Beschlagene Autoscheiben vermeiden

Feuchtigkeit im Auto: So wirst du sie los und beugst ihr vor!

Die Fensterscheiben im Auto beschlagen, auf der Windschutzscheibe sammeln sich Tropfen und im Winter vereist sie von innen? Wie Feuchtigkeit im Auto entsteht, wie du sie loswirst und wie du ihr vorbeugen kannst, verraten wir dir.

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Ein Phänomen, das in den kühlen, feuchten Monaten im Herbst und Winter besonders häufig vorkommt: Feuchtigkeit im Auto. Die Fenster beschlagen von innen, sorgen für schlechten Durchblick, wodurch das Unfallrisiko steigt, bei Minusgraden frieren die Scheiben sogar von innen ein und im schlimmsten Fall bildet sich sogar gefährlicher Schimmel.

Grund genug, sich einmal genauer damit auseinanderzusetzen, wie die Feuchtigkeit im Innenraum deines Autos entsteht, wie du sie wieder loswirst und wie du ihr vorbeugen kannst. Wir verraten dir, auf welche Hausmittel du bei beschlagenen Autoscheiben und hoher Luftfeuchtigkeit im Autoinnenraum zählen kannst.

Was sind die Ursachen für Feuchtigkeit im Auto?

Grundsätzlich sammelt sich in den kalten Monaten schneller Feuchtigkeit im Auto als in den Sommermonaten, da die kalte Luft schlechter Feuchtigkeit binden kann. So kommt es im Herbst und Winter vermehrt zu beschlagenen Fenstern und im Winter sogar zu von innen vereisten Windschutzscheiben. 

Meist ist jedoch auch der Autofahrer selbst Schuld, dass sich Feuchtigkeit im Innenraum des Fahrzeugs sammelt. 

Die häufigsten Ursachen und Fehler, die für beschlagene Scheiben und Feuchtigkeit im Auto sorgen, die Folgende: 

Nasse Kleidung

Oft tragen wir die Feuchtigkeit selbst ins Auto, wenn wir uns mit nasser Kleidung oder schneebedeckten Stiefeln ins Auto steigen. Meist lässt sich sowas natürlich nicht vermeiden, ziehe nasse Jacken aber unbedingt vorher aus, damit die Sitze sich nicht vollsaugen. Wichtig ist es in dieser Situation, dass du anschließend die Feuchtigkeit so schnell wie möglich aus dem Auto bekommst. Feuchte Fußmatten am besten trocken föhnen. Hast du einen Stellplatz für dein Auto, beispielsweise eine trockene Garage, kannst du das Auto hier mit geöffneten Fenstern abstellen, damit die Feuchtigkeit aus dem Fahrzeug gelangt. Tipps und Hausmittel für das Entfernen der Feuchtigkeit findest du weiter unten.

Poröse Dichtungen

Ist dein Auto schon etwas in die Jahre gekommen, kann es sein, dass Dichtungen aus Gummi, die sich an Fenstern und Türen befinden, Wasser durchlässig werden. Dadurch sammelt sich schnell Feuchtigkeit im Innenraum an. Auch über undichte Stellen, verursacht durch Rost, kann Feuchtigkeit ins Auto gelangen. 

Ablaufkanäle wurden nicht gereinigt

Hast du schonmal die Ablaufkanäle deines Autos gesäubert? Wenn du jetzt keine Ahnung hast, worum es geht, wird es unbedingt Zeit. Die Ablaufkanäle befinden sich zwischen Motorhaube und Windschutzscheibe, an der Heckscheibe oder auch am Schiebedach. Sie sorgen dafür, dass sich Regenwasser nicht ansammelt, sondern eben abläuft. Sind diese Kanäle jedoch durch Schmutz und Laub verstopft, staut sich das Wasser und läuft eventuell sogar in die Lüftung.

Innenraumfilter wurde nicht regelmäßig gewechselt

Der Pollenfilter sollte eigentlich einmal im Jahr ausgetauscht werden. Passiert das nicht, verstopft er und die Luft kann nicht mehr richtig zirkulieren. Die Folge: Feuchtigkeit sammelt sich und Bakterien und Schimmel fühlen sich besonders wohl.

Die Lüftung oder Klimaanlage ist kaputt

Die Klimaanlage ist kaputt und du denkst, das Problem musst du erst wieder im Sommer beheben? Falsch gedacht. Die Klimaanlage solltest du auch im Winter öfter mal einschalten. Das hält nicht nur Dichtungen instand und verhindert Gerüche, die Klimaanlage entzieht der Luft auch die Feuchtigkeit.

Auch die Lüftung sollte bei Schaden direkt repariert werden und regelmäßig angestellt werden, damit das Auto entlüftet wird. Luftfeuchtigkeit kann so besser entfernt bzw. vermieden werden. 

Welche Folgen hat eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Fahrzeug?

Durch warme Atemluft in der kalten Jahreszeit beschlagen Fenster in einem feuchten Auto extrem schnell. Dadurch wird die Sicht einschränkt und das Unfallrisiko steigt. Deiner und der Sicherheit anderen zu Liebe, solltest du dich also unbedingt darum kümmern, überschüssige Feuchtigkeit zu entfernen. 

Im Winter kann es bei Minusgraden sogar dazu kommen, dass das gesammelte Kondenswasser auf den Scheiben von innen friert. Autoscheiben von außen freizukratzen ist schon lästig genug. Vermeide daher Feuchtigkeit im Auto, um dort nicht auch noch kratzen zu müssen.

