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Mückenstichen vorbeugen: Was wirklich hilft

Kaum wird es wärmer, schwärmen Mücken aus. Wie du Mückenstichen vorbeugen kannst - ganz einfach.

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Der Sommer hat auch seine Schattenseiten: Mücken. Und zwar so weit das Auge reicht. Wir verraten dir, wie du Mückenstichen vorbeugen kannst, was bei Mückenstichen wirklich hilft und wie du die Plagegeister ein für allemal loswirst.

Mückenstiche sind unangenehm. Vor allem, wenn sie tagelang jucken und auch noch dick anschwellen. Klar, gegen den Juckreiz können wir Abhilfe schaffen, doch am besten wäre es doch, den Mückenstichen vorbeugen zu können und gar nicht erst gestochen zu werden.

Schließlich können Steckmücken so einige Krankheiten übertragen, gerade in tropischen Regionen steigt die Wahrscheinlichkeit für Malaria, West-Nil-Fieber, Chikunguya-Fieber, Dengue-Fieber oder einer Zika-Virus-Infektion stark an. Doch der Klimawandel gibt uns noch mehr Argumente, Mückenstiche vermeiden zu wollen - denn inzwischen kommen Arten wie die Asiatische Tigermücke zu uns. Unter anderem dadurch breiten sich die genannten Erkrankungen inzwischen auch in Europa aus. In Teilen Skandinaviens, Karelien, Sibirien und dem Kaukasus hingegen können Stechmücken das Sindbis-Virus übertragen, das zu einem Dengue-ähnlichen Fieber führen kann. Weitere Erkrankungen wie Gelbfieber oder das Rifttal-Fieber (RVF) kommen in Endemiegebieten wie tropischen Ländern vor.

Stechen tun nur weibliche Mücken, denn sie brauchen das Blut für ihre Brut - ohne ein bestimmtes Protein aus unserem Blut kann das Weibchen die Eier nach der Befruchtung nicht ausbilden. Damit es weder dazu noch zu einem juckenden Mückenstich kommt, gilt es, dass du dich wirksam gegen Insektenstiche schützen kannst.

Wir kennen die Tipps und Tricks, mit denen du Mücken von dir fernhältst und verhindern kannst, dass sie dich attackieren, du einen Stich gar nicht erst behandeln musst und dich fragen musst, was gegen den Mückenstich hilft. Für die eine erholsame Nacht ohne Mückengesurre haben wir auch noch einen Tipp für dich.

Mückenstichen vorbeugen: So lassen sich Stiche vermeiden

Um Mückenstichen vorzubeugen, braucht es nicht viel. Mit ein paar Handgriffen und Hausmitteln kannst du dir die Biester vom Leib halten und Stiche bleiben ein Problem, das du hoffentlich nicht hast. Neben natürlichen Mitteln gibt es auch chemischen Mückenschutz.

Ätherische Öle und Bier

Mücken mögen weder ätherische Öle noch den Geruch von Bier. Zitrone, Eukalyptus, Lavendel, Rosmarin, Zeder und Gewürznelke helfen dabei, Mücken von sich fernzuhalten. Dabei solltest du dich alle drei bis vier Stunden einreiben, um deine Haut vor den Insektenstichen zu schützen. Es ist zudem empfehlenswert, das Öl nicht direkt auf die Haut zu geben, da es zu allergischen Reaktionen durch diese Behandlung kommen kann. Besser ist es, du verdünnst sie mit etwas Wasser oder gibst sie in eine Creme. Eine kenianische Studie, die im Fachmagazin "Phytochemistry" veröffentlicht wurde, bescheinigte zudem einigen Ölen und Inhaltsstoffen (z.B. Geraniol) dort heimischer Pflanzen wie Verbenenarten einen guten Mückenschutz.

Auch eine Biereinreibung kann Mückenstichen vorbeugen, Grund für die mückenabwehrende Wirkung sollen B-Vitamin-Bestandteile in der Hefe sein. Daher sollte es also besser ein trübes Bier sein. Bier trinken hingegen zieht Stechmücken sogar an - da ist es am Ende also eher eine gewisse Menge, die dich die Stiche vielleicht einfach nicht mehr spüren lässt. Wobei du einen Stich meist sowieso nur merkst, wenn du ihn siehst, was also eher ein psychologisches Phänomen ist.

