Pickel am Rücken: Wie du sie vermeidest und was du dagegen tun kannst
Pickel am Rücken nerven. Vor allem im Sommer, wenn wir wieder mehr Haut zeigen, möchten wir die lästigen Teile am liebsten so schnell wie möglich verschwinden lassen. Wie du Pickeln am Rücken vorbeugen kannst und wie du sie wieder loswirst, verraten wir dir!
Pickel am Rücken sind wirklich nicht schön. Mit den kleinen Biestern macht es keinen Spaß rückenfreie Oberteile zu tragen oder sich nackt zu zeigen. Dabei leiden wirklich viele Frauen und Männer unter unreiner Haut auf dem Rücken. Die lästigen Unreinheiten lassen sich jedoch durch gewisse Maßnahmen vermeiden. Sind sie doch entstanden, lassen sie sich natürlich auch bekämpfen. Sind es Pickel oder doch Akne? Ist letzteres der Fall bekommt man sie leider nicht ganz so schnell weg. Was dann zu machen ist? Wir haben bei einer Expertin nachgehakt!
Dr. Antonia Dekorsy, Ärztin für Dermatologie und Venenheilkunde im Hautzentrum Innenstadt in Stuttgart, erklärt mögliche Gründe für Pickel am Rücken, mit welchen Tipps und Reinigungsprodukten, sowie Hausmitteln, du sie heilst und wie du unreiner Haut am besten vorbeugst.
Pickel am Rücken: Die Ursache herausfinden
Pickel entstehen aus einer Überproduktion von Talg. Dieser verstopft gemeinsam mit Dreck auf der Hautoberfläche die Poren. Dies zeigt sich als winzige, schwarze Punkte - Mitesser. Entzünden sich die Poren, können sie eitern. Es entsteht ein gelblicher Pickel. Durch den Druck in der Pore wandert der Eiter und Dreck an die Hautoberfläche.
Die Ursachen für Pickel am Rücken sind multifaktoriell, weiß Dr. Antonia Dekorsy. "Die häufigste innerliche Ursache ist ein hormonelles Ungleichgewicht. Erhöhte männliche Hormone sind hier ausschlaggebend. Äußere Faktoren sind synthetische, nicht atmungsaktive Kleidung. Darunter kommt es zu einer mechanischen Reibung und erhöhter Schweißproduktion kommen. Stress und somit der Anstieg von Stresshormonen, sowie unausgeglichene Ernährung und mangelnde Körperhygiene fördern die Entstehung von Pickeln am Rücken."
Wer vermutet erhöhte männliche Geschlechtshormone zu haben, sollte dies einmal mit seinem*r Ärzt*in absprechen. Erhöhter Stress und die damit einhergehende steigende Konzentration an Cortisol und Adrenalin kann eine vermehrte Talgproduktion anregen, erklärt uns Dr. Antonia Dekorsy.
Wer viel schwitzt, der sollte auf eine gründliche Körperhygiene setzen. Denn, Schweiß gehört zu den häufigsten Ursachen für Pickel am Rücken. "Eine erhöhte Schweißproduktion führt nach Abtrocknen zu einem optimalen Nährboden von Bakterien, vor allem dem Propionibacterium acne. In diesem Milie kommt es vermehrt zu Entzündungsreaktionen."
Neben Schweiß, falscher Kleidung, hormonellen Ungleichgewicht und Stress, kann aber auch eine falsche Ernährung oder ungesunde Ernährung Ursache für Hautunreinheiten wie Mitesser und Pickel auf dem Rücken sein.
"Bacne“: Ist es nur ein Pickel oder leide ich an Rücken-Akne?
Sind es nur Pickel oder habe ich schon Akne? Eine Frage, die sich wohl schon viele Frauen und Männer gestellt haben. Pickel und Rücken-Akne lassen sich aber ganz klar voneinander unterscheiden. Laut Dr. Antonia Dekorsy, Ärztin für Dermatologie ist die "Akne vulgaris eine chronisch, entzündliche Hauterkrankung einhergehend mit Komedonen, Papeln und Pusteln."
Hast du also nur einzelne Pickel, die immer wieder abheilen und nur dann und wann wiederkommen, hast du vermutlich keine Akne. Bilden sich Pusteln und Co., die sich entzünden und schmerzhaft sind, solltest du mit deinem Arzt abklären, ob es sich um Akne handelt.
Kann ich einen Pickel am Rücken selbst behandeln oder sollte ich zum Arzt?
Herkömmliche Pickel und Hautunreinheiten am Rücken kannst du selbstverständlich selbst behandeln. Dafür gibt es einige hilfreiche Tipps, Reinigungs- und Pflegeprodukte sowie Hausmittel, die wir dir weiter unten auflisten werden.
Handelt es sich um Rücken-Akne und du leidest unter starken Schmerzen, ist die Entzündung stark ausgeprägt. Dr. Antonia Dekorsy empfiehlt hier, falls die äußerlich angewandten Therapien, Hausmittel und Hygienemaßnahmen zu keiner Besserung geführt haben, sich in ärztliche Behandlung zu begeben. "Gegebenenfalls muss über den Umstieg auf eine orale Therapie mit Tabletten nachgedacht werden", so die Dermatologin. Die medikamentöse Behandlung ist dabei immer abhängig von der individuellen Ausprägung der betroffenen Stellen und Entzündungen.
Pickel am Rücken loswerden: Hausmittel und Pflege-Tipps
Gegen Pickel am Rücken kannst du mit bestimmten Pflegeprodukten, ebenso wie mit Hausmitteln vorgehen.
