Umwelt-Krankheit

Feinstaub: An dieser unsichtbaren Gefahr stirbt jede*r zehnte Deutsche!

In der EU sterben jährlich hunderttausende Menschen an den Folgen dieser Umwelt-Krankheit. Doch es gibt auch eine gute Nachricht.

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Luft, die krank macht: Eine unsichtbare Gefahr bedroht die Gesundheit von Millionen Menschen in Europa. Besonders Feinstaub und andere Schadstoffe in der Atemluft fordern jedes Jahr unzählige Opfer. Ein Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA) zeigt, die dramatischen Folgen der Luftverschmutzung auf – und warum dringend gehandelt werden muss.

Luftverschmutzung: Gesundheitsrisiko mit alarmierenden Zahlen

Nach einem Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA), der in Kopenhagen veröffentlicht wurde, starben 2020 allein in der EU mindestens 238.000 Menschen vorzeitig an Folgen von verschmutzter Luft. Diese alarmierende Zahl verdeutlicht die erheblichen gesundheitlichen Gefahren, die von Feinstaub und anderen Schadstoffen in der Luft ausgehen. In Deutschland ließen sich 2021 insgesamt 31.600 Todesfälle auf die Folgen von Luftverschmutzung zurückführen.

Luftverschmutzung zählt zu den großen Umwelt-Risiken für die menschliche Gesundheit in Europa. Sie kann zahlreiche Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Beschwerden, Atemwegserkrankungen und sogar Krebs begünstigen oder verschlimmern. Besonders betroffen sind ältere Menschen, Kinder und Menschen mit Vorerkrankungen, deren Körper anfälliger für die schädlichen Wirkungen der Schadstoffe ist.

Die Europäische Umweltagentur betont in ihrem Bericht die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen zur Reduzierung von Luftverschmutzung. Verbesserte Emissionsstandards, ein stärkerer Ausbau umweltfreundlicher Verkehrsmittel und eine konsequentere Förderung erneuerbarer Energien könnten nicht nur Tausende von Menschenleben retten, sondern auch die Lebensqualität für Millionen Europäerinnen und Europäer steigern.

Lärm und Klimawandel: Weitere Gesundheitsrisiken unserer Umwelt

Krankheiten wie Asthma, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes werden durch die in der Luft enthaltenen Schadstoffe sowie Feinstaub ausgelöst und führen bei fast einer halben Million Menschen zum Tod. Eine gute Nachricht gibt es dennoch: Im Jahr 1990 lag die Zahl noch bei einer Million Todesfälle infolge von Luftverschmutzung. Das zeigt, dass Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität Wirkung zeigen, und weiterhin dringend benötigt werden.

Doch nicht nur die Luftverschmutzung fordert ihren Tribut. Auch Lärmbelastung hat erhebliche gesundheitliche Auswirkungen und trägt jährlich zu rund 12.000 Todesfällen bei. Darüber hinaus machen sich die Folgen des Klimawandels immer stärker bemerkbar: Hitzewellen, Überschwemmungen und andere extreme Wetterereignisse erhöhen die Sterblichkeitsrate, besonders in dicht besiedelten Städten, wo die Belastung oft höher ist als in ländlichen Gebieten.

Luftqualität in Europa: Wichtige Updates aus dem Luftqualitätspaket 2024

Laut dem aktuellen Bericht der Europäischen Umweltagentur aus 2024 zeigt sich trotz Fortschritten, dass die EU-Luftqualitätsstandards noch nicht überall erfüllt sind. Besonders besorgniserregend ist, dass 96% der städtischen Bevölkerung in der EU weiterhin zu hohe Feinstaubwerte (PM 2.5) abbekommen, was gesundheitliche Risiken mit sich bringt.

Die neue Luftqualitätsrichtlinie, die 2030 in Kraft tritt, setzt strengere Standards, um diese Probleme anzugehen. Sie zielt darauf ab, die Luftqualität weiter zu verbessern und die Gesundheitsgefahren für die Bevölkerung zu verringern.

Dichter Smog über Berlin (Themenbild)
Smog über Berlin: In Deutschland stirbt etwa jede*r Zehnte infolge von Luftverschmutzungen. (Themenbild) Foto: iStock/PPAMPicture

Tod durch Luftverschmutzung: Hier sind die Werte noch schlimmer

In osteuropäischen Ländern ist die Rate der Todesfälle infolge von Krankheiten durch Luftverschmutzung am höchsten - allen voran in Bosnien und Herzegowina, wo jeder und jede Vierte betroffen ist. Als Grund nannte die EEA auch Armut in Verbindung mit schlechter Luftqualität. So gesehen schneiden Deutschland sowie Island und Norwegen noch verhältnismäßig gut ab: Hier liegt die Rate bei jedem*r Zehnten.

Der EEA-Exekutivdirektor Hans Bruyninckx mahnte dennoch: "Während wir in Europa Verbesserungen in der Umwelt und im Green Deal einen klaren Fokus auf eine nachhaltige Zukunft sehen, zeigt der Bericht, dass Maßnahmen erforderlich sind, um die am stärksten gefährdeten Personen in unserer Gesellschaft zu schützen."

Artikelbild und Social Media: PPAMPicture/iStock (Themenbild)

Quellen