Müdigkeit während der Periode: Das kannst du dagegen tun!
Die Periode macht nicht unbedingt gute Laune: Krämpfe, Kopfschmerzen, Heißhunger und dann kommt noch die Müdigkeit dazu – eine Frauenärztin rät dir, was du dagegen tun kannst!
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Kennst du es auch? Während deiner Periode bist du unausgeschlafen und schleppst dich müde durch den Tag - das macht nicht gerade gute Laune.
Was steckt hinter der Müdigkeit während der Periode und was kannst du dagegen tun? Die Gynäkologin Dr. med. Elena Leineweber weiß woran, es liegen kann, dass man sich vor und während der Periode müder fühlt als sonst: "Der eine mögliche Grund ist, dass man sich durch den Blutverlust und daraus resultierenden Eisenmangel müder fühlt. Aber der andere und wahrscheinlich viel häufigere Grund ist, dass die Sexualhormone zu dem Zeitpunkt einfach relativ im Keller sind und man auch dadurch antriebslos sein kann."
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Müde und schlapp während der Periode? Das steckt dahinter
Du fühlst dich unausgeschlafen, obwohl du ausreichend Schlaf hattest? Während deiner Periode kann das vor allem an den Hormonschwankungen liegen: Durch den Abfall des Hormons Östrogen schaltet der Körper nämlich in eine Ruhepause, welche dein Energielevel beeinflusst.
Aber auch ein Eisenmangel kann für die anhaltende Müdigkeit verantwortlich sein. Du müsstest noch weitere Symptome bemerken, wie zum Beispiel ein Gefühl der Mattigkeit und Abgeschlagenheit, Schwindel, blasse Haut oder Konzentrationsschwierigkeiten.
Fällt deine Periode sehr stark aus oder hält lange an, wird es häufig schwer, den vorhandenen Eisenmangel allein über die Nahrung auszugleichen - dann wird es sogar gesundheitsgefährdend. In diesem Fall solltest du mit einem Arzt sprechen.
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In welcher Zyklusphase bin ich besonders müde?
Besonders müde fühlen wir uns in der Lutealphase, der zweiten Zyklushälfte. Denn dann "beginnt dein Östrogenspiegel abzusinken", erklärt die Ernährungsberaterin und und Hormone Health Coach Jessica Roch. "Nun ist Progesteron gefragt, um diesen Entzug von Östrogen aufzufangen. Produziert dein Körper aber nicht ausreichend Progesteron, führt das zu Müdigkeit, Angstgefühlen oder Migräne. Kommen nun noch Entzündungen durch eine falsche Ernährung oder einen hormonschädigenden Lebensstil hinzu, wird der Effekt verstärkt." (vgl. "Zyklus im Glück", S. 39 f.)
Das hilft dir gegen Müdigkeit während der Periode
Ernährung und Lebensstil spielen eine große Rolle bei der Bekämpfung der Müdigkeit während der Periode. Das kannst du tun:
Reduziere Stress
Die zertifizierte Beraterin für Natürliche Familienplanung (NFP), Frauengesundheit und Zykluswissen Anne Schmuck rät in ihrem Buch "Meinen Zyklus lesen und verstehen" zur Stressreduktion: "Stress wirkt sich massiv auf unseren gesamten Organismus und auch auf das Schmerzempfinden aus – ebenso wie Müdigkeit und Erschöpfung. Je besser es dir körperlich geht, umso entspannter kann auch deine Menstruation sein. Anders ausgedrückt: Ist dein Stresslevel sehr hoch und bist du schon vor deiner Menstruation überanstrengt, wird die Blutung vermutlich unangenehmer ausfallen", bringt sie es auf den Punkt (vgl. "Meinen Zyklus lesen und verstehen", S. 125).
Gönne dir genug Ruhe
Die zweite Zyklusphase sei der richtige Zeitpunkt für mehr Ruhepausen im Alltag, so Schmuck: "Gönne dir viel Schlaf, vor allem dann, wenn du bemerkst, dass du kurz vor oder während der Menstruation unruhiger oder schlechter schläfst als sonst." (vgl. "Meinen Zyklus lesen und verstehen", S. 125)
Um die Müdigkeit in der Zeit um die Periode bekämpfen zu können, sollte man sich "vor allen Dingen ausreichend Regeneration und Schlaf gönnen und möglicherweise auch Nahrungsergänzungsmittel nehmen. Gerade dann, wenn man einen Nährstoffmangel hat", rät auch die Gynäkologin Dr. med. Elena Leineweber.
