Farbschweiß: Symptome, Ursache und Heilung von Chromhidrose
Schweiß ist in der Regel transparent. Es sei denn, du leidest an der seltenen Krankheit Chromhidrose. Dann kann der Schweiß auch schwarz, braun, blau, grün oder rot verfärbt sein. Zu Ursachen, Symptomen und Behandlungsmethoden des Farbschweißes.
Der Name der Krankheit Chromhidrose kommt aus dem griechischen und heißt Farbschweiß (chrṓma = Farbe, hidrós = Schweiß). Dabei unterscheidet man vier Arten der Krankheit:
Apokrine Chromhidrose (auch Echte Chromhidrose genannt): betroffen sind jene Schweißdrüsen, die den Duftstoff abgeben (v. a. Achseln, Unterarme, Gesicht)
Ekkrine Chromhidrose: betroffen sind jene Schweißdrüsen, die das Sekret abgeben (sie sind für die Regulation der Körpertemperatur verantwortlich)
Pseudochromhidrose (auch Falsche Chromhidrose genannt): vor allem in den Achselhöhlen auftretender verfärbter Schweiß, ausgelöst durch bakterielle Farbstoffe
Wie entsteht Chromhidrose? Ursachen der Krankheit
Lagert sich ein bestimmtes gelblich-braunes Alterspigment (Lipofuszin) in den Schweißdrüsen ab, verursacht es die Chromhidrose. Je nachdem, wie hoch konzentriert sich das Pigment in den Schweißdrüsen ablagert und beim Schwitzen oxidiert, verändert der Schweiß seine Farbe und erscheint uns
rötlich
gelblich bis grünlich
bläulich
bräunlich bis schwarz
Am deutlichsten werden die Farben unter den Achseln sichtbar, wo Menschen am meisten schwitzen.
Lipofuszin wird als Alterspigment bezeichnet, da es sich im Laufe der Jahre auf Zellen der Haut (Altersflecken), Nerven oder des Herzmuskels bildet. Dieses Alterspigment ist im Grunde nichts anderes als ein Abfallprodukt von oxidativem Stress. Es entsteht, wenn ungesättigte Fettsäuren in den Zellmembranen oxidieren.
Eine weitere Ursache für Chromhidrose können bestimmte Medikamente sein, aber auch die Aufnahme von wasserlöslichen Farbstoffen in Nahrungsmitteln (z.B. Eisenoxydul, Kupfer, Brenzkatechin), wie anhand eines Falles festgestellt wurde. In dem im Fachmagazin "Dermatology" veröffentlichten speziellen Fall litt eine 26-jährige Frau unter rötlichem Schweiß.
Eine Geruchsänderung des Schweißes wird durch Chromhidrose nicht ausgelöst.
Farbschweiß: Behandlung von Chromhidrose
Das einzige Symptom von Chromhidrose ist der eingefärbte Schweiß der Betroffenen. Weitere Symptome oder Beschwerden liegen bei dieser Krankheit nicht vor. Dennoch leiden einige Betroffene psychisch unter dem verfärbten Schweiß. Ebenso unangenehm ist Betroffenen die verfärbte Kleidung an den Schweißstellen, wenn zum Beispiel blauer Schweiß das weiße Oberteil färbt.
Eine ursächliche Heilungsmethode von Farbschweiß ist bislang nicht bekannt. Allerdings kann eine medikamentöse Salbe die Verfärbung mindern, sie enthält Capsaicin in einer Konzentration von 0,025%, wie eine Expertin im Fachjournal "Pediatrics" berichtet. Auch eine Behandlung mit Botox kann die Symptome mindern, da hierdurch die Schweißdrüsen zeitweise verschlossen werden. Möglicherweise können auch Hausmittel gegen Schwitzen wie Salbeitee die Schweißdrüsen hemmen und Betroffenen zumindest zeitweise helfen. Lass dich hierzu ärztlich oder in der Apotheke beraten.
Die Diagnose, ob du überhaupt an Chromhidrose leidest, erfolgt in der Regel über einen sogenannten Schweißprovokationstest. Dabei regt Adrenalin die apokrinen Schweißdrüsen an, sodass der Schweiß vom Arzt*von der Ärztin getestet werden kann.
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Quellen
Cilliers, J./de Beer, C.: The Case of the Red Lingerie – Chromhidrosis Revisited. In: Dermatology, Jahrgang 199, Heft 2, 22.10.1999, S. 149-152. In: https://doi.org/10.1159/000018223 (24.07.2024)
Griffith, Joan R.: Isolated Areolar Apocrine Chromhidrosis. In: Pediatrics, Jahrgang 115, Heft 2, 01.02.2015, S. 239-241. In: https://doi.org/10.1542/peds.2004-1561 (24.07.2024)