Warum zittern meine Hände? Diese vielfältigen Ursachen solltest du kennen
Die Gründe sind in den meisten Fällen harmlos. Das sind die besten Tipps für mehr Ruhe...
Wenn die Hände unerwartet zittern, kann das verschiedene Ursachen haben. Welche das sind und was dagegen helfen kann, erfährst du hier.
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Zitternde Hände im Alter
Oft zittern unsere Hände aus ganz einfachen Gründen: Uns ist kalt, wir haben eine Tasse Kaffee zu viel getrunken oder wir stehen emotional unter starkem Stress. Das Flattern hört dann in der Regel schnell wieder auf.
Ist dies nicht der Fall, handelt es sich meistens um einen „essenziellen Tremor“ (ET), von einigen auch Alterszittern genannt. Dieser ist häufig vererbbar, er stellt sich bei mindestens fünf Prozent der über 65-Jährigen schleichend ein.
Ab wann ist das Zittern bedenklich?
Der essenzielle Tremor zeigt oder verstärkt sich dann, wenn unsere Muskulatur aktiviert wird, etwa beim Schreiben, Trinken oder Essen. Wissenschaftliche Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass ein gestörter Nerven-Regelkreis zwischen Kleinhirn, Hirnstamm und Mittelhirn die Ursache ist.
Die gute Nachricht: Dies ist zwar unangenehm, aber grundsätzlich harmlos. Das Flattern kann sich ebenfalls auf den Kopf, die Arme und Beine erstrecken. Auch die Stimmbänder können von der Störung des Nervensystems betroffen sein.
Zittern wir hingegen, wenn die Hände vollkommen entspannt sind, deutet dies manchmal auch auf eine Erkrankung hin – etwa eine Überfunktion der Schilddrüse oder Nebenschilddrüsen, in selteneren Fällen auch Parkinson.
Mangelerscheinungen abklären lassen
Ein vorübergehendes Zittern kann auch ein Hinweis auf ein Defizit sein, zum Beispiel eine Unterzuckerung – oder anhaltender Schlafmangel. Bestehende Störungen des Kalzium- oder Magnesiumhaushaltes sowie ein Vitamin-B12-Mangel kommen laut Experten ebenfalls als Ursache infrage.
Wichtig: Vermuten wir einen solchen Nährstoffmangel, sollten wir lieber nicht auf Verdacht Nahrungsergänzungsmittel aus der Drogerie einnehmen.
Mögliche Mangelerscheinungen sollten immer ärztlich abgeklärt werden (Blutbild). Denn dahinter kann unter Umständen eine chronische Fehlernährung stecken.
Was gegen das Zittern helfen kann
Ebenso wie ein Zuwenig kann uns auch ein Zuviel zum Zittern bringen: Bei konkreten oder unbewussten Ängsten, Zeitdruck oder einem Streit in der Familie schüttet der Körper vermehrt Adrenalin aus. Wir verspüren dann innere Anspannung, was Herzrasen, Schweißausbrüche und Flattrigkeit verursachen kann.
Meist verschwinden die Symptome wieder, wenn wir das Problem gelöst haben.
Ein Atem-Trick aus dem Yoga wirkt lindernd gegen die Anspannung: dazu durch die Nase in zehn kurzen, kräftigen Stößen ausatmen und sich beim Einatmen – auch durch die Nase – vorstellen, dass man Ruhe in sich aufnimmt.
Bei leichtem bis mittlerem ET hilft auch Ergotherapie. Ebenfalls können zum Beispiel Betablocker, die normalerweise zum Blutdrucksenken vom Arzt verordnet werden, Erleichterung bringen.
Ab wann zum Arzt?
Tritt starkes Zittern plötzlich auf und vergeht nicht wieder, sollten wir uns ärztliche Hilfe holen.
Das Patientengespräch klärt: Wann tritt der Tremor auf, in welchen Situationen zeigt er sich? Welche Vorerkrankungen haben wir? Gibt es von Zittern betroffene Familienmitglieder?
Das Video zeigt dir, was du gegen kalte Hände im Alltag tun kannst!
Artikelbild und Social Media: Daria Kulkova/ iStock