Kein Sport

Kaum zu glauben, aber es kann hilfreich sein, keinen Sport oder sonstige anstrengende Tätigkeiten an der frischen Luft zu machen. Denn: die Milchsäure im menschlichen Schweiß lockt viele Mückenarten an. Es gilt daher - kleine Maßnahme, große Wirkung: der Verzicht kann helfen, die Mücken fernzuhalten und keinen Stich zu kriegen.

Lange, helle Kleidung

Die richtige Kleidung kann helfen, Mücken fernzuhalten. Schlechte Nachricht für Menschen, die dunkle Farben lieben (wobei auch nicht bekannt ist, ob zum Beispiel auf dem Wacken besonders viele Mückenschwärme kreisen): schwarze und marineblaue Klamotten ziehen Mücken an. Lieber zu hellen Farben und langärmeligen Pullis, langen Hosen und Strümpfen greifen. Besonders beige Kleidung hält die Stechmücken fern. Allerdings sollte die Kleidung dann entweder relativ dick sein oder sehr dicht gewebt, denn ansonsten juckt es die Mücke wenig und sie sticht einfach durch.

Socken wechseln

Nicht nur die Kleidung am Oberkörper und den Beinen, sondern auch an den Füßen, kann die Mücken fernhalten. Daher ist es wichtig - falls du Socken trägst - sie wirklich jeden Tag zu wechseln. Wenn du stark geschwitzt hast, auch direkt - denn der käsige Geruch lockt die unerwünschten Insekten erst recht an. Zur Vorbeugung gegen juckende Stiche also auch abends die Füße waschen und die kleinen Blutsauger sind nicht mehr direkt am Start.

Kleiner Tipp: Du kannst sie mit getragenen Socken auch von dir ablenken und die Mücken stechen ins Leere.

Baden ja, aber...

Baden schön und gut. Aber mit der Dämmerung solltest du stehende Gewässer (und generell stehendes Wasser) lieber meiden. Hier wachsen Mückenlarven heran und nur das Fernbleiben vom Wasser hilft dir (wenn überhaupt), den Mückenstichen vorzubeugen. Kaum geschlüpft, sind sie schon auf der Suche nach Proteinen und Eisen aus dem menschlichen Blut. Zu deinem eigenen Schutz solltest du dich also entsprechend wappnen und effektiv schützen, wenn du die Dämmerung am See genießen willst.

Mückenschutzmittel richtig auftragen

Mückenschutzmittel immer flächendeckend auftragen! Mücken finden jede noch so kleinste freie Stelle auf der Haut - und stechen zu. Da hilft nur ein gutes Mückenschutz-Spray! Auch bei langärmliger Kleidung - den hier können Stechmücken wie gesagt durchstechen.

Es gibt verschiedene Wirkstoffe in Mückenschutzmitteln. Unter anderen gibt es Mittel mit Diethyltoluamid (DEET), einem chemischen Stoff, der in den 1940er-Jahren vom US-Militär zur Moskitoabwehr entwickelt wurde. Es ist effektiv gegen diverse Insekten, allerdings wird der Einsatz bei Schwangeren, in der Stillzeit und bei Kindern unter zwei Jahren nicht empfohlen - wobei es hier regional gesehen Unterschiede gibt. In den Tropen wird der Nutzen über den Schaden gehoben.

DEET wirkt zudem allergieauslösend und kann laut einer im Fachmagazin "BMC Biology" veröffentlichten französischen Studie das Enzym Acetylcholinesterase hemmen. Dieses baut den wichtigen Botenstoff Acetylcholin im Körper ab. Dies führt zu einer Verstärkung der DEET-Wirkung. Außerdem greif DEET Kunststoff an. Insekten können den Stoff riechen und werden so ferngehalten.

