Zecken-Alarm: Schon im Februar geht es los
Der Frühling steht in den Startlöchern – und mit ihm auch die Zecken. Warum wir schon im Februar aufpassen müssen.
Zecken im Februar, kann doch nicht sein. Kann leider doch sein. Denn aufgrund milderer Winter überleben immer mehr von den kleinen Blutsaugern und tauchen bereits vor Beginn des Frühlings auf. Außerdem wächst die Zahl an Zecken – und mit ihr das Risiko für Infektionskrankheiten wie Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose.
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Zahl der Zecken steigt
Laut Experten ist eine Tendenz deutlich steigender Zahlen von Zecken langfristig auszumachen, wie ein aktueller Zeckenkongress der Universität Stuttgart-Hohenheim bekannt gab.
Und in den letzten Jahren habe sich diese Frequenz von drei auf zwei Jahre verkürzt, so die Experten. "Die Zeckenpopulation unterliegt einer Wellenbewegung mit einer Frequenz von bisher drei Jahren. Doch der langfristige Tendenz zeigt deutlich steigende Zahlen", heißt es von Expert*innen. In den letzten Jahren habe sich diese Frequenz von drei auf zwei Jahre verkürzt.
Hier wächst die Zeckenpopulation in Deutschland am meisten
Früher waren die Winter kälter und die Zecken starben. Doch durch den Klimawandel wächst nicht nur die Population der Tierchen, sondern auch das Ausbreitungsgebiet in Deutschland. Zu den Hotspots zählten seit Jahren Bayern und Baden-Württemberg, inzwischen findet man Zecken, die die Krankheit FSME übertragen können, auch in allen anderen Bundesländern.
Zwar sind die FSME-Fälle zurückgegangen, so die Forschenden des Zeckenkongresses in Leipzig. Dennoch gebe es keine Entwarnung für dieses Jahr.
85 Prozent der FSME-Fälle treten in Baden-Württemberg und Bayern auf. Rainer Oehme, Laborleiter des Landesgesundheitsamts Baden-Württemberg, gibt zu bedenken: "Im Norden und Osten Deutschlands steigen die Fallzahlen massiv, beispielsweise in Sachsen, Brandenburg, Niedersachsen oder Thüringen."
Infektionskrankheit FSME durch Zeckenbiss
Zecken lauern nicht nur im Wald. "Zecken können überall sein, auch im eigenen Garten, und da hält man sich viel häufiger und länger auf als im Wald", erklärt die Parasitologin Ute Mackenstedt gegenüber der ARD und bestätigt: "Wir haben durch die milden Temperaturen inzwischen ganzjährige Zeckenaktivität."
Der Holzbock oder die Auwaldzecke zählen zu den Hauptüberträgern für FSME. Die Virusinfektion ruft ähnliche Symptome wie bei einer Grippe hervor, doch bei schwereren Verläufen kann es auch zu Koordinationsstörungen und Lähmungen kommen. "Für rund ein Prozent der Patienten endet die Krankheit tödlich", so Mackenstedt. Eine Impfung könne vor der Krankheit schützen.
Im Video erfährst du alles über die Zeckenkrankheit FSME:
Artikelbild und Social Media: iStock/Ladislav Kubeš