Auch, wenn der Rücken etwas schwieriger zu erreichen ist, solltest du die Reinigung keinesfalls vernachlässigen. Expertin Dr. Antonia Dekorsy empfiehlt hier auf Tools wie Rückenbürsten zurückzugreifen. Außerdem solltest du stets Handtücher und Bettwäsche regelmäßig wechseln und waschen!
Wie oft sollte man seine Bettwäsche wechseln? Die Antwort überrascht!
Genau wie im Gesicht ist die richtige Körperseife der Schlüssel zu reiner Haut. Da normale Duschgele rauer und weniger sanft zur Haut sind, empfehlen Hautexperten pH-neutrale Seifen. Sie sind perfekt, um der Haut beim Heilen zu helfen und wirken antientzündlich. Besonders wirksam sind sie, wenn sie mit Vitamin A angereichert sind, zur Förderung des Zellumsatzes, sodass sich die neuen Hautschichten schneller bilden.
Zusätzlich kannst du Produkte wie chemische Peelings verwenden, die Salicylsäure oder Benzoylperoxid enthalten. Aber Vorsicht: Benzoylperoxid ist zwar antibakteriell, kann aber eine bleichende Wirkung auf bestimmte Stoffe haben.
Gegen leichte Pickelchen kann auch schon ein mildes Peeling helfen. So werden abgestorbene Hautzellen abgeschrubbt und die Haut kann besser atmen und sich regenerieren. Aber Vorsicht: Ein grobes, mechanisches Peeling sollte nicht mehr als einmal pro Woche angewendet werden. Besser sind hier stets chemische Peelings mit AHA oder BHA, die in die Hautpflege-Routine integriert werden können.
Aber auch mit einigen natürlichen Hausmitteln kannst du Pickel und Hautunreinheiten auf dem Rücken loswerden. Die Besten hat Dr. Antonia Dekorsy einmal für uns eingeordnet:
Zinksalbe: wirkt antiseptisch und austrocknend, hilft also sehr gut
Apfelessig: Apfelessig enthält Apfelsäure und kann zu einem exfolierenden (hautschuppenlösenden Effekt) und antienzündlichem Prozess beitragen
Teebaumöl: Wirkt antienzündlich und kann somit angewandt werden
Wie lange es dauert, bis ein Pickel auf dem Körper abgeheilt ist, hängt von der Ausprägung des Pickels ab. "Üblicherweise heilen Pickel innerhalb einiger Tage ab, größere Pickel/Abszesse können hingegen einige Wochen zur Abheilung benötigen.", erklärt Dr. Dekorsy.
Achtung: Absolutes No-Go bei unreiner Haut ist, Pickel und Mitesser selbst auszudrücken oder von anderen ausdrücken zu lassen. "Es besteht die Gefahr, dass Bakterien der Hautflora zu einer stärkeren Entzündungsreaktion führen. Es kommt häufig zu einem deutlich langsameren Abheilen der Pickel und daraus entstehende postinflammatorische Hyperpigmentierungen d.h. dunkle Verfärbungen der Haut). Zudem entstehen daraus oft Pickelmale, d.h. Aknenarben.", warnt Dekorsy.
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Pickeln am Rücken vorbeugen: So vermeidest du die Unreinheiten!
Durch enge Kleidung wird die Entwicklung von Pickeln gefördert. Die Kleidung reibt und sorgt so dafür, dass sich Poren schneller entzünden. Außerdem werden Dreck und Hautschuppen so eher in die Poren gerieben.
Was hilft: Auch, wenn es schwerfällt, gib deiner Haut mehr Platz zum Atmen. Das heißt häufiger Tops tragen, die rückenfrei sind oder weite Kleidung. So erholt sich die Haut und ist nicht ständiger Reibung ausgesetzt.
Dr. Antonia Dekorsy rät zudem, statt Kleidung aus synthetischen Stoffen zu tragen, lieber zu atmungsaktiver Baumwollkleidung zu greifen. So kann die Haut atmen und ist weniger gereizt und Pickel entstehen seltener.
Die schweißnasse Kleidung nach dem Sport im Zusammenhang mit der erhöhten Körpertemperatur sorgt dafür, dass sich Bakterien auf der Haut schneller bilden können. Wer direkt nach dem Sport keine Möglichkeit hat zu duschen, sollte zumindest den vollgeschwitzten Sport-BH und das Top so schnell wie möglich wechseln.
Gerade wer zu Pickeln auf dem Rücken neigt, sollte sich öfter einen Pferdeschwanz machen. Warum? Stylingprodukte sorgen zwar für den perfekten Sitz der Frisur, sie enthalten aber auch jede Menge Chemikalien. Hängen die Haare täglich mehrere Stunden über den Schultern, können die Hautirritation fördern. Also, Haare hoch!
Wenn du weißt, dass deine Gesichtshaut auf Fastfood wie Chips, Pizza und Cola reagiert, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich das auf den ganzen Körper ausbreitet. Also in Maßen genießen und auf eine gesunde Ernährung achten.
Den Flüssigkeitshaushalt immer im Auge behalten: Damit die Haut nicht austrocknet, ist es wichtig, immer genug Wasser zu trinken. Nicht nur an heißen Tagen! "Eine ausreichende Hydrierung ist immer förderlich für ein ebenmäßigeres Hautbild.", weiß Dr. Antonia Dekorsy.
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