Manche Hersteller von Insektenschutzmitteln und Organisationen wie Stiftung Warentest sehen in DEET zwar keine direkte Gefahr, aber zumindest in Europa ein möglicherweise unnötiges Risiko und empfehlen daher neuere Mittel wie den Stoff Icaridin. Welcher Wirkstoff letzten Endes besser wirkt, ist nicht schlüssig belegt - selbst die Wissenschaft ist sich bei diesem Thema uneins, da Studien mal diesem und mal jenem Mittel die bessere Wirksamkeit zuschreiben. Am Ende musst du selbst entscheiden, mit welchem Mittel du deine Haut behandeln willst und was für dich wirksam ist, um die Stechmücken zu vertreiben.

Damit die Tierchen nicht durch deine Kleidung stechen, gibt es spezielle Sprays, um sie zu imprägnieren.

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Abends duschen

Duschen hilft, um Mückenstiche zu vermeiden - vor allem am Abend. „Die Mückenweibchen werden durch Duftstoffe und den Geruch der Milch- und Fettsäuren der Haut angelockt“, erklärt Klaus Strömer, Präsident des Berufsverbands Deutscher Dermatologen, in der „Apotheken Umschau“. Das heißt, dass eine abendliche Dusche ausdrücklich erwünscht ist als natürlicher Mückenschutz. Schließlich waschen wir den Schweiß des Tages ab und können einer Ursache für Mückenstiche vorbeugen.

Allerdings solltest du immer auch darauf achten, nicht zu viel Wasser zu verbrauchen - gerade in Gegenden mit Wassermangel ist es nicht nur in Zeiten des Klimawandels angebracht, sich vielleicht auch einfach nur gründlich zu waschen.

Mückennetz

Gönne dir einen Baldachin, der Mücken abwehrt: Mücken sind dein Feind und gegen ein Himmelbett hast du nichts einzuwenden? Wie wäre es dann mit einem Mückennetz, das du ganz einfach über deinem Bett befestigen kannst und das auch noch dekorativ ist? Das Moskitonetz von Even Naturals ist auf Amazon erhältlich. Allerdings ist es wichtig, es konsequent geschlossen zu halten, ansonsten ist dieser Top-Schutz recht wirkungslos.

Ventilator

Dir macht Zugluft nicht so viel aus und es ist sowieso viel zu heiß? Dann kannst du die fiesen Stechmücken auch direkt mit einem Ventilator abwehren, denn der weht die für dich gefährliche Dunstglocke um dich herum weg - und die Insekten bleiben fern. So einfach war die Vorbeugung gegen Mückenstiche wohl selten.

Kaffee

Immer wieder kannst du im Internet lesen, dass angezündeter Kaffeesatz die ungeliebten Mücken vertreiben könne. Das ist allerdings nicht so leicht zu sagen, denn die Studienlage dazu ist recht dünn.

Was aber eine im Fachjournal "Parasites & Vectors" veröffentlichte Studie herausfinden konnte ist, dass in stehendes Wasser gegebener Kaffee eine bestimmte Art der Aedes-Mücke häufig abgehalten hat, ihre Eier zu legen und die Larven ansonsten daran hinderte, zu schlüpfen. Wie dies bei anderen Mückenarten aussieht, ist nicht bekannt - aber einen Versuch ist es sicherlich wert, wenn du dafür Mückenstiche vermeiden kannst.

Vorbeugen gegen Mückenstiche: So hältst du sie ab, in der Nacht zu dir zu fliegen

Mücken können von Natur aus schlecht sehen, deshalb werden die Insekten hauptsächlich von Gerüchen angezogen - daher sind einige Tipps oben hilfreich, aber es gibt noch mehr Möglichkeiten, einem Insektenstich vorzubeugen.

Was sie überhaupt nicht gerne mögen? Den Geruch von Teebaumöl. Um die kleinen Tiere über Nacht loszuwerden, einfach einen Teebeutel in Teebaumöl tränken, auf einen Teller legen und im Schlafzimmer platzieren. Alternativ ein paar Tropfen Teebaumöl auf den unteren Rand deines geöffneten Schlafzimmerfensters träufeln. Die ätherischen Öle verhindern, dass die Mücken ins Schlafzimmer fliegen. Außerdem gibt es noch weitere Pflanzen, die Mücken fernhalten. Denn gewisse Kräuter und andere Gewächse mögen die Tiere so gar nicht und du kannst sie zur effektiven Vorbeugung gegen Mücken ganz leicht verwenden.

