Zyklusunregelmäßigkeiten

Zwischenblutungen: Was sind die Ursachen für Schmierblutungen?

Plötzlich ist Blut in der Unterhose außerhalb der Periode? Wir erklären dir die Gründe für Zwischenblutungen und sagen dir, wann du zum Arzt gehen solltest.

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Vielleicht war es bei dir auch schon einmal oder sogar öfter der Fall, dass du nichtsahnend bräunlich-rotes Blut im Slip entdeckt hast – wohlgemerkt außerhalb deiner Periode. Falls du dich in dem Fall gewundert hast, woran das liegt und ob du dir über diese Schmierblutungen Sorgen machen solltest, geben wir dir hier die Antworten. Außerdem erfährst du, ab welcher Häufigkeit und Dauer der Zwischenblutungen du deine Gynäkologin oder deinen Gynäkologen aufsuchen solltest.

Zwischenblutungen: Was bedeutet es, wenn man blutet, aber nicht seine Tage hat?

Als Zwischenblutung beschreibt man unregelmäßige Blutungen außerhalb der monatlichen Menstruation. Handelt es sich lediglich um etwas rötlichen oder bräunlichen Ausfluss, wird meist von einer Schmierblutung gesprochen. Die zertifizierte Expertin für Frauengesundheit und Zykluswissen Anne Schmuck erklärt in ihrem Buch "Meinen Zyklus lesen und verstehen" (vgl. S. 76 f.), dass leichte Schmierblutungen rund um den Eisprung sowie ein bis zwei Tage vor oder nach deiner Menstruation vollkommen normal seien.

Dauer, Wiederholung und Stärke der Schmierblutung könnten jedoch unterschiedlich sein und teils bis zu zwei Wochen anhalten, so die Fachärztinnen der Münchener Frauenarztpraxis am Stachus. In anderen Fällen können jedoch auch stärkere Blutungen außerhalb des normalen Zyklus auftreten. Diese können unterschiedliche Ursachen haben. Meist verschwinden die Zwischenblutungen nach kurzer Zeit von selbst wieder. Trotzdem ist es immer ratsam, mit deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen darüber zu sprechen, vor allem, wenn Schmerzen dazu kommen und die Ursache nicht geklärt ist.

Was sind Gründe für Schmierblutungen?

Häufig würden Schmierblutungen bei hormonellen Veränderungen auftreten, die sich von selbst regulieren könnten, erklärt die Frauenarztpraxis am Stachus. Zwischenblutungen könnten allerdings auch erste Anzeichen für eine Schwangerschaft sein. Meistens ist die Ursache der Zwischenblutung harmlos. Der Körper ist keine Maschine – so unterliegt auch der weibliche Zyklus normalen Schwankungen.  

Als hormonelle Ursachen in Frage kommen:

  • Hormonschwankungen des weiblichen Zyklus

  • eine Gelbkörperschwäche (kann zu Vorblutungen vor der Menstruation oder Blutung am Eisprung führen)

  • eine niedrige Östrogenkonzentration (kann zu Nachblutung nach der Menstruation führen)

  • ein niedriger Progesteronspiegel (verzögerte Regeneration der Gebärmutterschleimhaut kann ebenfalls Nachblutung auslösen)

  • hormonelle Veränderungen während der Wechseljahre

  • Einnahme von Hormonen (z. B. während der Schwangerschaft, nach der Geburt, während der Stillzeit)

  • Hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille

  • Die Spirale (insbesondere in der Anfangszeit)

Als mechanische Ursachen in Frage kommen:

  • Verletzungen beim Sex

  • Verletzungen durch Sexspielzeug

  • Reizung der Gebärmutterschleimhaut oder der Scheidenschleimhaut durch das Einsetzen der Spirale

Die Ursachen sind somit sehr weit gefächert und gehen von harmlosen Hormonschwankungen bis zu schwereren Erkrankungen – daher ist es umso wichtiger, deine Gynäkologin oder deinen Gynäkologen über Zwischenblutungen zu informieren, so dass ernsthafte Ursachen ausgeschlossen werden können.

