Was hilft gegen juckende Kopfhaut im Sommer?
Ein Experte erklärt, was dagegen hilft, wenn die Kopfhaut im Sommer durch Schwitzen und Schuppen juckt.
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Juckende Kopfhaut ist nicht nur im Winter ein Problem - vor allem im Sommer, wenn du schwitzt, juckt die Kopfhaut manchmal ziemlich doll. Wir haben mit einem Experten darüber gesprochen, was gegen juckende Kopfhaut im Sommer hilft.
Wenn die Temperaturen steigen und die Sonne über unseren Köpfen brutzelt, fangen wir schnell an zu schwitzen. Oftmals verspüren wir dann bereits nach kurzer Zeit einen nervigen Juckreiz auf unserer Kopfhaut. Dr. Steve Siehl ist wissenschaftlicher Experte bei einem großen Shampoo-Hersteller und kennt das Problem der juckenden Kopfhaut. Der Wechsel von Winter- zu Sommertemperaturen ist für die Haut auf dem Kopf manchmal ganz schön schwer zu verkraften:
"Bei dem Wechsel von Winter auf Sommer sollte auch die Pflege angepasst werden: Im Sommer benötigt Ihre Kopfhaut vor allem viel Feuchtigkeit, denn die erhöhte Sonneneinstrahlung und starkes Schwitzen können sonst zu einer spannenden und irritierten Kopfhaut führen. Außerdem sollten Sie versuchen, auf zu heißes und langes Föhnen zu verzichten, um das zusätzliche Austrocknen von Kopfhaut und Haar zu vermeiden. Eine trockene, juckende oder spannende Kopfhaut könnte sonst die Folge sein."
Warum fängt die Kopfhaut an zu jucken, wenn man schwitzt?
Tatsächlich ist also nicht Schweiß die Ursache für juckender Kopfhaut im Sommer, sondern die trockene Haut. Fängt deine Kopfhaut an zu jucken, ist das ein erster Hinweis darauf, dass du womöglich Schuppen hast. Dieses Hautproblem wird im Sommer durch extreme Temperaturen und schädliche UV-Strahlen nur noch verschlimmert. Denn eine Möglichkeit, warum die Kopfhaut im Sommer beim Schwitzen zu jucken beginnt, ist ein Sonnenbrand auf der Kopfhaut. Der lässt sich aber mit geeigneten Mitteln gut verhindern. Die richtige Behandlung mit Hausmitteln oder anderen Tricks sorgt für Ruhe auf dem Kopf und hilft deinem Körper dabei, sich zu erholen.
Deiner Haut fehlt Feuchtigkeit, sie ist extrem sensibel und reagiert gereizt. Fängst du nun an zu Schwitzen, wird die Schuppenbildung angeregt. Der Hefepilz Malassezia furfur, welcher für die Schuppen verantwortlich ist, fühlt sich in dem feucht-warmen Klima auf dem Kopf, das durch den Schweiß verursacht wird, nämlich extrem wohl. Er lebt bei allen Menschen auf dem Kopf, aber durch übermäßige Vermehrung kann es zur Schuppenbildung kommen. Der Juckreiz wird immer stärker, du fängst an zu kratzen und irritierst die sensible Haut dadurch nur noch mehr. Das Resultat: mehr Schuppen.
Der Pilz kann im schlimmsten Fall sogar zu Krankheiten wie Pityriasis versicolor (PV bzw. Kleienpilzflechte), dem seborrhoischen Ekzem, auch bekannt als Kopfgneis oder Milchschorf bei Erwachsenen, führen., ebenso kann es zu Entzündungen kommen. Wenn deine Kopfhaut durch Schweiß juckt, solltest du also lieber etwas dagegen unternehmen - denn ansonsten bist du stark eingeschränkt und jeden körperliche Anstrengung wird zu Qual.
Was hilft gegen juckende Kopfhaut beim Schwitzen?
Da der Juckreiz durch die schuppige Kopfhaut ausgelöst wird und durch den Schweiß verschlimmert wird, hilft gegen das nervige Jucken zumindest langfristig lediglich, das Schuppenproblem als Ursache zu bekämpfen.
Weniger Haare waschen
Auch wenn du im Sommer dazu neigst, öfter Duschen zu gehen, solltest du ein übermäßiges Haarewaschen mit aggressiven Shampoos vermeiden. Diese enthalten oft Silikone und Weichmacher, was die Kopfhaut reizt. Bei durchschnittlich fettender Kopfhaut reicht eine Haarwäsche alle paar Tage, aber solltest du stärker fettende Haut oder feines Haar haben, ist eine tägliche Haarwäsche kein Problem - schließlich sollst du dich wohlfühlen können und ein für dich schönes Haar haben dürfen.
Im gleichen Zug lässt sich allerdings sagen, dass es bei Ölbehandlungen oder besonders fettigen Haaren bzw. fettender Kopfhaut zu Ekzemen oder einem Hautausschlag kommen kann, wenn die Haare nur selten gewaschen werden. Letztlich lässt sich nicht sagen, wie oft Haare waschen "gesund" ist, da es sich von Körper zu Körper unterscheidet.
