Haare färben in der Stillzeit: Unsere Produktempfehlungen

Als frisch gebackene Mutter ist die Sorge um das Wohl deines Kindes sicherlich besonders ausgeprägt und du möchtest alles richtig machen. Doch nach der langen Zeit des Verzichts während der Schwangerschaft solltest du deine Self-Care nicht vernachlässigen - schließlich hast du gerade eine unglaubliche Leistung vollbracht! Für viele wirkt sich eine neue Haarfarbe positiv auf das Selbstbewusstsein aus, besonders nachdem vor und während der Geburt körperliche Veränderungen stattgefunden haben, die man nicht beeinflussen konnte. Auch die ersten grauen Haare oder ein dunkler Ansatz dürfen jetzt wieder verschwinden, damit du dein Babyglück in Bestform genießen kannst. Wir haben zusammengefasst, wie du frischen Wind in deine Mähne bringst, ohne negative Auswirkungen auf dein Kind zu riskieren! 

Generell gilt: Nichts ersetzt die individuelle Beratung durch deine*n Ärztin oder Arzt. Wenn du unsicher bist, besprich dein Vorhaben mit ihr oder ihm und informiere dich über die Inhaltsstoffe der Haarfarbe, die du oder dein*e Friseur*in zu verwenden gedenkt. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung liegen jedoch derzeit keine Hinweise auf grundsätzliche Risiken durch Haarfärbemittel während der Schwangerschaft oder Stillzeit vor. In Deutschland gelten die Regelungen der Europäischen Kommission, die strenge Verbote hinsichtlich gefährlicher Inhaltsstoffe durchsetzen.

Eine in Deutschland zugelassene Haarfarbe sollte also keine Gefahrenstoffe enthalten, die schädlich für dich oder dein Kind wären. Die Menge an Chemikalien, die über die Kopfhaut in den Blutkreislauf gelangt und wiederum von dort aus mit in die Muttermilch einfließt, ist äußerst geringfügig. Trotzdem ist es verständlich, wenn du während der Stillzeit möglichst natürliche Haarfärbemittel bevorzugst, um dich so sicher wie möglich zu fühlen. Achte außerdem darauf, wie du die Farbe selbst verträgst: Kribbelt deine Kopfhaut beispielsweise beim Auftragen oder schält sich die Kopfhaut, solltest du sie besser sofort auswaschen beziehungsweise entfernen lassen.

Damit du dich in der Stillzeit dem Haarefärben widmen kannst, ohne dich für unerwünschten Nebenwirkungen für dein Baby zu sorgen, solltest du am besten auf Naturprodukte setzen, die grundsätzlich besonders schonend und ohne viel Chemie wirken. Führe trotzdem stets einen Allergietest durch, bevor du dein Haar färbst. Tupfe dir dazu eine kleine Menge des gewählten Mittels mit einem Wattestäbchen hinter das Ohr und beobachte deine Reaktion. Checke außerdem die Inhaltsstoffe auf deine bekannten Allergiereize. Hier sind unsere Produktfavoriten:

Farbshampoos kannst du zur normalen Haarwäsche verwenden. Sie enthalten, zusätzlich zu den üblichen Shampoo-Inhaltsstoffen, Farbpigmente, die während der Wäsche abgegeben werden. Das sorgt für eine dezente Tönung, die nach wenigen Haarwäschen wieder verschwindet. Perfekt, um deinem Haar neue Vitalität zu schenken und deine natürliche Haarfarbe zu intensivieren!

Das Shampoo der Naturkosmetikmarke LOGONA verleiht deinem Haar frische Farbreflexe und belebt die Intensität der bestehenden Farbe. Die vegane Formel bedient sich, je nach Farbkategorie, an Bio-Haselnussöl, Bio-Henna oder Bio-Kamille sowie pflanzlichen Proteinen, um eine besonders schonende Reinigung und natürliche Farbgebung zu garantieren.

Das Sheer Silver Shampoo von Maria Nila verleiht deinem hellen Haar frischen Glanz und wirkt einem Gelbstich entgegen. Es wird ohne Sulfate und Parabene ausschließlich aus veganen Inhaltsstoffen hergestellt und ist mit dem Bio-Zertifikat ECOCERT sowie dem Leaping Bunny Siegel des deutschen Tierschutzbundes ausgestattet. Du kannst es täglich in dein feuchtes Haar einmassieren und ausspülen.

