Klimawandel: Wann es zu heiß wird, um auf der Erde zu leben
Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen werden Teile der Erde aufgrund der Erderwärmung für uns bald unbewohnbar sein.
Der amerikanische Journalist David Wallace Wells führte dutzende Interviews mit Klimatologen und Forschern, las hunderte wissenschaftliche Artikel zum Klimawandel. Das Ergebnis seiner Arbeit veröffentlichte er in seinem (wichtigen, aber umstrittenen) Artikel "Die Unbewohnbare Erde" im New York Magazine.
Es wird zu heiß für uns
Uns hat besonders diese Frage interessiert: Wann und wo wird es so heiß, dass wir nicht mehr leben können? Das UN-Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) prognostiziert eine Erderwärmung zu Beginn des nächsten Jahrhunderts von bis zu fünf Grad. Nun weisen zwar Klimaskeptiker darauf hin, dass der Planet schon oft Temperaturschwankungen ausgesetzt war. Dennoch ist "das Klimafenster, das für das menschliche Leben erlaubt ist, sehr eng", so Wallace Wells.
Leben bei fünf Grad plus
Demnach würde mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung bei einer Erwärmung von 11 bis 12 Grad an direkter Hitze sterben - ab einer Temperatur von 35 Grad wird es kritisch für uns Menschen. Ein Leben, wie wir es führen, ist dann nicht mehr möglich: Bei einer Erwärmung um fünf Grad beginnt für uns ein Überlebenskampf. Vor allem die Tropen und Subtropen werden für uns Menschen unbrauchbar. Wir werden in Gebirgslandschaften ausweichen, wo es noch Niederschläge gibt und wir Landwirtschaft betreiben können.
Aber nicht jeder kann an einem anderen Ort leben, denn es wird zu wenig Lebensraum für zu viele Menschen geben - es wird keinen Platz für die ganze Weltbevölkerung geben.
Das Ende für viele Tiere und Pflanzen
Nicht nur für den Menschen, sondern auch für die Pflanzen- und Tierwelt bringt die globale Erwärmung extreme Veränderungen mit sich: Eine Erwärmung um fünf Grad hätte gravierende Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt, da ein solcher Temperaturanstieg die Lebensgrundlagen vieler Arten zerstören würde. Die Hauptgründe für das Aussterben von Tieren und Pflanzen sind: Verlust von Lebensräumen, Anpassungsschwierigkeiten, fehlende Nahrung sowie die Störungen der Nahrungsketten.
Wo sind die gefährdetsten Gebiete?
Laut Berichten der IPCC wird es sehr bald für einen Großteil der Menschen ungesund sich draußen aufzuhalten. Das gelte vor allem für Teile Pakistans und Indiens, aber auch Costa Rica und der Bahrain im Persischen Golf sind gefährdet. Erschreckend: Die kühlsten Monate im tropischen Südamerika, dem Pazifik und Afrika sollen bis zum Ende des Jahrhunderts wärmer sein, als die wärmsten Monate am Ende des 20. Jahrhunderts.
Irgendwann - so sind sich die Forscher sicher, wird es durch den Klimawandel für uns unmöglich auf der Erde zu leben. So wird vermutet, dass uns die Sonne in etwa 7 Milliarden Jahren verbrennen wird. Schon bereits in 500 Millionen Jahren, so warnen Wissenschaftler, wird es keine Menschen, Tiere und Pflanzen mehr geben.
Das alles dauert noch - aber die schnell fortschreitende Erderwärmung und die extreme Hitze in Teilen der Welt ist gar nicht mehr so weit entfernt.
Das können wir gegen die Erderwärmung tun
Auch wenn es manchmal so scheint, als sei es zwecklos, den eigenen Lebensstil zugunsten des Klimas zu ändern. Jeder sollte tun, was er kann. Und das gilt für jeden Einzelnen, aber auch für die großen Unternehmen. Es ist keine Zeit mehr, die Verantwortung hin und her zu schieben.
6 Tipps für mehr Klimaschutz
1. Zu Ökostrom wechseln
Energie aus Kohle, Gas und Öl treibt die Klimakrise voran. Dabei ist der Umstieg auf alternative Energiequellen einfach und hat enorme positive Auswirkungen auf das Klima.
2. Auf Fahrrad, Bus oder Bahn umsteigen
Der Verkehr ist für 20 Prozent der deutschen CO2-Emissionen verantwortlich. Statt zu sinken, ist dieser Anteil in den letzten Jahren sogar gestiegen.
3. Kurzstreckenflüge streichen
Kurzstreckenflüge sind die umweltschädlichste Art, von einem Ort zum anderen zu gelangen. Eine Bahnfahrt dauert zwar länger, ist aber deutlich klimafreundlicher, zumal die Deutsche Bahn teilweise auf Ökostrom setzt.
4. Weniger Fleisch und Milchprodukte konsumieren
Ein geringerer Konsum von Fleisch und Milchprodukten entlastet das Weltklima erheblich, da weniger CO2-Emissionen verursacht werden. Insbesondere Butter und Rindfleisch gehören zu den klimaschädlichsten Lebensmitteln.
5. Bio, regional und saisonal einkaufen
Bio-Lebensmittel werden ohne chemisch-synthetische Pestizide angebaut, wodurch der Boden nachhaltiger genutzt und die Artenvielfalt gefördert wird. Regionale und saisonale Bio-Produkte sind besonders gut, da lange Transportwege von Obst und Gemüse unnötige Emissionen verursachen.
6. Second Hand kaufen
Es muss nicht immer etwas Neues sein - viele Kleidungsstücke und Gegenstände landen nach kurzer Zeit im Müll, obwohl sie noch gut in Schuss sind. Wer Second Hand kauft, schont nicht nur das Klima, sondern auch seinen Geldbeutel.