Teebaumöl: 19 überraschende Anwendungsmöglichkeiten

Mückenstiche vermeiden: Warum werde immer ich gestochen?

Manche Menschen werden häufiger gestochen als andere. Warum das so ist? Nicht etwa, weil du süßes Blut hast, wie es gerne im Volksmund heißt. Sondern weil dein Körpergeruch eine ganz bestimmte Zusammensetzung hat, die den Mücken offenbar gefällt. Eine Studie beweist: Stechmücken werden durch unseren Körpergeruch angelockt.

Die Wissenschaft sagt, dass bestimmte Personengruppen eher mit Juckreiz rechnen müssen: Schwangere werden besonders häufig gestochen, Menschen mit höherem Gewicht ebenso - da ihre Körpertemperatur höher sei. Wie ein im Fachmagazin PLoS One veröffentlichtes Studienergebnis der London School of Hygiene and Tropical Medicine zeigt, sind es die Gene, die das Mückenstichrisiko beeinflussen. In einem Test mit eineiigen und zweieiigen Zwillingen wurden diejenigen am häufigsten gestochen, deren Körpergeruch über eine ganz spezielle Zusammensetzung verfügte. In weiteren Untersuchungen sollen die entscheidenden Gene identifiziert werden.

Wenn das Vorbeugen gegen den Mückenstich fehlschlägt: Hausmittel helfen

Auch wenn der Mückenstich noch so sehr juckt, Kratzen ist eine schlechte Idee - der Juckreiz wird nur stärker und es wird Infektionen Vorschub geleistet. Lieber auf eines unserer Hausmittel gegen Mückenstiche zurück greifen. Diese neun Mittel helfen wirklich:

  • Eine Mixtur aus Eierschalen und Apfelessig. Wie das mit Apfelessig gegen Mückenstiche genau funktioniert? Mehr dazu hier.

  • Ein Gänseblümchen zwischen den Fingern verreiben und den Saft auf die Wunde streichen. Lindert den Juckreiz. Mehr über das gesunde Gänseblümchen gibt's hier.

  • Kühlakkus lindern den Juckreiz und hemmen die Entzündungsreaktion.

  • Ein Teelöffel Salz, aufgelöst in einer Tasse kaltem Wasser auf die betroffene Stelle streichen. Lindert den Juckreiz.

  • Etwas Zitronenöl mit sortenreinem, heimischem Honig vom lokalen Imker vermischen und auf dem Mückenstich und der umgebenden Hautpartie auftragen. Lindert den Juckreiz.

  • Hitze eines Insektenstichheilers kann ebenfalls helfen, den Juckreiz rund um die Einstichstelle abzuschwächen.

  • Eine aufgeschnittene Zwiebel macht dem Juckreiz den Garaus - einfach auf die Wunde legen und gut ist. Allerdings musst du mit dem Geruch leben.

  • Spitzwegerich kann helfen, den Mückenstich weniger jucken zu lassen. Gerade wenn du in der Natur unterwegs bist, kommt das Kraut wie gerufen. Einfach zerkleinern und auf die Wunde pressen. Spitzwegerich hat in diesem Fall eine blutstillende und leicht betäubende bzw. schmerzstillende Wirkung, außerdem wird die Schwellung gelindert. Mehr über Spitzwegerich gegen Mückenstiche erfährst du hier.

Wir haben dir auch noch mehr Hausmittel gegen Mückenstiche zusammengestellt.

Vorsicht vor entzündeten Stichen

Ja, Mückenstiche sind nervig. Aber in der Regel harmlos - so lange man nicht an ihnen herumkratzt oder du unter einer Insektengiftallergie wie einer Wespenstichallergie leidest. Denn - entzündete Mückenstiche können zu starken Schwellungen, Rötungen und eitrigen Einstichstellen führen. Technisch gesehen sind alle Mückenstiche entzündet, aber es gibt auch etwas heftigere Reaktionen. Schuld daran sind Bakterien, die durch das Kratzen in die Einstichzelle gelangen und sich entzünden. Lieber die Finger weglassen und auf eines unserer altbewährten Hausmittel zurückgreifen - und dir einmal unseren Artikel zu entzündeten Insektenstichen durchlesen.

Quellen