während eines Zyklus schwankt zwischen 6 und 74 Milliliter. Eine Binde oder ein Tampon nimmt bis zu 30 Milliliter Blut auf", erläutert McLaughlin.

Woran kann es liegen, wenn die Periode länger dauert?

"Wenn die Periode länger als sieben Tage dauert, hat das häufig hormonelle oder anatomische Ursachen", erklärt die Gynäkologin Dr. med. Elena Leineweber. "Zum Beispiel kann ein gutartiger Muskelknoten in der Gebärmutterwand, ein sogenanntes Myom, Ursache für starke oder verlängerte Blutungen sein. Bei jüngeren Frauen kann es auch mal an einer Gerinnungsstörung liegen."

Wenn du beobachtest, dass du häufig eine zu lange Regelblutung hast, solltest du deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt aufsuchen. 

Was sind gute Gründe, die Periode zu verkürzen?

Für Dr. med. Elena Leineweber wäre vor allem eine Blutarmut ein guter Grund, um die Periode zu verkürzen: "Durch regelmäßigen oder zu hohen Blutverlust kommt es zu einem Eisenmangel. Müdigkeit, Konzentrationsmangel oder auch Haarausfall – all diese Symptome können einen Eisenmangel anzeigen. Das wäre definitiv ein Grund, die Blutungslänge und auch die Intensität zu reduzieren", erklärt sie. "Es gibt aber auch Frauen, die sehr starke Regelbeschwerden haben, ohne dass sie gleich eine Endometriose haben. Auch das wäre ein Grund die Menstruation zu regulieren."

So kannst du deine Periode verkürzen!

Wenn die Menstruation mal wieder ungelegen kommt – kurz vor dem Urlaub, zur eigenen Hochzeit, etc. – gibt es zwei Optionen: Die Periode zu verschieben oder sie mit unseren Tipps verkürzen!

Periode verkürzen
Die Periode verkürzen - mit diesen Methoden kriegst du das hin! Foto: iStock

Um die Periode zu verkürzen gibt es verschiedene Mittel und Wege. Natürliche und weniger natürliche. Wir stellen sie dir hier vor:

Mit natürlichen Mitteln die Periode verkürzen

Die Wirkung dieser Maßnahmen ist wissenschaftlich leider nicht erwiesen. Doch viele Frauen weltweit schwören seit vielen Generationen darauf – und wir können nur empfehlen, zunächst den natürlichen Weg auszuprobieren.

Auch die Gynäkologin Dr. med. Elena Leineweber bestätigt dies: "Wenn man davon ausgeht, dass kein anderes Problem vorliegt", erklärt die Expertin, "dann können Mittel wie Sport treiben oder eine gesunde Ernährung einen regelmäßigen Zyklus fördern. Orgasmen könnten durch die Beckenbodenmuskelkontraktion theoretisch dazu führen, dass sich Menstruationsblut schneller entleert. Dann kann es zu einer gefühlt kürzeren Blutung kommen, weil mehr Blut auf einmal austritt. Die absolute Blutmenge ändert sich aber nicht."

Bewegung und Sport

Wir müssen zugeben, wenn wir unsere Tage haben, ist uns nach allem Möglichen zumute (vor allem nach Essen) – aber nicht nach Sport. Doch vielleicht sollten wir uns aufraffen. Denn Sport und Bewegung lösen während deiner Tage nicht nur Krämpfe, sondern sollen auch das Blut schneller abfließen lassen. Doch Vorsicht, wenn du zu Kreislaufbeschwerden neigst! (Weiterlesen: Sport während der Menstruation: Tut mir das wirklich gut?)
Generell fit und sportlich zu sein, kann dir langfristig dabei helfen, deine Periode kürzer und erträglicher zu machen.

Wohltuende Wärme

Das machen viele von uns schon ganz richtig, denn viele greifen zu einer Wärmflasche oder einem Körnerkissen, wenn sie ihre Tage haben. Normalerweise machen wir das, um Krämpfe zu lösen. Doch die Wärme soll auch bewirken, dass die Blutungen schneller einsetzen.

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Die Heilkraft der Pflanzen

Verschiedene Pflanzen haben eine entkrampfende und blutungsfördernde Wirkung. Nimm sie am besten mehrmals täglich als Tee, oder vielleicht auch als Pille ein. Zu den pflanzlichen Mitteln gehören Mönchspfeffer, das zyklusregulierend wirkt, Himbeer- und Thymiantee wirken blutungsfördernd. Auch Teemischungen aus Johanniskraut und Frauenmantel wird ein blutungsfördernder Effekt zugeschrieben. Makka-Wurzel sorgt für ein Hormon-Gleichgewicht und Schafgarbe zieht dein Gewebe und deine Blutgefäße zusammen. Schafgarbe soll insbesondere bei verstärkter oder verlängerter Menstruation helfen.

Orgasmen helfen

Sex während der Periode finden viele Frauen eher unangenehm. Doch angeblich kann Sex – egal ob allein (Masturbation) oder mit dem Partner – dabei helfen, die Periode zu verkürzen, solange du kommst! Denn durch die Kontraktionen bei einem Orgasmus verlierst du schneller Blut. Und das verkürzt deine Tage. (Hier findest du noch mehr Gründe, während deiner Periode Sex zu haben.)

