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Stille Nacht, heilige Nacht! Diese Weihnachtsmärkte bleiben stumm

Weihnachtsmarktzeit ist "Let It Snow"-Zeit. Falsch! Zahlreichen Besucher*innen droht jetzt eine stille Nacht.

Stille Nacht, heilige Nacht! Diese Weihnachtsmärkte bleiben stumm
Foto: IMAGO / Shotshop
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Weihnachtsmärkte ohne Musik? Eigentlich unvorstellbar. Doch in diesem Jahr könnte diese grausige, wahrlich unweihnachtliche Vorstellung traurige Realität werden ...

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"All I Want for Christmas Is You" und Glühwein, "Last Christmas" und gebrannte Mandeln, das gehört zusammen wie Weihnachten und Lebkuchen. Jahr für Jahr tummeln sich abertausende Menschen auf den hiesigen Weihnachtsmärkten und schlürfen einen leckeren Punsch, während sowohl Klassiker als auch Neuinterpretationen bekannter Weihnachtshits aus den Boxen blechern.

In diesem Jahr könnten die Weihnachtsmärkte allerdings stumm bleiben. Wieso? Während Originalversionen, deren Urheber*innen seit mindestens 70 Jahren tot sind, weiterhin GEMA-frei sind, schaut die GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) bei der Berechnung der gebührenpflichtigen Songs jetzt genauer hin.

Während zuletzt nur die räumliche Größe der Beschallung für die Berechnung der Gebühren angegeben wurde, rechnet die GEMA nun die Größe des gesamten Veranstaltungsbereichs ab. Infolgedessen erhöhen sich für zahlreiche Märkte die Gebühren, wodurch sich viele Veranstalter gezwungen sehen, auf die gewohnt musikalische Atmosphäre zu verzichten - darunter auch der Weihnachtsmarkt am Roten Rathaus in Berlin.

"Wir spielen keine Musik mehr, nur noch auf der Eisbahn. Und das kostet uns allein 3.000 Euro", so Betreiber Hans-Dieter Laubinger gegenüber dem "Berliner Kurier".

Und auch in Düsseldorf wird es etwas ruhiger zugehen. "Wir werden aus Kostengründen nur Gema-freie Lieder spielen", erklärt Kim Dorn, Weihnachtsmarkt-Verantwortliche bei "D.Live", gegenüber der "Rheinischen Post".

Zu teuer? Das sagt die GEMA zur Weihnachtsmarktdiskussion

Für GEMA-Sprecherin Ursula Goebel ist die Debatte um die Weihnachtsmarktmusik unbegreiflich. "Bei den insgesamt 3350 Märkten kam es in 75 Prozent zu keiner Veränderung in der Lizenzsumme. Bei 25 Prozent hingegen schon, aber eben auch in einer Größenordnung von 100 Euro. Lediglich bei 35 Kunden kam es [...] zu im Einzelfall starken Steigerungen", wird sie von "RTL" zitiert.

Besucher*innen würden im Zuge der verschärften GEMA-Gebühren rund 2,5 Cent für die Weihnachtsmarktmusik zahlen. "Die Wurst und der Glühwein, das ist uns was wert – die Musik ist uns hingegen gar nichts mehr wert", kritisiert sie.

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Artikelbild und Social Media: IMAGO / Shotshop