Mehr dazu erfährst du hier: Wie oft solltest du dir die Haare wirklich waschen?
Mildes Shampoo
Allerdings ist es bei täglicher Haarwäsche - aber auch grundsätzlich - wichtig, dass du ein mildes Shampoo verwendest. Nur so kannst du bei häufigen Waschen verhindern, dass deine Kopfhaut gereizt ist oder es zu einem Hautausschlag infolge einer allergischen Reaktion kommt. Denn Schweißdrüsen finden sich wie quasi am ganzen Körper auch auf dem Kopf. Es kann bei einer Umstellung zum milden Shampoo durchaus sein, dass sich dein Haar erstmal an das neue Haarwaschmittel gewöhnen muss. Als Behandlung gegen trockene Haut, die im Sommer durch Schweiß juckt, ist es aber sehr hilfreich.
Weitere Tipps vom Experten
Doch wie pflegst du die Kopfhaut im Sommer denn noch richtig, um bei Hitze keinen Juckreiz zu bekommen? Experte Dr. Steve Siehl hat die Antwort:
"Erhöhte Sonneneinstrahlung, aber auch Klimaanlagen können die Kopfhaut austrocknen und sie strapazieren. Deshalb sollte man bei trockener Kopfhaut vor allem zu schonenden und feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten greifen."
Wer auf eine falsche Haarpflege setzt, wird der Schuppen neigenden Haut nichts Gutes tun und die Symptome wohl eher verstärken. Am besten nutzt du laut Experte bei übermäßigem Schwitzen und akutem Juckreiz "Pflegeprodukte mit linderndem und kühlendem Erfrischungseffekt". Hier hilft zum Beispiel ein Tonic, das die gereizte Kopfhaut beruhigt oder ein erfrischendes Shampoo mit Minze oder Teebaumöl.
Um die Schuppen zu bekämpfen, kannst du zu einem milden Anti-Schuppen-Shampoo, welches deine Kopfhaut wieder mit nötiger Feuchtigkeit versorgt. Achte beim Kauf von Shampoos auch unbedingt darauf, dass sie keine dehydrierenden Inhaltsstoffe wie Sulfate oder Silikone beinhalten. Das Silikon in Shampoos umschließt Haar und Kopfhaut mit einem Mantel und verhindert, dass Feuchtigkeit und Nährstoffe aufgenommen werden können - das verschlimmert die Symptome einer juckenden Kopfhaut nur bei jedem Mal, wenn die Schweißdrüsen aktiviert werden.
Milde Shampoos sind daher wichtig, damit deine trockene Kopfhaut auf natürliche Weise rückfetten kann und die Ursache des Juckreizes zu bekämpfen. Inhaltsstoffe wie Urea und Panthenol sind perfekt geeignet für sensible und dehydrierte Haut. Auch spezielle Haarseren mit Teebaumöl helfen dabei, Schuppen zu bekämpfen und juckende Haut zu vermeiden.
Extra Tipp vom Experten: "Außerdem sollten Sie versuchen, auf zu heißes und langes Föhnen zu verzichten, um das zusätzliche Austrocknen von Kopfhaut und Haar zu vermeiden." Dann ist die trockene Kopfhaut hoffentlich bald Geschichte.
Juckende Kopfhaut im Sommer: Diese Hausmittel versprechen Erlösung
Neben der richtigen Pflege für Haare und Kopfhaut, können dich auch einige natürliche Hausmittel von dem quälenden Juckreiz erlösen. Die besten Hausmittel gegen juckende, trockene und schuppige Haut sind folgende:
Naturjoghurt oder Quark: Nicht nur bei Sonnenbrand ist Joghurt oder Quark eine Wohltat für die Haut. Auch auf juckende und trockene Kopfhaut, die zu Schuppen neigt, wirkt Naturjoghurt beruhigend. Joghurt einfach ins Haar und die Kopfhaut einmassieren, circa 15 einwirken lassen und anschließend gründlich ausspülen.
Wichtig: Die Inhaltsstoffe des Quarks oder Joghurts können nicht in die Haut eindringen. Du solltest nur besonders fetthaltige Milchprodukte verwenden, da fettreduzierte Produkte die Haut noch weiter austrocknen. Von manchen Menschen wird die Milchsäure auf der Haut allerdings nicht gut vertragen. Diese sollten die Ursache der juckenden Kopfhaut anderweitig - wie mit anderen Hausmitteln - bekämpfen.
Olivenöl: Olivenöl ist gut für die Haare, aber auch trockene Kopfhaut mit Schuppenbildung. Das reichhaltige Öl versorgt die ausgetrocknete Kopfhaut wieder mit wichtigen Fetten, die durch falsche Shampoos oder hohe Temperaturen der Haut entzogen wurden. Gib vor dem Schlafengehen 1-2 Tropfen Olivenöl auf deine beanspruchte Kopfhaut und massiere das Öl ein. Wickel dir ein Handtuch um den Kopf oder nutze einen Haarturban und lass das Öl über Nacht einwirken. Am nächsten Morgen wäschst du die Rückstände mit einem milden Shampoo aus.