Mit nicht-natürlichen Mitteln die Periode verkürzen

Nicht bei jeder Frau können die natürlichen Mittel bemerkenswerte Verbesserung bewirken. Diese kommen oft nicht an hormonellen Mitteln vorbei. Auch Dr. med Elena Leineweber betont: "Man muss leider immer stark in das System eingreifen, um die Menstruationsblutung effektiv verkürzen zu können, dass man entweder hormonelle Medikamente nutzen müsste, wie die Pille oder andere Hormonpräparate oder aber Hormonspiralen, die allesamt dafür sorgen, dass sich die Gebärmutterschleimhaut weniger aufbaut."

Bevor du zu einem dieser Mittel greifst, solltest du bitte sicherheitshalber mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt sprechen. Man sollte nie unüberlegt in den Menstruationszyklus eingreifen.

Die Periode mit der Pille verkürzen

Die Antibabypille kann die Periode einer Frau auf Dauer verkürzen, einige bestimmte Pillen können auch die Anzahl der Perioden, die du im Jahr hast, verringern. Wenn du generell unter deinen starken und lang anhaltenden Blutungen leidest, sprich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt darüber, ob es für dich sinnvoll wäre, die Pille zu nehmen.

Variante 1: Ziehe die Pillenpause vor

Wenn du bereits die Pille nimmst und deine Periode dir nur gerade wegen eines bestimmten Termins ungelegen kommt, kannst du deine Periode mithilfe deiner Pille verkürzen, indem du deine siebentägige Pillenpause um eine Woche vorziehst. Höre also einfach schon nach 14 statt nach 21 Tagen auf, die Pille zu nehmen. Deine Tage setzen dann nach wenigen Tagen ganz normal ein, allerdings bei vielen Frauen schwächer und kürzer. Du solltest allerdings niemals die Pille weniger als 14 Tage nehmen und die Einnahmepause niemals länger als sieben Tage machen, um die Verhütungssicherheit nicht zu gefährden.

Variante 2: Verkürze die Pillenpause

Außerdem kannst du im Monat zuvor deine Pille zwar normal nehmen, aber die Pillenpause verkürzen. Also bereits nach etwa vier oder fünf Tagen wieder nehmen. Dann würde es schneller aufhören zu bluten, weil das weibliche Hormone früher ansteigt, so Dr. med. Elena Leineweber. Aber auch hier sollte zunächst der Großteil des Menstruationsblutes ausgestoßen sein, um spätere Zwischenblutungen zu vermeiden, so die Ärztin. Durch das Verkürzen der Pillenpause, verschiebst du deinen Zyklus, so dass du deine Tage im Folgemonat ein wenig früher bekommst.

Variante 3: Lasse die Pillenpause aus

Zuletzt kannst du die Pillenpause einfach ausfallen lassen und die Pille durchnehmen, also gleich anfangen, die nächste Packung zu nehmen. Damit bleiben deine Tage für den Monat komplett aus. "Theoretisch könnte man das über Jahre machen", erklärt die Gynäkologin Dr. med. Elena Leineweber. "Denn rein gesundheitlich spricht nichts dagegen. Wenn man die Pille erstmal nimmt, unterdrückt man damit den eigenen Zyklus. Im Prinzip ist es egal, ob man die Pille durchnimmt oder nicht", führt sie aus. "Der Punkt ist, dass die meisten Präparate dafür keine offizielle Zulassung haben. Das heißt, wenn man das macht, macht man es im sogenannten Off-Label-Use. Das bedeutet aber nicht, dass es schädlich ist. Die Medikamente wurden nur nicht in entsprechenden Zulassungsverfahren für diesen Zweck geprüft", erläutert die Expertin. "Trotzdem sollte man das erstmal ärztlich absegnen lassen und das nicht einfach in Eigenregie machen", betont Dr. Leineweber.

Außerdem gibt es Frauen, die bei dieser Maßnahme mit Nebenwirkungen zu tun bekommen, also sprich auf jeden Fall vorher mit deiner Ärztin oder deinem Arzt!

Schmerzmittel wie Ibuprofen helfen nur in Einzelfällen

Die Behauptung, dass eine Ibuprofen-Einnahme eine kürzere Blutung garantiert, ist faktisch falsch. Wer denkt, Blutungen durch die Einnahme von Ibuprofen verkürzen zu können, liegt damit nur richtig, "wenn man auch eine Entzündungskomponente hat und sonst nicht", erklärt Leineweber. Bespreche dies am besten im Einzelfall mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt.

Zur Person

Gynäkologin Dr. med. Elena Leineweber
Dr. med. Elena Leineweber Foto: Dr. med. Elena Leineweber

Dr. med. Elena Leineweber ist Fachärztin für Gynäkologie, gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin in der Praxis Dres. Leineweber in Lippstadt. Als @doctor_ela ist sie in den sozialen Medien als Medical Content Creator aktiv.

Außerdem ist sie Spezialistin für Diagnostik und Therapie von unerfülltem Kinderwunsch oder wiederholten Fehlgeburten, aber auch von hormonellen Erkrankungen, Behandlung von Frauen in der Menopause und Transgendertherapie. Zusätzlich bildet sie sich in Sportmedizin weiter.

Deine Periode bleibt aus, ohne dass du es wolltest? Daran kann es liegen:

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Quellen