Period Flu: Das steckt hinter dem Erkältungs-PMS-Symptom
Du wunderst dich, warum du dich kurz vor deiner Menstruation immer wieder krank fühlst? Das steckt scheinbar dahinter!
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Zählst du auch zu den Menstruierenden, die regelmäßig kurz vor der Regelblutung grippeähnliche Symptome, wie Kopfschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen verspüren? Dann fragst du dich wahrscheinlich auch, woran das liegen könnte: Dahinter steckt wahrscheinlich die sogenannte "Period Flu", die Periodengrippe. Dabei handelt es sich allerdings um keinen medizinischen Begriff. Ob es die Period Flu wirklich gibt und welche Ursachen diese hat, erfährst du hier.
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Period Flu: Was ist Perioden-Grippe?
Vielleicht kennst du es auch: du stehst kurz vor deiner nächsten Periode und fühlst dich, als hättest du dir eine Erkältung eingefangen, dein Kopf und deine Glieder schmerzen und du fühlst dich fiebrig. Doch sobald deine Blutung einsetzt, geht’s dir wieder besser und du hast dir doch nichts eingefangen? Dann hattest du vermutlich eine ausgeprägte Form des prämenstruellen Syndroms (PMS): die Period Flu. Das Krankheitsgefühl rund um die Periode dauert meisten nur ein paar Tage an.
Neben den vermeintlich bekannteren körperlichen PMS-Symptomen wie Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel, Wassereinlagerungen (Ödeme), Gewichtszunahme, Bauchziehen und -schmerzen, Blähungen oder Mastodynie (ein Spannungsgefühl in den Brüsten) sind allerdings noch viele weitere Symptome typisch für das Prämenstruelle Syndrom, erklärt die Gynäkologin Dr. med. Judith Bildau in ihrem Buch "Raus aus dem Hormonkarussell" (vgl. S 64 f.).
Sie betont, dass die sogenannte Period Flu keine Einbildung sei (vgl. S. 125): "Viele Frauen leiden kurz vor der Periode regelmäßig unter Erkältungssymptomen. Der Grund dafür sind – wer hätte es gedacht! – die Hormone! Und zwar fallen diese kurz vor der Blutung sturzbachartig ab, was wiederum die Immunabwehr schwächen kann." Das Ergebnis seien dann Symptome wie Husten, Schnupfen, Heiserkeit, so die Expertin.
Warum habe ich Erkältungssymptome vor der Menstruation?
Über die Ursachen der Period Flu ist sich die medizinische Fachwelt noch nicht einig. Das liegt unter anderem daran, dass die Studienlage zu dem Gebiet auch noch sehr mau aussieht. Laut einigen Expert*innen können die Gründe für die grippeähnlichen PMS-Symptome aber folgende sein:
Einige sind der gleichen Meinung wie Dr. med. Judith Bildau, dass die plötzlichen Erkältungssymptome auf einen kurz vor der Menstruation stark abfallenden Hormonspiegel und eine daraus folgende Schwächung des Immunsystems zurückzuführen sind. Das würde bedeuten, dass wir in der Zeit anfälliger für Erreger sind und uns tatsächlich etwas einfangen könnten, wie zum Beispiel eine Erkältung.
Dass du dich kurz vor oder während der Periode schlecht fühlst kann aber auch an einem starken Histamin-Anstieg liegen. Wenn du eine Histaminintoleranz hast, zeigt sich das durch Symptome wie eine verstopfte oder rinnende Nase, Asthma oder auch Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall oder Übelkeit.
Ein weiterer Grund könnte darin liegen, dass durch den rund um den Eisprung angestiegenen Östrogenspiegel viele Frauen vermehrt unter Allergiesymptomen leiden, so die Medizinische Universität Wien.
Das hilft bei Period Flu
Zunächst einmal ist wichtig zu wissen, dass deine Symptome ein Zeichen von PMS sind, damit du dich deren Linderung widmen kannst. Und nur, weil es noch keinen medizinischen Fachbegriff für die "Period Flu" gibt, heißt das nicht, dass es keine realen Symptome sind. Die amerikanische Gynäkologin Dr. Charis Chambers (@theperioddoctor), die verschiedenste aufklärende Beiträge auf Instagram teilt, betont: "Du bildest es dir nicht ein. Es ist nicht normal. Und du verdienst eine rücksichtsvolle und verständnisvolle Behandlung."
Dr. med. Judith Bildau vertritt in ihrem Buch (vgl. S. 62 f.) den gleichen Standpunkt: "Beim PMS handelt es sich nämlich nicht um eine einfache Befindlichkeitsstörung, sondern um eine echte Einbuße an Lebensqualität verbunden mit einem großen Leidensdruck." Denn PMS-Symptome sind mehr als schlechte Laune und Kopfschmerzen.
Darum solltest du bei immer wiederkehrenden Beschwerden deine*n Gynäkolog*in aufsuchen. Hilfreich ist auch, deinen Zyklus zu tracken, um dir einen Überblick über deine jeweiligen Symptome zu verschaffen.
Da ein Grund für eine verstärkte PMS-Symptomatik eine Östrogendominanz sei, empfiehlt Dr. med, Judith Bildau, dass "die Behandlung dieses Hormonungleichgewichts bei der Therapie der PMS-Symptome unbedingt mitbedacht werden" sollte (vgl. Raus aus dem Homonkarussell, S. 64 f.). Zudem empfiehlt sie zur Linderung von PMS auf eine ausreichende Zufuhr von Magnesium, Calcium und Vitamin E und B6 zu achten. Diese fünf Hausmittel, können außerdem gegen PMS helfen.
Im Video erfährst mehr darüber, warum du Schmerzen während des Eisprungs verspüren kannst:
Quellen
Dr. med. Judith Bildau: Raus aus dem Hormonkarussell. Die besten Hormonhacks für Frauen ab 35. Soforthilfe bei PMS, Regelschmerzen, psychischen Tiefs, Schlafstörungen und Gewichtszunahme. Gräfe und Unzer Verlag: 1. Auflage (2024); 256 Seiten.