Aber nicht nur auf deine Sicherheit und deinen Komfort nimmt die Feuchtigkeit Einfluss, auch auf deine Gesundheit. Entstehen feuchte Stellen in der Verkleidung oder saugt der Stoff der Sitze Feuchtigkeit auf, ist das die perfekte Grundlage für die Entstehung von Schimmelpilzen. Dadurch entsteht meist auch ein muffiger Geruch im Fahrzeug.

Wer jetzt noch eine defekte Klimaanlage oder verstopfte Lüftung und Filter hat, der verteilt die Bakterien in der Luft. Kopfschmerzen, Husten und Atemwegsbeschwerden können die Folgen sein, wenn man Schimmel zu lange ausgesetzt ist. Der Innenraum sollte also schleunigst entfeuchtet werden.

Was tun gegen zu hohe Luftfeuchtigkeit und beschlagene Fenster im Auto? Die besten Tipps!

Zur Entfeuchtung deines Autos kannst du beispielsweise einen elektronischen Luftentfeuchter benutzen. Diese sind natürlich mit einem höheren Preis verbunden, als beispielsweise die Hausmittel. Einige Luftentfeuchter bekommst du beispielsweise bei Amazon: 

Alternativ gibt es auch Entfeuchter-Kissen, die du ins Auto legen kannst und die Feuchtigkeit aufsaugen. So verhinderst du die Bildung von Schimmel und das Beschlagen oder gar Vereisen der Fenster.

Ein Anti-Beschlag-Spray, das auf die Scheiben mit einem Microfasertuch aufgetragen wird, verhindert ebenfalls, dass Windschutzscheiben und Co. bei einem feuchten Innenraum beschlagen.

Vereist die Scheibe von innen und du hast keine Scheibenheizung, kannst du ein Scheiben-Enteiser-Spray verwenden, um langes, lästiges Freikratzen zu umgehen.

Beschlägt die Scheibe und es soll schnell gehen, drehe die Heizung auf die höchste Stufe. Warme Luft kann Feuchtigkeit besser aufnehmen als kalte. Stelle zudem die Lüftung und Klimaanlage an, damit sie die feuchte Luft entfernen können. Achte darauf, dass die Lüftung nicht auf Umluft steht.

Wird die Heizung nicht schnell genug warm, Fenster öffnen und feuchte Luft herauslassen. Ansonsten beschlagen die Fenster durch die feuchtwarme Atemluft. 

Sind die Fenster einmal beschlagen, lohnt es sich natürlich immer einen Anti-Beschlag-Schwamm im Auto zu haben. Diese entfernen das Kondenswasser verlässlich, haben aber keinen Einfluss auf die Luftfeuchtigkeit. Die bekämpfst du am besten wie oben beschrieben oder mit praktischen Hausmitteln.

Die besten Hausmittel gegen Feuchtigkeit im Fahrzeug

Tatsächlich gibt es auch einige super hilfreiche Hausmittel, die sich als waschechte Auto-Entfeuchter entpuppen. Bestimmt hast du schonmal von dem Reis-Trick gehört, wenn dein Handy ins Wasser gefallen ist, oder? Einfach das nasse Handy in eine Schale Reis legen und die Körner saugen die Feuchtigkeit auf. Das gleiche funktioniert auch mit deinem Auto. Natürlich kannst du dieses nicht in eine Schale Reis legen, aber du kannst einen Behälter mit Reis ins Auto stellen. Der Behälter sollte Wasser aufnehmen können, aber verschließbar sein, damit sich die körnigen Hausmittel nicht im Innenraum verteilen. Hier eignet sich beispielsweise alles mögliche aus Stoff - sei es ein Jutebeutel oder eine alte Socke. Befülle die Socke einfach mit Reis, binde sie oben zu und leg sie ins Auto.

Aber nicht nur Reis ist ein tolles Hausmittel, das Wasser aufsaugen kann. Bist du Katzenbesitzer? Dann probiere das ganze mal mit Katzenstreu aus. Du bist großer Kaffeefanatiker? Dann kannst du auch Kaffeepulver als Entfeuchter umfunktionieren. 

Wenn du nichts dergleichen zuhause hast, können auch alte Zeitungen, die du beispielsweise auf die Fußmatten legst als Luftentfeuchter fungieren. Bessere Saugkraft haben allerdings die oben bereits erwähnten Entfeuchter-Kissen.

Auf die richtige Pflege kommt es an: So beugst du Feuchtigkeit im Auto vor

Die Ursachen für Feuchtigkeit im Auto kennst du nun bereits. Um zu verhindern, dass die Luftfeuchtigkeit im Auto steigt, ist es also vonnöten, die Dichtungen deines Fahrzeugs regelmäßig auf undichte Stellen zu prüfen. Die richtige Pflege, beispielsweise mit Vaseline, um das Gummi geschmeidig zu halten, hilft dabei poröse Dichtungen zu vermeiden.

Die Ablaufkanäle sollten natürlich ebenfalls regelmäßig gereinigt werden. Erst recht, wenn du keinen bedeckten Stellplatz wie eine Garage hast und sich Laub, Äste und Co. in den Ablaufkanälen ansammeln können. 

Hast du eine Garage, achte darauf, dass diese trocken ist und keine Pfützen oder feuchten Wände vorliegen. 

Die Lüftung und die Klimaanlage, sowie der Innenraumfilter sollten einwandfrei funktionieren und bzw. regelmäßig ausgetauscht werden. Sie sorgen dafür, dass dein Auto entfeuchtet wird und sich keine Bakterien in der Luft ansammeln können. Den Innenraumfilter wechselst du am Besten einmal im Jahr aus. 

Artikelbild und Social Media: dies-irae/iStock