Auch semi-permanente Tönungen und permanente Farbe können mithilfe von natürlichen Substanzen hergestellt werden. So kannst du dir die Haare tönen oder färben, ohne Sorge zu haben, deinem Baby beim Stillen gefährliche Chemikalien zuzumuten. 

Die Haarfarbe von Sante Naturkosmetik wird rein pflanzlich hergestellt und verzichtet auf Chemikalien wie Ammoniak und Peroxide sowie synthetische Duft- und Konservierungsstoffe. Henna, rote Beete, Walnuss und Indigo dienen beispielsweise in der Variante "Mahagonirot" als natürliche Farbstoffe. Unter anderem kannst du auch Bronze, Schwarz und Terra auswählen. Das Pulver bildet bei Kontakt mit kochendem Wasser eine cremige Paste, die du auf dein trockenes Haar aufträgst. Je nachdem, wie intensiv das Farbergebnis ausfallen soll, lässt du sie zwischen 15 Minuten und zwei Stunden lang einwirken und wäschst dein Haar anschließend aus. 

Die Pflanzenfarbe von khadi ist mit dem Siegel des Bundesverbandes Deutscher Industrie- und Handelsunternehmen (kurz BDIH) als Naturkosmetik zertifiziert und zu 100 Prozent vegan. Tenside, Silikate, Silikone und Parabene sind demnach nicht enthalten, dafür jedoch pflanzliche Pigmente, die sich kräftigend um die einzelnen Haare legen und für eine dauerhafte Färbung sorgen. Färbst du das erste Mal damit, lass die Farbe mindestens eine halbe Stunde und höchstens 120 Minuten einwirken, zur Auffrischung höchstens 30 Minuten. Spüle dein Haar danach ohne Shampoo aus. 

Die dermatologisch getestete, permanente Haarfarbe von Naturtint ist ein natürliches Färbemittel und in neun verschiedenen Farben erhältlich. Im Kit ist eine Quinoa Maske zur zusätzlichen Pflege enthalten, die mithilfe von Baobab-Proteinen und Sheabutter das Haar nährt und die Haltbarkeit der Farbe unterstützt. Auch schützende Handschuhe sowie der Farbentwickler sind Teil des Sets. 

Kräuter und Henna bilden die Hauptzutaten der Radico Colour Me Organic Pflanzenhaarfarbe. Dies sorgt für eine Kombination aus färben und pflegen. Der Ton "Weizen Aschblond" setzt sich unter anderem aus den ayurvedischen Pflanzen Amla, Brahmi, und Bhringraj zusammen. Die Farbwirkung hält etwa für vier Wochen an und soll besonders gut zur Abdeckung grauer Haare dienen. Gib eine Mischung aus dem Haarfarbepulver und 50 bis 70 Grad heißem Wasser auf Ansatz, Längen und Spitzen und lass sie, je nach gewünschter Intensität, mindestens 60 Minuten und bis zu drei Stunden einwirken.

Sicher hast du gehört, dass die Chemikalien im Haarfärbemittel über die Kopfhaut in deinen Blutkreislauf gelangen. Für viele Schwangere ist der Prozess deshalb ein No-go. Nach dem heutigen Wissensstand sind die chemischen Substanzen in handelsüblichen Haarfarben - speziell solcher, die nach deutschem Standard hergestellt werden - allerdings in so geringen Mengen vertreten, dass sie selbst während der Schwangerschaft normalerweise keine gesundheitlichen Risiken für Mutter und Kind darstellen. Außerdem ist das Kind, sobald die Nabelschur durchschnitten wird, nicht mehr Teil deines Blutkreislaufes. Deshalb muss zwischen der Geburt und dem erneuten Färben deiner Haare kein besonderer Zeitabstand liegen.

Blondieren hat den Ruf, schädlicher zu sein als einfache Farbe. Das liegt daran, das zum Aufhellen Wasserstoff-Peroxid verwendet wird, was für die Haare selbst oft nachteilige Auswirkungen hat, es austrocknet und strohig werden lässt. Doch beim Kontakt mit der Luft wird das Wasserstoff-Peroxid in Sauerstoff und Wasser gespalten. Es verliert also seine spezielle chemische Zusammensetzung und zerfällt in absolut natürliche Stoffe. Da sich nicht jede Haarfarbe- und Beschaffenheit zum Blondieren eignet, empfehlen wir dennoch einen Friseurbesuch.