Kann Stress zu Schmierblutungen führen?

Ja, auch Stress, Hochgefühle oder übermäßiger Sport könnten zu Schmierblutungen führen, erklärt die Frauenarztpraxis am Stachus.

Eine Frau sieht unerwartet Blut in der Unterhose (Themenbild)
Zwischenblutungen können unterschiedliche Ursachen haben. Foto: AdobeStock / Pixel-Shot

Welche Krankheiten lösen Zwischenblutungen aus?

Neben anderen Symptomen, könnten Schmierblutungen auch bei Erkrankungen des weiblichen Genitalbereichs, bei Infektionen, und selten bei Tumoren auftreten, so die Fachärztinnen der Münchener Frauenarztpraxis am Stachus. Zu diesen sogenannten organischen Ursachen für Schmierblutungen zählen außerdem Stoffwechselerkrankungen, Lebererkrankungen und Schilddrüsenprobleme sowie Endometriose, Myome oder Polypen. Wenn du neben Schmierblutungen auch starke Unterleibsschmerzen hast, könne das auf Entzündungen der Eileiter und Eierstöcke hinweisen, so die Frauenarztpraxis am Stachus.

Wann sollte man bei Zwischenblutungen zum Arzt?

Sollte die Zwischenblutung bei dir über einen längeren Zeitraum andauern und/oder diese sogar von Schmerzen begleitet werden, solltest du sofort deine Gynäkologin oder deinen Gynäkologen aufsuchen.

Kann eine Schmierblutung ein Zeichen für eine Schwangerschaft sein?

Eine Schmierblutung, die hellrot ist, während deiner eigentlichen Menstruation stattfindet aber nur für circa vier Tage andauert, könnte ein Anzeichen dafür sein, dass du schwanger bist. Diese sogenannte Einnistungsblutung entstehe laut Deximed, wenn die befruchtete Eizelle an der Gebärmutterinnenwand anhafte. Eine Einnistungsblutung ist allerdings weder für dich noch dein Baby gefährlich. 

Sind häufige Zwischenblutungen ein Anzeichen für die Wechseljahre?

Die Gynäkologin Dr. med. Judith Bildau schreibt in ihrem Buch "Raus aus dem Hormonkarussell" (vgl. S. 38 f.), dass viele Frauen ab Mitte 30 vermehrte Zwischenblutungen und Zyklusunregelmäßigkeiten beobachten würden. Das ist noch kein Anzeichen für die Wechseljahre, jedoch beginnt der Körper bereits mit Hormonumstellungen. Denn "für diese Lebensphase ist der abfallende Progesteronspiegel bezeichnend". Die Folge dessen seien Zwischenblutungen, Schmierblutungen vor der Periode und ein insgesamt kürzerer Zyklus mit früherem Einsetzen der Menstruationsblutung, so die Expertin (vgl. S. 38 f.).

Was kann ich selbst gegen Zwischenblutungen tun?

Zwischenblutungen lassen sich nur dann vermeiden, wenn man ihre genaue Ursache kennt. Selbst dann lassen sie sich nicht immer vermeiden, wenn diese beispielsweise im Stress liegt. Viele Frauen neigen dazu, bei psychischer Belastung unregelmäßige Blutungen zu bekommen. Dagegen können beispielsweise Entspannungstechniken helfen.

In anderen Fällen kann Sport helfen, um den Hormonhaushalt zu regulieren. Bei neuen Verhütungsmitteln muss sich der Körper häufig erst an sie gewöhnen – so dass die Blutungen nach einiger Zeit von selbst wieder verschwinden. Je nach Ursache wird deine Gynäkologin oder dein Gynäkologe dir die beste Therapie empfehlen.

Quellen

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