Eisenhaushalt ausgleichen und regelmäßige Mahlzeiten
Was du isst, beeinflusst dein Wohlbefinden während der Periode! Neben dem Verzehr von eisenhaltigen Speisen, wie etwa Spinat, Grünkohl, Brokkoli, Hülsenfrüchte und Nüsse, solltest du auch auf regelmäßige und nicht zu mächtige Mahlzeiten achten, damit dein Blutzuckerspiegel nicht absinkt.
Für eine extra Portion Eisen kannst du natürlich auch auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen - natürlich ohne Zusatzstoffe.
Größere Portionen sind außerdem schwerer zu verdauen, das verlangt dem Körper viel mehr Energie ab – was wiederum die Müdigkeit verstärkt und zudem den Abstand zur nächsten Mahlzeit vergrößert.
Eine bewusste Ernährung und die Kontrolle des Abstands zwischen den Mahlzeiten, wird dir helfen dein Energieniveau auszubalancieren- damit Du den ganzen Tag fit bleibst!
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Selen und Vitamin D schützen vor Müdigkeit
Jessica Roch erklärt, dass dir die Nährstoffe Selen und Vitamin D helfen, die Müdigkeit zu bekämpfen: "Wer während der Menstruation aufgrund des niedrigen Hormonspiegels mit Müdigkeit, Erschöpfung oder Angst kämpft, sollte auch eine Portion Pilze in den Einkaufskorb packen. Denn Pilze enthalten Selen und Vitamin D. Beide Nährstoffe sind eine hervorragende Unterstützung, wenn du unter den genannten Beschwerden leidest. Noch mehr Selen findest du in Paranüssen. Schon zwei Stück am Tag können deinen Bedarf an Selen decken, deshalb sei hier gerne zurückhaltend und knabbere nicht die ganze Paranusspackung auf einmal auf", warnt sie. Bei Vitamin D empfehle sie außerdem, in den Herbst- und Wintermonaten September bis April ein zusätzliches Supplement einzunehmen (vgl. "Zyklus im Glück", S. 57).
Schon leichte Bewegung hilft
Um deinen Kreislauf in Schwung zu bringen und dein Energieniveau einen kleinen Kick zu geben, solltest du es während deiner Periode mit leichten Sportübungen versuchen. Gerade in dem Maße, wie du dich damit wohlfühlst. Zusätzlicher Pluspunkt: Die Bewegung hilft auch gegen Krämpfe, da die gesamte Muskulatur erwärmt und gelockert wird.
Meist hilft es auch schon, wenn du einfach in der Woche vor der Periode ein paar Spaziergänge machst.
Viel trinken und auf Alkohol verzichten
Wer durstig ist, ist meistens auch müde und schlapp. Trinke ausreichend (mindestens 2 Liter pro Tag), um deinen Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht zu halten. Verzichte auf zuckerhaltige oder koffeinhaltige Getränke, diese werden dich bloß in das bekannte "Mittagstief" bringen.
Jessica Roch fügt in ihrem Buch "Zyklus im Glück" hinzu, dass es sogar wissenschaftlich erwiesen sei, dass zu viel Zucker, Koffein, Alkohol und Nikotin das Prämenstruelle Syndrom (PMS) begünstigen. Müdigkeit ist eins der PMS-Symptome. Sie empfiehlt daher, gerade in der zweiten Zyklushälfte unbedingt auf eine hormonfreundliche, entzündungsarme Ernährung zu achten (vgl. S.39 f.).
Alkohol kann zudem das Gefühl von Müdigkeit noch verstärken. Versuche also das Glas Wein beim Abendessen zu vermeiden – vor allem wenn du weißt, dass es gerade mit dem Einschlafen etwas schwieriger ist.
Lies hier: Alkohol während der Periode: 5 Gründe warum du darauf verzichten solltest
Unsere Expertin
Dr. med. Elena Leineweber ist Fachärztin für Gynäkologie, gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin in der Praxis Dres. Leineweber in Lippstadt. Als @doctor_ela ist sie in den sozialen Medien als Medical Content Creator aktiv.
Außerdem ist sie Spezialistin für Diagnostik und Therapie von unerfülltem Kinderwunsch oder wiederholten Fehlgeburten, aber auch von hormonellen Erkrankungen, Behandlung von Frauen in der Menopause und Transgendertherapie. Zusätzlich bildet sie sich in Sportmedizin weiter.
Quellen
Jessica Roch: Zyklus im Glück: Wie du PMS, Regelschmerzen und andere Hormonprobleme endlich loswirst. GU Gesundheit: 1. Auflage (2022). 192 Seiten.
Anne Schmuck: Meinen Zyklus lesen und verstehen: Zyklusbewusst leben - Hormone in Balance bringen. Hilfe bei Menstruationsbeschwerden, PMS und PCOS. TRIAS Verlag: 1. Aufgabe (2024). 153 Seiten.