Wichtiger Hinweis

Darum solltest du warmes Wasser aus der Leitung niemals zum Kochen oder Trinken verwenden!

Damit das Wasser im Topf schneller kocht, füllen viele ihn mit warmem Leitungswasser auf. Doch das solltest du in Zukunft besser nicht mehr machen.

Warmes Leitungswasser
Foto: IMAGO / Petra Schneider
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Den Topf oder Wasserkocher gleich mit warmem Leitungswasser befüllen, um Energie zu sparen? Klingt logisch, solltest du aber nicht tun. Auch beim Waschen von Obst und Gemüse oder der Zubereitung von Getränken solltest du besser kaltes Wasser aus dem Hahn verwenden.

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Warum kaltes Wasser besser ist

Auf seiner Website schreibt das Umweltbundesamt, dass warmes Leitungswasser zum Trinken ungeeignet sei. Die Begründung: Das Leitungswasser "hat sich durch die Zirkulation im Warmwassersystem länger in den Rohren aufgehalten“.

Die Zirkulation des Wassers ist wichtig, damit es mit der entsprechenden Temperatur aus dem Hahn fließen kann. Aber vor allem soll sie die Bildung von Legionellen verhindern. Legionellen sind Bakterien, die sich in warmen Süßwasser – am besten zwischen 25 und 45 Grad vermehren. In Wasserleitungen von Gebäuden haben sie besonders gute Wachstumsbedingungen, da durch Gummi und Kunststoff in Rohren und Armaturen sich leicht Biofilme bilden. Laut dem RKI besteht beim Schlucken von Wasser mit Legionellen keine Gefahr, jedoch kann das Einatmen zu Erkrankungen führen.

Mehr Hinweise vom Umweltbundesamt finden sich auch hier.

Schwermetalle im warmen Leistungswasser

Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich bei längerem Verweilen im Leitungswassersystem, Schadstoffe aus den Rohren gelöst haben. Auch bei geringen Mengen ist kaltes Leitungswasser für die Zubereitung von Lebensmitteln die bessere Wahl.

Selbst das Aufkochen von schadstoffbelastetem Wasser würde nichts ausrichten. Anders als die meisten Bakterien lassen sich Schwermetalle nicht durch Abkochen beseitigen. Bei z. B. Stoffen wie Arsen oder Blei geht man davon aus, dass sie ein Auslöser für allergische Reaktionen sein können, sowie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen können, wenn der Körper sie in hohem Maße aufnimmt.

Wasser laufen lassen

Möchte man nun ein Glas Leitungswasser genießen, empfiehlt es sich, den Hahn laufen zu lassen – bis kaltes Wasser herauskommt. Laut Wasserversorgern und dem Umweltbundesamt sollte man Trinkwasser, das länger als vier Stunden in der Leitung stand, nicht mehr für die Zubereitung von Speisen und Getränken verwendet werden.

Rohrleitungen checken

Bei Unsicherheiten, ob die Leitungssysteme zuhause den gängigen Standards entsprechen, empfiehlt das Umweltbundesamt zur Kontaktaufnahme mit der Hausverwaltung bzw. dem Vermieter. Das wäre vor allem angebracht, sollten im Haus noch Bleirohre vorhanden sein.

Artikelbild und Social Media: IMAGO / Petra Schneider