Wichtig: Ist deine Kopfhaut nicht trocken, sollte das Öl bei der Anwendung auf die Haare nicht auf die Kopfhaut gelangen, da sie sonst stark fettet.
Kokosöl: Die Behandlung mit Kokosöl als Hausmittel gegen Juckreiz ist ebenfalls eine Möglichkeit, um dein Problem zu lösen. Da es erst ab 25 Grad schmilzt, kannst du 1/2 Teelöffel in die Hand nehmen, diese zudrücken bis es schmilzt und es danach einmassieren. Nach frühestens 30 Minuten oder einer ganzen Nacht kannst du es mit einem milden Shampoo ausspülen und die typischen Symptome wie Juckreiz und trockene Schuppen sollten mit der Zeit verschwinden. Es wirkt rückfettend und feuchtigkeitsspendend.
Noch mehr Hausmittel findest du hier: Fettige und trockene Schuppen: Diese 7 Hausmittel helfen garantiert
Apfelessig: Saure Rinse ist ein gutes Hausmittel gegen juckende Kopfhaut, um sie sowie die Talgdrüsen zu reinigen und den pH-Wert der Haut wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Mixe 2 Esslöffel Apfelessig mit einem Liter Wasser und gib die Spülung nach dem Shampoo-Waschgang in die Haare. Du musst den Apfelessig nicht wieder ausspülen. Der beißende Essiggeruch verfliegt, sobald die Haare getrocknet sind.
Achtung: Dort, wo die Haut juckt, ist sie manchmal übersäuert, was die Symptome nicht nur bei juckender Kopfhaut durchs Schwitzen, sondern auch bei Neurodermitis (atopisches Ekzem) verstärkt.
Lavendelwasser: Wird der Juckreiz besonders schlimm, kannst du als SOS-Notlösung etwas Lavendelwasser auf die trockene Kopfhaut sprühen. Das hat einen sofortigen beruhigenden Effekt, hilft allerdings nicht gegen die Ursache der Symptome. Praktisch ist, dass du das Lavendelwasser in einer kleinen Sprühflasche auch perfekt in der Handtasche verstauen kannst und unterwegs benutzen kannst, sollte die Kopfhaut zu jucken beginnen. Stellt du das Mittel im Sommer in den Kühlschrank, hat es zudem eine erfrischende und kühlende Wirkung auf die juckende Kopfhaut. Lavendelwasser kannst du dir auch selbst machen, indem du 500ml destilliertes Wasser aufkochst und auf circa 2 EL Lavendelblüten gießt. Das ganze 10 Minuten einwirken lassen, anschließend mit einem Sieb die Blüten aus dem Lavendelwasser herausfiltern und abkühlen lassen.
Aloe Vera: Wenn es ein Hausmittel gibt, das bei so gut wie allem irgendwie helfen kann, dann ist es der Alleskönner Aloe Vera. Auch gegen das Jucken kann sie helfen, denn sie wirkt leicht entzündungshemmend und gleichzeitig besonders beruhigend. Für deine juckende Kopfhaut im Sommer ein Segen. Dafür gibt es konzentrierte Aloe-Vera-Gele, die du direkt aufträgst und einmassierst. Ausgespült werden müssen sie nicht.
Viel trinken: Wenn wir genügend Flüssigkeit zu uns nehmen, hat das einen wunderbaren Nebeneffekt. Denn trinken wir ausreichend viel, wird neben dem restlichen Körper auch die Haut optimal mitversorgt.
Wie verhindert man trockene und juckende Kopfhaut im Sommer am besten?
"Sonne, Salz- und Chlorwasser und auch eine erhöhte Sonneneinstrahlung sowie stärkeres Schwitzen können eine Irritation oder ein Spannungsgefühl der Kopfhaut begünstigen", sagt Dr. Siehl. Deshalb solltest du zuallererst darauf achten, dass du deine Kopfhaut im Sommer nicht direkter Sonneneinstrahlung aussetzt. Ein Sonnenhut, eine coole Cap oder trendige Haartücher schützen empfindliche Haut und Haare vorm Austrocknen und lassen sich zu jedem Outfit kombinieren. Bei besonders dichtem Haarwuchs kannst du auch einen hohen Pferdeschwanz binden.
Beim Schwimmen kannst du mit besonders empfindlicher Kopfhaut versuchen, nicht unter Wasser tauchen, damit deine Kopfhaut nicht mit dem Chlor- oder Salzwasser in Berührung kommt. Alternativ kannst du aber auch zu einer Badekappe greifen oder dir einfach direkt die Haare waschen, wenn du aus dem Wasser kommst.
Außerdem ist es sinnvoll, auf bestimmte Kosmetika wie Haarschaum, Haargel oder Haarspray zu verzichten, denn sie enthalten oftmals Alkohol, Parfüm und chemische Stoffe, die die Haut schnell reizen können. Durch den Verzicht hast du eher eine gesunde Kopfhaut und es ist nicht unangenehm - denn das Jucken durchs Schwitzen am Kopf ist nicht mehr da.
Artikelbild und Social Media: Dharmapada Behera/iStock (Themenbild)